Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen kalt erwischt, doch viele Entscheider haben schnell reagiert und mit Hilfe ihrer IT Abhilfe in Form von Homeoffice geschaffen. Doch nicht für alle Betriebe ist die Arbeit von zu Hause eine Alternative.
Reine Büroarbeiten mögen gut im Homeoffice zu erledigen sein, aber für Branchen wie den Einzelhandel oder das produzierende Gewerbe ist die weitreichende Verlagerung von Wertschöpfung nicht möglich. Fabrikhallen sind etwa trotz aller Automatisierung noch immer voller Menschen. In Deutschland sind es daher 40% der Angestellten, die nicht von zu Hause aus arbeiten können. Viele der anderen 60% sind in der Zwischenzeit zudem an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Für Arbeitgeber bestehen daher zusätzliche Herausforderungen:
Die Gesundheit der Mitarbeiter muss wirksam geschützt werden
Bei einem Corona-Ausbruch drohen die komplette Betriebsschließung und hohe Verluste
Infektionsketten müssen im Fall der Fälle durch Kontaktdokumentation unterbrochen werden
Um am Arbeitsplatz trotzdem die Corona-Abstandsregeln einzuhalten, eine smarte Dokumentation von Kontakten zu ermöglichen und gleichzeitig einen möglichst reibungslosen Betriebsablauf zu garantieren, gibt es jetzt eine digitale Social-Distancing-Lösung.
Voraussetzungen für intelligentes Social Distancing am Arbeitsplatz schaffen
Für Verkäufer, Werker oder Logistikmitarbeiter sind die Abstandsregelungen mehr als nur eine Unannehmlichkeit. Viele betriebliche Abläufe erfordern in normalen Zeiten zwingend eine im wahrsten Sinne des Wortes enge Zusammenarbeit. Unternehmen haben in der Pandemie nun spezielle Hygiene-Konzepte erarbeitet, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Zur Einhaltung und Überwachung der Konzepte gibt es jetzt digitale Unterstützung in Form von Wearables, die über das Internet of Things (IoT) verknüpft sind.
Smart Social Distancing ermöglicht Ihnen folgende Vorteile:
Einfache Nutzbarkeit
Mitarbeiter können ganz einfach mit smarten Tags, also intelligenten Ausweisen, ausgestattet werden. Diese werden vorab mit den jeweils gültigen, gesetzlichen Abstandsregeln programmiert, sodass Angestellte das handliche Gerät nur noch an ihre Kleidung klippen oder in der Tasche verstauen müssen.
Warnung bei Regelbrüchen
Sobald Mitarbeiter sich in einer zu geringen Entfernung voneinander befinden, wird ein Alarm in Form eines akustischen Signals oder Vibrationen ausgelöst. Dies dient einerseits der Sensibilisierung für die Regeln, aber auch ganz praktisch der Verhaltensänderung und somit dem Gesundheitsschutz.
Nachvollziehen von Infektionsketten
Im Falle einer Infektion mit Covid-19 können Kontaktpersonen schnell und unkompliziert nachvollzogen werden, denn Regelverstöße werden nach 15 Sekunden ohne Verhaltensänderung aufgezeichnet. Infektionsketten können so zielgerichtet unterbrochen werden.
Effizient und anpassungsfähig
Smart Social Distancing unterstützt Fabriken, Betriebe und Büros dabei den Lockdown zu vermeiden. Die Lösung ist schnell eingeführt und kann jederzeit und extrem einfach an neue Regulierungen angepasst werden.
Immer konform mit den gesetzlichen Vorgaben
Mit der IoT-basierten Lösung können Sie die Durchführung von Maßnahmen zum Schutz Ihrer Mitarbeiter dokumentieren und im Fall der Fälle Strafen vermeiden.
Gutes Marketing
Vertrauen ist der Kern jeder Marke. Mit Smart Social Distancing können Unternehmen ihren Mitarbeitern und Kunden die nötige Sicherheit für ihre Gesundheit garantieren.
So funktioniert smartes Social Distancing am Arbeitsplatz.
