Mit der Verfügbarkeit großer Datenmengen und neuen Verarbeitungsmöglichkeiten sind im Rahmen der digitalen Transformation viele neue Geschäftsmodelle entstanden. Sie haben das Potenzial, ganze Märkte auf den Kopf zu stellen, und bieten eine große Chance für etablierte Unternehmen, sich auf die Gewinnerseite der digitalen Transformation zu schlagen. Worauf müssen sich Unternehmen also einstellen und wie gestalten sie ihre Softwarelandschaft um, damit sie für den digitalen Wandel gut aufgestellt sind?
Der digitale Wandel treibt die gesamte Wirtschaft um, denn es gilt, die Rahmenbedingungen für digitale Geschäftsmodelle zu schaffen. Doch viele Unternehmen haben Mühe, sich anzupassen und die neuen Chancen, die durch diesen Wandel entstehen, zu nutzen. Bei aller Verunsicherung ist der Kern der digitalen Transformation jedoch relativ simpel erklärt: Er besteht darin, dass Software zunehmend Einzug in traditionelle Geschäftsprozesse hält. Diese Entwicklung ist unumkehrbar, jedoch ist sie keineswegs negativ zu bewerten. Sie bringt Unternehmen lediglich dazu, bestehende Geschäftsmodelle weiterzudenken und weiterzuentwickeln, wovon sie selbst und zusätzlich ihre Kunden profitieren können. Ihren wohl wichtigsten Impuls erhält diese Entwicklung durch Daten: zum Beispiel von Sensoren in Produkten oder Fertigungsanlagen, von E-Commerce-Kunden oder Fahrzeugen, die an Supply-Chains oder Logistikprozessen beteiligt sind. Sie alle und viele weitere Akteure in der modernen digitalen Welt erzeugen neue Arten von Daten. Diese Daten unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Transaktionsdaten (ERP-Daten), bei denen ein physischer Kunde ein physisches Produkt bestellt und damit eine sehr überschaubare Anzahl von Daten entsteht. Physische Einheiten erzeugen von Natur aus keine wirklich großen Datenvolumen, kein „Big Data“. Digitale Datengeneratoren dagegen unterliegen diesen Beschränkungen nicht. Sensoren sammeln ununterbrochen Daten. Daher muss das batchbasierte ETL-Verfahren (Extract, Transform, Load), mit dem bisher etwas mühsam Daten aus mehreren unterschiedlichen Datenquellen verarbeitet wurden, durch eine integrierte Streaming-Technologie abgelöst werden.
Der digitale Zwilling physischer Dinge
Ein zentrales Element der digitalen Transformation besteht in der Überführung der physischen Welt der Dinge in die digitale Welt. Somit wird von greifbaren Dingen ein „digitaler Zwilling“ erschaffen. Diese Transformation erzeugt laufend wertvolle Daten, die von geeigneten Tools und Algorithmen analysiert werden können und neue Erkenntnisse liefern, so dass der digitale Zwilling dazu beiträgt, sein physisches Pendant erheblich zu verbessern. Zudem kann ein Eingreifen in die Supply Chain oder in technische Abläufe zuvor am digitalen Zwilling erprobt werden. Hat die Anpassung gewisser Faktoren wirklich positive Auswirkungen zur Folge? Mit welchen negativen Nebenwirkungen muss gegebenenfalls gerechnet werden und wie können diese aufgefangen werden? Das digitale Double liefert dazu belastbare Erkenntnisse.
Einzelhändler oder Software-Unternehmen?
Ein Vorbild für eine sehr erfolgreiche und äußerst disruptive digitale Transformation ist Amazon. Amazon wird oft als Einzelhändler der neuen Generation bezeichnet, doch tatsächlich handelt es sich um ein Softwareunternehmen, das gelernt hat, über das Internet Bücher und zugehörige Artikel zu verkaufen. Im Zuge seines Erfolgs bot Amazon zunächst eine Verkaufsplattform und später eine Softwareplattform mit Cloud-Diensten an. Die Frage ist nun, welche Branchen nach dem Einzelhandel als nächste den digitalen Wandel vollziehen werden. Welche anderen Märkte können Softwareunternehmen mit ihren softwarebasierten Geschäftsmodellen erobern? Beispiele für solche digitalen Eroberer sind Uber, Netflix und Airbnb sowie zahlreiche Finanzdienstleister, und alle haben eines gemeinsam: Sie sind nicht aus etablierten Marktteilnehmern hervorgegangen, sondern haben einen Keil zwischen etablierte Unternehmen und deren Kundschaft geschoben.