Ist Smart Social Distancing in meinem Unternehmen möglich?
Smart Social Distancing ist prinzipiell für den Einsatz an allen Arbeitsplätzen mit Zugangsbeschränkung in geschlossenen Räumen geeignet. Arbeitsorte mit viel Laufkundschaft sind dagegen nicht besonders gut für die Lösung geeignet. Damit ist Smart Social Distancing für eine breite Mehrheit von Arbeitsorten geeignet:
Produktion und Fabrik
Mitarbeiter in der Fertigung müssen konzentriert arbeiten, denn ihre Tätigkeiten sind oft nicht ohne Risiko. Smart Tags sind eine gute Möglichkeit den Mindestabstand durchzusetzen, ohne die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Arbeit abzulenken.
Chemie und Labor
In einer Laborumgebung zählen Präzision und die Einhaltung von Arbeitsschritten. Ablenkungen sind zu vermeiden. Smart Social Distancing ist die richtige Antwort, um trotz Pandemie fokussiert und sicher zu arbeiten.
Büro
Im Büro kommt es auf den Austausch an. Dazu kommt der soziale Kontakt, etwa im Pausenraum. Smart Social Distancing erlaubt es Ihren Mitarbeitern, die Regeln auf einfache Art und Weise zu befolgen.
Ein Praxisbeispiel: Bäckerei Göbecke setzt auf IoT-basiertes Smart Social Distancing
Die Bäckerei Göbecke ist ein echtes Familienunternehmen. Bereits in vierter Generation führen Christine Göbecke und ihr Bruder Matthias das Leipziger Unternehmen. Wie viele andere Unternehmen auch traf die Covid-19 Krise die Bäckerei unerwartet und erzwang neues Denken. Trotz Lockdown und Abstandsregeln ging der Betrieb weiter, denn die Brotversorgung der treuen Kundschaft musste sichergestellt werden. Einer dieser Stammkunden ist das Leipziger Büro der Software AG, das an der Entwicklung der schlauen Lösung beteiligt ist.
Ein Glücksfall, denn gemeinsam konnten die Bäckerei Göbecke, die Software AG und der Partner safectory GmbH unkompliziert Smart Social Distancing testen und den Beweis antreten, dass die digitale Abstandslösung funktioniert und die schnelle und sichere Öffnung von Betrieben ermöglicht. „Mit Smart Social Distancing können wir die Sicherheit unserer Mitarbeiter gewährleisten und zu einer gewissen Normalität in unserer Produktion zurückkehren“, resümiert Christine Göbecke.
Räumliche Distanzierung per IoT entspricht allen Datenschutz-Anforderungen
Smart Social Distancing ist voll mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) konform. Technische Vorkehrungen und eine stringente Rollenverwaltung garantieren den Schutz persönlicher Daten:
Daten werden anonymisiert erfasst
Nur autorisiertes Personal kann auf Informationen über Vorfälle zugreifen
Ausschließliche Erfassung von für die Lösung relevanten Daten (es wird also z.B. nur die Distanz der Mitarbeiter zueinander aufgezeichnet, nicht aber der Standort)
Kurze Reichweite der Datenübertragung
Der Datenschutz ist bei Smart Social Distancing in vollem Umfang gegeben.
Mit IoT-Technologie gegen Corona kämpfen
Die Smart Social Distancing Lösung nutzt mit Bluetooth Low Energy (BLE) ausgestatte Smart Tags, die jedem Mitarbeiter ausgehändigt werden. Die Smart Tags speichern bis zu 10.000 Kontakte, verfügen über eine leicht ersetzbare Batterie, können desinfiziert und wiederbenutzt werden. Per Bluetooth Gateway werden Meldungen über Verstöße in die Cloud an die Cumulocity-IoT-Plattform weitergeben und dokumentiert. Dort sind sie in Form von Dashboards in Echtzeit für berechtigte Personen wie den Arbeitsschutzbeauftragen einsehbar.