Disruption als Naturgesetz?
Christensens wegweisendes Werk „The Innovator’s Dilemma“ zeigt auf, dass erfolgreiche, führende Unternehmen im Grunde alles „richtig“ machen können und trotzdem ihre Marktführerschaft verlieren oder von neuen, unerwarteten Mitbewerbern vom Markt verdrängt werden. Handelt es sich hierbei um ein Naturgesetz, das für alle Branchen gilt? Wie ist es um die Automobilindustrie, die chemische und pharmazeutische Industrie, die Öl- und Gasindustrie, die Energieversorger, den Maschinen- und Anlagenbau sowie andere Branchen bestellt? Wie einfach kann ein Softwareunternehmen diese Märkte stören? Und wie finden die aktuellen Marktteilnehmer das richtige Maß an digitaler Transformation – sprich Software –, um die potenziellen Störenfriede selbst zu stören?
In zehn Thesen zur digitalen Transformation beleuchten wir diese Fragen und stellen sie in einer Artikel-Serie in den nächsten Wochen ausführlich vor:
Das Industrial Internet of Things (IIoT) ist ein zentrales Thema für deutsche Unternehmen. Doch wer vorne mit dabei sein will, muss Innovationen schnell umsetzen und auf den Geschäftsnutzen fokussieren. Die Management- und Technologieberatung Detecon unterstützt Unternehmen dabei, die richtigen Ideen, Architekturkonzepte und Implementierungen zu finden. Dabei setzt sie auf die Plattformen der Software AG. Über Status quo in Sachen IoT, aktuelle Herausforderungen und die neuen Digital Engineering Center haben wir mit Detecon-CEO Dr. Heinrich Arnold gesprochen.
Herr Dr. Arnold, wo stehen deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich in Sachen IoT?
Grundsätzlich sind wir gut aufgestellt. Es gibt kaum ein deutsches Unternehmen, das sich nicht mit dem Internet der Dinge auseinandersetzt. Laut einer aktuellen Studie von IDC planen 85 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre den Launch erster oder weiterer IoT-Lösungen. 80 Prozent der Befragten bewerten IoT als wichtig oder extrem wichtig. Damit nimmt das Thema bei Unternehmen in Deutschland sogar einen höheren Stellenwert ein als in anderen westeuropäischen Ländern. Auch bei den Ausgaben für IoT liegen die Deutschen im europäischen Vergleich vorne. International traut man uns in Sachen Digitalisierung, IoT und Industrie 4.0 viel zu. Man vermutet diesbezüglich in Deutschland mehr Know-how als anderswo. Ich denke, dieser „Kompetenz-Vermutung“ können wir auch gerecht werden.
Dr. Heinrich Arnold ist CEO von Detecon. (Quelle: Detecon)
Das klingt gut. Wo liegen denn die aktuellen Herausforderungen?
Technisch ist vieles möglich, und Unternehmen haben jede Menge Ideen für IoT-Projekte. Jetzt geht es darum, diese auch mit einem konkreten Geschäftsnutzen zu verbinden. Sonst bringt die beste Technik nichts. Das Gemeine daran ist: Es muss schnell gehen. Wer im Wettbewerb vorne mit dabei sein will, kann sich für ein Projekt nicht mehrere Jahre Zeit nehmen. Er muss innovativ sein, Möglichkeiten mit dem größten Nutzwert identifizieren und sie schnell umsetzen. Genau dabei möchten wir Unternehmen unterstützen. Deshalb haben wir unsere Digital Engineering Center gegründet.
Wie kann man sich ein solches Digital Engineering Center vorstellen?