Fazit: Durch Digitalisierung am Arbeitsplatz Corona-Regeln schnell und effektiv einhalten
Die Lösung der Software AG hat großes Potenzial, in einer Zeit, in der wir alle lernen uns in einer neuen Normalität zurecht zu finden. Smart Social Distancing ist eine Triple-Win-Chance für Arbeitgeber, Arbeitsschutzverantwortliche und Mitarbeiter:
Sofort verfügbar
Einführung in weniger als einer Woche
Geringe Kosten
Modular und skalierbar
Smart Social Distancing funktioniert: Erste Tests wie bei der Bäckerei Göbecke haben ergeben, dass die Zahl an Vorfällen, also Brüchen der Abstandsregeln, bereits in der ersten Woche um 50 % zurückgeht.
Die Lösung hilft Mitarbeitern dabei ihre Gesundheit zu schützen, die Ausbreitung des Virus effektiv zu verhindern, die Sorgfaltspflicht als Arbeitsgeber zu erfüllen und den Geschäftsbetrieb zu normalisieren.
Jede Minute zählt, wenn es darum geht, Daten und Informationen effektiv zu interpretieren und zu nutzen, die Produktion zu beschleunigen und nachhaltiger zu machen. Hier hilft der Einsatz von Edge Computing.
SMC Deutschland (führender Hersteller, Partner und Lösungsanbieter für pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik) hat sich ein hohes Ziel gesteckt: eine neue Automatisierungslösung zu entwickeln, die Daten von der Feldebene in die Cloud-Plattform transferiert.
Gemeinsam mit Dell Technologies (ein Unternehmen, dass Kunden das branchenweit umfangreichste und innovativste Technologie- und Services-Portfolio bietet) und der Software AG (Hersteller der Cumulocity IoT Plattform) wurde ein Konzept entwickelt, dass Prozesse in der Produktion fit macht für Industrie 4.0: Smart Field Analytics. Der Fokus liegt auf der einfachen Vernetzung intelligenter Sensoren und Aktoren sowie der schnellen Verarbeitung der Daten mit Edge Computing. Ein erster Prototyp belegt, welche Vorteile Smart Field Analytics für den Betreiber hat: schnelle Reaktionszeiten, optimierte Prozesse und Kostenersparnis.
SMC setzt beim Thema Industrie 4.0 auf den konsequenten Ausbau der Produktlinien in Richtung Vernetzung und dezentraler Intelligenz. Die Anbindung an übergeordnete Systeme muss schnell und einfach realisierbar sein und Anwender in die Lage versetzen, ihre Produktionsabläufe permanent zu optimieren. Um eine reibungslose Produktion und vorausschauende Planung sicherzustellen, müssen deshalb die Massen an Daten, die Maschinen und Sensoren in Werkshallen erzeugen, in Echtzeit an ihrem Entstehungsort überwacht werden. Hier kommt Edge Computing zum Einsatz: Die Daten werden vor ihrer Analyse nicht zuerst in die Cloud übertragen, sondern direkt in der Edge verarbeitet. Latenzzeiten werden somit massiv verringert, drohende Fehlproduktionen oder -funktionen können verhindert und Maschinenstillstand oder Ausschuss vermieden werden – vorausschauende Wartung in ihrer Perfektion.
Smart Field Analytics kann aber noch mehr
Energieeffizienz ist das erklärte Ziel. Der bewusste und schonende Umgang mit Ressourcen konfrontiert auch die Produktionsindustrie mit der Herausforderung, stets ressourcenschonend und gleichzeitig kosteneffizient zu agieren.
Durch die dauerhafte Überwachung der Maschinendaten wird die Energieeffizienz gesteigert. Auftretende Leckagen in den Maschinen, Druckschwankungen oder Verbrauchsspitzen werden erkannt, analysiert und bilden die Grundlage für Maßnahmen zur langfristigen Energieeinsparung. So konnte beispielsweise das Leckage-Management von pneumatischen Zylindern unter Einsatz eines Machine-Learning-Modells analysiert und automatisiert werden: Anhand historischer Daten wurde einem Algorithmus durch Machine-Learning antrainiert, drohende Leckagen in der pneumatischen Anlage selbstständig sofort zu erkennen. Per Internet-Protokoll werden die Daten direkt an die Cloud-Plattform geschickt und automatisch ein Ticket für das Wartungspersonal erstellt.
Jeder der drei Projektpartner hat für Smart Field Analytics sein individuelles Know-how eingebracht. Das gemeinsam entwickelte Konzept ist praktisch umsetzbar und nutzt die Potenziale der Industrie 4.0 für höhere Produktivität und Energieeffizienz.
Der Erfolg der Einzelhändler wird davon abhängen, wie gut es ihnen gelingt, die Kundenerwartungen zu erfüllen. Branchenführer werden den Weg, geschäftliche Probleme mithilfe digitaler Technologien zu lösen, weitergehen. Die Vorhersage von Kundenentscheidungen wird das Wachstum vorantreiben. Einzelhändler, die nicht bereit sind, sich einer digitalen Transformation zu unterziehen, werden wahrscheinlich auf der Strecke bleiben.
1. Gefühle der Kunden adressieren
Immer mehr Einzelhändler werden über emotionale Differenzierung die Gefühle ihrer Kunden ansprechen. Ein Beispiel dafür ist der Weihnachtsclip von John Lewis, der eine emotionale Bindung an die Marke herstellen soll. Dabei spielt auch Personalisierung eine Rolle. Auch Hyperpersonalisierung (Kontext, Echtzeit) – sowohl der Produkte als auch des Kundenerlebnisses – nimmt der Einzelhandel ins Visier. Hier kann Künstliche Intelligenz (KI) helfen, aber KI basiert auf hochwertigen Daten. Schwierigkeiten bei der Datenverfügbarkeit und Datenerfassung könnten deshalb zu einer großen Einschränkung werden.
2. Ansage an den Igel: Dieses Mal gewinnt der Hase
Im Einzelhandel dreht sich alles um Geschwindigkeit: Kunden sind immer weniger bereit zu warten, die Messlatte liegt immer höher. Das betrifft auch interne Abläufe, schnelle Reaktionen sind gefragt. Zusätzlich zu Investitionen in Robotic Process Automation, als ein Schritt in Richtung vollständige Prozessautomatisierung, wird der Einzelhandel prüfen, ob er Echtzeit-Analytics nutzen kann, um auf Vorgänge beim Kunden und in seinen Lieferketten und Läden zu reagieren. Außerdem wird die Branche daran arbeiten, KI und Maschinenlernen zu operationalisieren, um damit einen tatsächlichen Nutzen zu erzielen.
3. Welche Risiken birgt das IoT?
Das Internet der Dinge ist im Einzelhandel der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft – mag sein. Aber es birgt auch Risiken: Viele Einzelhändler haben Sicherheitsbedenken und sehen Gefahren in der Komplexität und der Anbindung der vorhandenen IT-Landschaften. Das wird die Einführung noch für eine gewisse Zeit verzögern. Smarte Händler werfen einen Blick über den Tellerrand, sie informieren sich, wie man in anderen Branchen vorgeht und streben ausfallsichere Infrastrukturen (Carrier-Grade-Security) an, die von zuverlässigen Anbietern bereitgestellt werden.
4. Niemand lebt auf einer Insel
Partnernetzwerke werden komplexer. Partnerschaften sind eine Möglichkeit, Umsätze zu steigern und sich vom Wettbewerb zu differenzieren: Die Zusammenarbeit von Amazon mit der britischen Supermarktkette Morrisons, bei der die Märkte als lokale Verteilzentren fungieren, ist nur ein Beispiel. Die US-Supermarktkette Kroger und die kanadische Supermarktkette Sobeys haben ihr Online-Lebensmittelgeschäft an Ocado outgesourct, und der niederländische Supermarkbetreiber Ahold arbeitet mit Blue Apron, einem Anbieter von Kochboxen, zusammen. Solche Partnernetzwerke werden umfangreicher und komplexer, und damit steigt die Bedeutung des API-Managements.