In diesen Zentren möchten wir Unternehmen nicht nur dabei helfen, eine Digitalstrategie zu entwickeln, sondern auch ganz konkrete Wege für die Umsetzung aufzeigen. Wir entwickeln Prototypen oder stellen anhand von Demo-Cases Möglichkeiten dar, wie man das Thema IoT gewinnbringend umsetzen kann. Es geht darum, stärkere Brücken zu bauen zwischen Konzept, Architektur und Implementierung, sodass Kunden ihre Projekte schneller durchführen und Mehrwerte generieren können.
Könnte man das nicht besser vor Ort bei den Unternehmen tun?
Um IoT-Projekte zu entwickeln, muss man altbekannte Bahnen verlassen und über den Tellerrand hinausschauen. Das geht besser in einer anderen, inspirierenden Umgebung. Gerade der deutsche Mittelstand ist eher zögerlich bei Innovationen. Man lässt lieber erst einmal andere die Fehler machen und startet dann selbst, wenn der Weg sicher scheint. In unseren Zentren bieten wir Unternehmen diese Sicherheit. Sie können sich quasi in einem geschützten Raum ansehen, was überhaupt möglich ist. Anschließend erarbeiten wir gemeinsam mit ihnen eine individuelle Lösung. Dabei möchten wir Unternehmen aus verschiedenen Bereichen zusammenbringen, einen engen Austausch anregen und Synergien bilden. Denn IoT-Projekte sind keine Einzelkämpfer-Disziplin, sondern erfordern Partnerschaften.
Wie viele solcher Zentren gibt es bereits?
Wir hatten zuvor schon ein Zentrum für den Netzbereich in Dresden und eines für Innovationen im Silicon Valley. Jetzt sind vier weitere Digital Engineering Center in Berlin-Schöneberg dazugekommen, je eines für Cyber Security, Data Analytics, Co-Innovation und Industrial Internet of Things (IIoT). So decken wir alle Themenbereiche ab, die für die Digitalisierung eines modernen Unternehmens wichtig sind. Beim Thema IIoT arbeiten wir dabei eng mit der Software AG zusammen.
Wie genau die Partnerschaft zwischen Detecon und der Software AG aussieht, welche Vorteile Referenzarchitekturen haben und was die IoT-Trends 2018 sind, lesen Sie in Teil 2 dieses Interviews.
Am 12. September findet in Bonn die Innovation Tour 2017 der Software AG statt. Jochen Siegert, Chief Operating Officer des B2B Zahlungsverkehrs- und Lieferantenfinanzierungsspezialisten Traxpay, wird dort zur digitalen Zukunft Deutschlands sprechen. In einem Vorab-Gespräch erklärt der FinTech-Experte, wie unsere Wirtschaft weiter auf Erfolgskurs bleibt und was sie von den großen Playern der Digitalbranche lernen kann.
Herr Siegert, wie sieht die digitale Zukunft Deutschlands aus?
Um zu verstehen, wo die Reise hingeht, müssen wir zunächst die Technologie-Trends der letzten Jahre betrachten: Wir sind zur Plattformökonomie geworden. Digitale Plattformmodelle sind komplett auf den Bedarf der Kunden in unserer digitalen Welt zugeschnitten. Wer das perfekt beherrscht, kann schnell zum Global Player und Marktführer werden. Im Social-Media-Bereich ist das etwa Facebook, bei den Suchmaschinen Google, im Onlinehandel Amazon, die sich einen riesigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschafft haben. Amazon macht in Deutschland beispielsweise mehr Umsatz als die nächstgrößten zwölf Online-Händler zusammen. Da diese Marktführer konstant weiterwachsen, geht die Schere immer weiter auseinander. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Bei den genannten Beispielen handelt es sich durchweg um US-amerikanische Unternehmen, die das Marktpotenzial von Plattformmodellen und Netzwerkeffekten früh erkannt und gekonnt genutzt haben. In Deutschland haben wir diesen Trend leider verschlafen – zumindest was die Digitalbranche angeht.
Was kann Deutschland nun tun, um wirtschaftlich nicht abgehängt zu werden?
Wir müssen uns auf unsere Stärken, unsere Champions konzentrieren: Die deutsche Automobil- und Maschinenbauindustrie ist führend, denn Engineering „made in Germany“ steht für höchste Qualität. Es gilt, diese Industrien im Rahmen der Digitalisierung fit zu machen für zukünftige Anforderungen – und zwar mit der Flexibilität und Agilität, die dem digitalen Wandel angemessen ist. Wir neigen hierzulande sehr stark zum Over-Engineering und verlieren dann den eigentlichen Blick dafür, was die Kunden wirklich wollen. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Wir müssen schneller den Kundenbedarf ermitteln und dann iterativ Produkte bauen, ausprobieren und weiter entwickeln, die auf den größtmöglichen Kundennutzen zugeschnitten sind – das können wir von Google und Co. lernen.
Wie geht man diese Herausforderung an?
Unternehmen sollten die Trends rund um die Digitalisierung ernsthaft und ganzheitlich verfolgen und das Thema nicht nur an einige wenige IT- oder Technikspezialisten delegieren. Digitalisierung und Innovation müssen im Grunde von der ganzen Firma – vom Aufsichtsrat bis zum Auszubildenden – gelebt und vorangetrieben werden. Vielerorts setzt man auf einen Chief Digital Officer, der die Digitalisierungsstrategie vorgeben und umsetzen soll. Wenn der CDO jedoch ein Einzelkämpfer bleibt, wird er scheitern. Die digitale Transformation kann nicht von wenigen Spezialisten im Unternehmen realisiert werden, sondern jeder Einzelne muss die neuen Themen verstehen und Initiativen mittragen, sodass sie zum Erfolg werden.
Wie sieht die digitale Transformation in der Finanzbranche aus?
Banken mussten sich mit dem Thema digitale Transformation früh auseinandersetzen – mit digitalen Services wie Onlinebanking und Onlinebrokerage. Das war aber meist „nur“ der Zugangskanal – das eigentliche Kerngeschäft war unverändert. Jetzt spüren sie den starken Innovationsdruck auch im Kerngeschäft, ausgelöst durch digitale Herausforderer, die sich zum Teil auch als Intermediär zwischen Bank und Kunde positionieren. Ein prominentes Beispiel ist der mittlerweile etablierte Zahlungsdienstleister PayPal, der die Marktanteile innerhalb weniger Jahre signifikant verschoben hat und heute den Bereich Online-Payment dominiert.
Wie gehen große Finanzhäuser mit dieser Konkurrenz um?
FinTech-Start-ups haben den großen Vorteil, dass sie, im Gegensatz zu traditionellen Finanzdienstleistern, Innovationen und technische Prozesse sehr schnell umsetzen können. Die großen Player der Branche müssen sich also fragen, wie sie mit dieser Vielzahl an Anbietern konkurrieren können – oder inwiefern sie das überhaupt müssen. Anstatt alle Produkte und Services inhouse anzubieten, können sie sich über Partnerschaften Teile solcher Produkte von Dienstleistern dazukaufen und auf diesem Weg ihr Angebot an digitalen Services erweitern.
Einige FinTech-Start-ups entwickeln etwa Technologien für unbesetzte Nischen und können sich so als IT-Dienstleister und Techniklieferanten für die Banken positionieren. Ein prominentes Beispiel dafür ist die ING-Bank: Kunden können ihre Rechnungen unkompliziert begleichen, indem sie Papierrechnungen abfotografieren, die dann in einen vorher ausgefüllten Überweisungsträger konvertiert werden, ohne dass der Kunde alle Details mühsam abtippen muss. Dahinter steht die Entwicklung eines FinTech-Start-ups.
Jochen Siegert, COO, Traxpay
Liegt darin auch die Chance für Start-ups, über Innovationspartnerschaften mit größeren Unternehmen im B2B-Bereich Fuß zu fassen?
Absolut! In den letzten Jahren hat bei großen Unternehmen ein Umdenken stattgefunden und sie sind offener geworden für solche Partnerschaften. Sie schätzen den Pioniergeist und die Risikobereitschaft der Start-ups sowie deren gutes Gespür dafür, was Kunden sich wünschen.