5. Trennung von Frontend und Backend: Headless Commerce
Die Gewinner unter den Einzelhändlern werden feststellen, dass sie ihre Backoffice-Systeme von den Kunden-Touchpoints entkoppeln müssen, wenn sie innovativ sein wollen. Dieser sogenannte „Headless Commerce“ bietet den Spielraum, die Customer Journey im Frontend anzupassen und zu verbessern, ohne die Backend-Systeme zu verändern. Die Software AG-Studie zur Digitalisierung im Einzelhandel 2018 beleuchtet diesen Ansatz, bei dem digitale Champions „Integrationsplattformen von Drittanbietern [nutzen], um digitale Plattformen von Änderungen abzuschirmen und so deren Erweiterungsmöglichkeiten zu verbessern und die Implementierung zu beschleunigen.“
Weitere Informationen zur Digitalisierung im Einzelhandel finden Sie hier.
Dorian Gast beschäftigt sich seit 2011 mit dem Thema IoT – damals war noch von M2M (Machine to Machine) die Rede. Seit Ende 2016 ist er Head of Business Development IoT Germany, Israel und UAE bei Dell Technologys mit Fokus auf End-2-End Lösungen im Bereich IoT. Hier unterstützt er den Vertrieb sowohl intern als auch extern bei der Akquise von IoT-Projekten – hauptsächlich im Bereich Manufacturing.
Herr Gast, welchen Stellenwert hat das Thema IoT für Sie?
Wir befinden uns gerade in der vierten Stufe der industriellen Revolution – der Industrie 4.0. Vor hundert Jahren haben wir Kohle geschleppt und in Stahlwerken den Stahl per Hand bearbeitet. Daraufhin folgte die Massenproduktion; die Automatisierung hat begonnen. Heute bewegt sich die Generation Facebook und iPhone dahin, alles miteinander zu vernetzten. Das bringt viele Vorteile und einen gewissen Komfort mit sich. Die Fragen, die sich uns aktuell stellen, sind: Wie kommen wir von viel Arbeitszeit hin zu mehr Freizeit? Wie können wir mit der Technologie, die uns zur Verfügung steht, das Leben einfacher gestalten? Mit dem Internet of Things können wir viele Bereiche in unserem privaten Leben vereinfachen und automatisieren. Im Geschäftsumfeld bedeutet das wiederum, dass wir Geschäftsprozesse oder -modelle entwickeln können, die neue Umsätze sicherstellen.
Wie weit ist Deutschland in Sachen IoT?
Eine Vielzahl an Geräten, die wir tagtäglich mit uns herumtragen, produziert kontinuierlich eine große Menge an Daten. Diese werden bereits jetzt von Startups so verarbeitet und bereitgestellt, dass sie am Ende für Milliarden am Markt verkauft werden. Das zeigt: Die Grundlagen sind bereits vorhanden. Allein die Daten generieren jedoch erst einmal keinen Mehrwert. Sie müssen so aufbereitet werden, dass man sie analysieren und daraus Erkenntnisse gewinnen und Geschäftspotenziale entdecken kann. Für diesen Schritt müssen Unternehmen ihre Angst überwinden, mit IoT-Projekten zu starten. Große Konzerne wie Siemens oder BMW sind nicht erst seit gestern so erfolgreich. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis sie sich etabliert haben – doch dieser Weg begann immer mit einem mutigen ersten Schritt in Richtung Innovation. Genauso verhält es sich mit dem Thema IoT: Anfangs gibt es einen Test, mit Proben von Einzel- und Kleinserien, welcher anschließend auf anderen Produktionsreihen etabliert wird.
Dorian Gast ist Head of Business Development IoT Germany, Israel und UAE bei Dell Technologys
Warum zögern deutsche Unternehmen dennoch vor der Umsetzung von IoT-Projekten?