Wir als Traxpay helfen Banken und großen Firmenkunden mit Innovationen im Firmenkundenzahlungsverkehr und der Lieferantenfinanzierung. Ein anderes bekanntes Beispiel ist das Startup Figo. Dieses hatte beispielsweise eine Onlinebanking-App entwickelt, mit der Privatkunden die Bewegungen auf mehreren Konten konsolidiert einsehen können. Der Bedarf war vorhanden, doch die Konkurrenz durch die Haus-Apps der Banken zu groß. Figo hat daraufhin sein Geschäftsmodell überdacht und es von einem privaten Endkundenmodell in ein Businessmodell umgewandelt. Das Start-up ist heute ein technischer Dienstleister, zu dessen Kunden namhafte Banken – allen voran die Deutsche Bank –, aber auch viele Unternehmenskunden zählen, die Figos Technologie für ihre eigene Banking-App nutzen.
Diese Agilität der Start-ups, schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren, sich auch selbst komplett neu zu erfinden, ist eine Tugend, die den alteingesessenen Unternehmen oft fehlt. Eine Innovationspartnerschaft ist deshalb für beide Seiten fruchtbar: Die großen Unternehmen unterstützen die jungen Start-ups im Geschäftsaufbau und erleichtern ihnen den Markteintritt. Im Gegenzug profitieren sie von der Innovationsbereitschaft und Dynamik der Startups. Nur wer das Ohr am Markt hat, den Kundenbedarf versteht und seine Produkte immer wieder neu danach ausrichtet, kann im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig bleiben.
Treffen Sie Jochen Siegert auf der Innovation Tour 2017 und diskutieren Sie mit! Alle Informationen zum Event finden Sie hier.
Wie stark verändert die Digitalisierung unsere Weltwirtschaft? Welche disruptiven Technologien setzen sich durch? Welche neuen, innovativen Geschäftsmodelle gehören zu den Gewinnern von morgen? Wer wird das nächste Einhorn?
Auf der Innovation Tour, der globalen Digitalisierungskonferenz der Software AG am 12. September 2017 in Bonn, bekommen Sie konkrete Antworten. Im Hotel Kameha Grand erfahren Sie in hochkarätigen Keynotes, Live-Showcases und Diskussionsrunden, wie Sie eine klare Strategie für die digitale Transformation Ihres Unternehmens entwickeln und erfolgreich umsetzen.
Ob in Australien, Asien, Nordamerika oder in Europa – auf der Innovation Tour 2017 der Software AG erwartet die Teilnehmer weltweit eine erstklassige digitale Roadshow. Experten aus Wirtschaft, IT und Politik sowie inspirierende Querdenker zeigen neue Perspektiven und Lösungen für die digitalen Herausforderungen von heute und morgen. Zu den ausgewählten Referenten in Deutschland zählen Vertreter von Commerzbank, Bosch, T-Systems, Lidl und Google.
Praxiserfahrung der digitalen Weltmarktführer
Führende Unternehmen zeigen innovative Anwendungsbeispiele, wie sie die digitale Transformation erfolgreich meistern und welche Lösungen dafür zum Einsatz kommen. Entscheider können die „digitale Fitness“ ihres Unternehmens vor Ort prüfen und sich von den Experten zu ihrer Digitalstrategie beraten lassen. Im direkten Austausch erfahren Sie, wie ein Wissenstransfer branchenübergreifender Expertise, Trends und Technologien in die Praxis möglich ist, und können Erfolgsrezepte für Ihre digitale Zukunft diskutieren. Bereits am Vorabend haben Sie die Möglichkeit, sich beim Networking-BBQ in entspannter Atmosphäre mit den wichtigsten Entscheidern der Branche auszutauschen.
Als Redner und Panel-Teilnehmer am 12. September stehen bereits fest:
Frank Annuscheit, COO, Commerzbank AG
Heinrich M. Arnold, CEO, Detecon International GmbH
Stefan Erhart, Leiter Unternehmensorganisation International, Lidl Stiftung & Co. KG
Andreas Geiss, VP & CTO MindSphere, Siemens AG
Benjamin Gottstein, Professional ESB/Middleware, Schwarz IT
Bernd Groß, CEO, Cumulocity
Andreas Habel, Teamleiter ESB Development, Lidl Stiftung & Co. KG
Thilo Hermann, Vice President & Head of Innovations, Capgemini
Ingo Hofacker, Senior Vice President Internet-of-Things, T-Systems
Thomas Jarzombek MdB, digitalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Joachim Johannsen, Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen
Wolfram Jost, CTO, Software AG
Oliver Keller, Leiter Vertrieb, SV Darmstadt 98
Annette Kirchner, Deutsches Patent- und Markenamt
Reiner Korth, RWE Kernkraftwerk Emsland
Steffen Kramer, Industry Manager B2B, Google Germany
Karl-Heinz Land, Digitaler Darwinist und Evangelist, Gründer der Strategie- & Transformationsberatung neuland und Sprecher der Initiative Deutschland Digital
Detlef Levin, IT-Projektmanager, Tchibo GmbH
Frank Lubnau, Business CDO Industrial Technology, Robert Bosch GmbH
Stefan Macke, Softwareentwickler und -architekt, ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG
Eyk Pfeiffer, Geschäftsführer, travel-BA.sys GmbH & Co. KG
Moderation: Carsten Knop, Ressortleiter Wirtschaft der FAZ
Alle Informationen rund um Programm, Themen und Anmeldung finden Sie auf der Event-Homepage der Innovation Tour 2017. Melden Sie sich jetzt an und sehen Sie die digitale Transformation mit den Augen der Innovationstreiber.
Immer häufiger berichten die Medien über eine nicht allzu ferne Zukunft, in der selbstlernende Maschinen oder Roboter mit künstlicher Intelligenz (KI) die Menschen als Arbeitskräfte ersetzen. Sind Horrorszenarien à la Hollywood, in denen sie die Menschheit versklaven und letztlich die alleinige Herrschaft über unsere Welt erlangen, nah? Ist es Zeit, Alarm zu schlagen, oder sollen wir uns zurücklehnen und die modernen Technologien genießen? Und wie gestaltet sich die Zukunft im Zeitalter der Industrie 4.0 – machen wir uns mit unseren neuen Technologien gar überflüssig?
Diese Fragen lassen sich nur schwer beantworten. Den eher düsteren Prognosen steht entgegen, dass der Einsatz „smarter“ Technologien am Arbeitsplatz positive Auswirkungen hat.
Vergleichen wir einmal die Industrie 4.0 und ihre Folgen mit denen der Landwirtschaft 1.0 – also den Anfängen von Ackerbau und Viehzucht. Durch die „Erfindung” der Landwirtschaft wurden Jäger und Sammler innerhalb weniger Anbauperioden aus dem Geschäft gedrängt. Und sehr viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten gab es damals wohl nicht. Nach einer Phase der Anpassung, die es auch für die Industrie 4.0 geben wird, stellte sich heraus, dass die Menschheit erst durch planmäßige Landwirtschaft in der Lage war, auf anderen Gebieten anspruchsvolle Fähigkeiten zu entwickeln: Die Menschen begannen mit Werkzeugen zu arbeiten, Häuser zu bauen und wurden schließlich Ärzte, Wissenschaftler, Rechtsanwälte und Steuerberater. Was ist gegen einen solchen Fortschritt einzuwenden?
Arbeitswelt im Wandel
Jede industrielle Neuerung bringt zunächst Unsicherheit mit sich. Dann folgt jedoch eine Anpassungsphase, nach der die Gesellschaft die Früchte ernten kann. Computer und Software haben die Arbeitswelt grundlegend verändert: die Art und Weise, wie wir arbeiten, unsere Produktivität sowie letztendlich auch das Wohlergehen unserer Gesellschaft. Künstliche Intelligenz ist nichts anderes als die nächste Entwicklungswelle, vielleicht mit weitreichenderen Folgen. Sie bietet enorme Chancen, neue und nachhaltige Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse zu etablieren, die weltweit eine positive Wirkung haben werden.
Durch Industrie 4.0 erhöhen sich die Ansprüche an alle, die auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren. Das lässt sich jedoch als eine durchaus positive Entwicklung deuten. Vielleicht führt sie dazu, dass Millionen eintöniger, schmutziger oder sogar gefährlicher Jobs von Robotern oder Maschinen ausgeführt werden. Dafür werden sie – unter menschlicher Aufsicht – über smarte Software gesteuert. Sehr wahrscheinlich wird Industrie 4.0 sehr viel disruptiver auf die Arbeitswelt einwirken, als das jemals bisher der Fall war. Wir als Gesellschaft tragen die Verantwortung dafür, dass es nicht zu einer „digitalen Spaltung” kommt, die zum ausgrenzenden Faktor bei der Arbeitssuche wird.
Künstliche Intelligenz macht unser Leben leichter
Unternehmen müssen diese Transformation mit Augenmaß und nachhaltig steuern, dann wird Künstliche Intelligenz für Beschäftigte aller Branchen von großem Nutzen sein. Roboter können zum Beispiel beim Flugzeugbau assistieren – in der Chirurgie tun sie das bereits. Sie sind für gefährliche Arbeiten im Bergbau einsetzbar oder übernehmen in der Buchhaltung monotone Tätigkeiten wie Zahlen zu prüfen und abzugleichen. Der Mensch kann sich indessen auf höherwertige Aufgaben konzentrieren, vorausgesetzt, er wird darauf vorbereitet und (um)geschult.
Fortbildungen werden immer wichtiger, und man wird sich darauf einstellen müssen, ein Leben lang dazuzulernen. Es kursieren jede Menge Ideen darüber, wie diese Maßnahmen finanziert werden sollen. Laut einem besonders kreativen Konzept sollen Roboter-Mitarbeiter Einkommenssteuer bezahlen. Die Einkünfte daraus könnten dann zur Weiterbildung derjenigen eingesetzt werden, die durch die Roboter ersetzt wurden.
Konsum bleibt menschlich
Ich bin überzeugt, dass es unmöglich ist, die menschliche Arbeitskraft zu 100 Prozent zu ersetzen. In den düsteren Zukunftsszenarien, die voraussagen, dass wir von Maschinen verdrängt werden, ist mir kein einziger Roboter begegnet, der den Menschen als Konsumenten ersetzt hätte. Oder können Sie sich einen Roboter vorstellen, der Blumen für einen anderen Roboter kauft und mit ihm für ein romantisches Wochenende verreist? Ein Roboter, der zum Wandern in die Berge fährt, der sich eine Weinreise nach Bordeaux gönnt und abends mal Cocktails trinken geht?
Der Konsum wird uns Menschen vorbehalten bleiben – das ist sicher. Und dafür brauchen wir einen gewissen Wohlstand. Wenn Unternehmen Waren herstellen oder Dienstleistungen anbieten, die sich niemand leisten kann, bedeutet das ihren finanziellen Ruin. Deshalb wird die Automatisierung schlicht dort enden, wo eine weitere Steigerung des Automatisierungsgrads nicht mehr wirtschaftlich ist. Wann ist dieser Punkt erreicht? Die bereits erwähnte Anpassungsphase wird erste Erkenntnisse bringen. Für uns ist sie zudem ein Prozess, in dem wir uns auf immer neue und weiterentwickelte technologische Innovationen einstellen müssen.
Von den Annehmlichkeiten durch Automatisierung und Künstliche Intelligenz sollten so viele Menschen wie möglich profitieren – und es ist an uns, für eine gerechte Verteilung zu sorgen. Deshalb müssen wir jetzt damit beginnen, über die Auswirkungen der Transformation hin zu Industrie 4.0 zu diskutieren.
Erfahren Sie mehr über die Innovationen der Software AG im Bereich Künstliche Intelligenz, die wir mit Zementis, einem US-Spezialisten für KI, verwirklichen.
Diese Website benutzt funktionelle Cookies und externe Skripte, um Ihr Benutzererlebnis zu verbessern.
Lade Kommentare …
Privacy settings
Datenschutzeinstellungen
Diese Website benutzt funktionelle Cookies und externe Skripte, um Ihr Benutzererlebnis zu verbessern. Welche Cookies und Skripte benutzt werden und wie diese die Webseitenbenutzung beeinflussen, steht links. Sie können Ihre Einstellungen jederzeit ändern. Ihre Entscheidungen werden Ihren Besuch nicht beeinflussen.
NOTE: Diese Einstellung wird nur auf den Browser und das Gerät angewendet, das Sie derzeit benutzen.
Cookies
Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können.