Die Deutschen sind eher zurückhaltend. Wir sind zwar Weltmarktführer in der Technologie – wir produzieren viel im Automobilbereich, im maschinellen Umfeld, im Bereich Robotik –, schauen aber immer darauf, was die anderen machen und lassen sie erst einmal ihre Erfahrungen sammeln, bevor wir nachziehen. Zum Glück findet im Moment ein Umdenken statt, sodass viele Unternehmen sich mit der Digitalisierung beschäftigen und erste Initiativen umsetzen. Trotzdem müssen wir darauf achten, nicht von neuen Mitbewerbern überholt zu werden. Wenn disruptive, digitale Firmen zum Beispiel mit Alternativen zu unseren bewährten, aber veralteten Geschäftsprozessen und -modellen aufwarten, kann es durchaus sein, dass Bestandskunden sich ihnen anschließen. Auf solche Szenarien sollten Unternehmen vorbereitet sein.
Was benötigen Unternehmen denn, um für die Umsetzung von IoT-Projekten gut vorbereitet zu sein?
Zuallererst benötigen Unternehmen eine Maschine, die Daten produziert und mit einem Sensor versehen ist. Daneben brauchen sie Hardware, die diese Daten aufnimmt und Software, die die Daten so leserlich macht, dass sie etwas damit anfangen können. Und zu guter Letzt noch einmal Software, welche die Ergebnisse gut verständlich aufbereitet und darstellt. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, sollten die Entwicklerteams vor Ort sein und das Ohr ganz nah an der Kundenherausforderung haben – das vereinfacht die Zusammenarbeit wesentlich.
Wie können Dell EMC und die Software AG Unternehmen dabei unterstützen?
Mit der Software AG haben wir einen agilen Partner, mit dem wir bestmöglich auf die Herausforderungen unserer Kunden eingehen können. Sie sind global aufgestellt, denken aber lokal. Zusammen mit der Software AG bauen wir sogenannte Appliances auf. Das sind vorkonfigurierte Server, die der Kunde direkt bei uns bestellen und bei sich in der Produktion einbauen kann. So hat er einen sehr einfachen Beschaffungsweg, denn er bekommt alles aus einer Hand und kann direkt loslegen.
Was ist der erste Schritt, zu dem Sie Unternehmen raten?
Trauen Sie sich und fangen Sie einfach an. IoT-Pioniere haben bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten erprobt und Standards entwickelt. Zwar stellte Cisco 2017 in einer Befragung von internationalen Unternehmen noch fest, dass nur 60 Prozent aller Proof of Concepts erfolgreich waren. Aber die Learnings aus solchen Misserfolgen haben uns dahin gebracht, wo wir heute stehen. Wir haben breite Erfahrungswerte, auf die man erfolgreich aufbauen kann. Nutzen Sie das Momentum!
Treffen Sie Dorian Gast und weitere Sprecher live auf der IoT Innovation Tour in Zürich.
Wenn Sie eine genaue Vorstellung davon haben, was Sie wollen, bauen Sie es sich im Idealfall selbst. Denn Sie kennen Ihre Wünsche am besten. Das Problem dabei ist, dass Sie vielleicht nicht wissen, wie Sie zum Beispiel Ihr Traumhaus selbst bauen. Wenn Ihnen die Fertigkeiten, die Werkzeuge und die entsprechenden Kontakte fehlen, stehen Sie am Ende womöglich vor einem Haufen Bretter und Steine. Sie könnten Ihr Haus aber auch von einer renommierten Baufirma bauen lassen, hätten ein Dach über dem Kopf und könnten dann die Details der Einrichtung Ihren Bedürfnissen anpassen.
Dasselbe gilt für IoT-Plattformen: Schaffen Sie das alleine? Haben Ihre IT-Mitarbeiter das richtige Know-how? Sind Sie schnell genug und mit der benötigten Qualität am Markt? Wird es Ihnen gelingen, Ihre Systeme zu integrieren und vernünftig zu skalieren? Sind Sie in der Lage, Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und neue IoT-Sensoren einzubinden? Und können Sie mit der Netzwerk-Komplexität umgehen?
Warum viele Unternehmen eine eigene Plattform entwickeln wollen
Einige Unternehmen entscheiden sich dafür, eine eigene IoT-Application-Enablement-Plattform zu entwickeln, da sie die volle Kontrolle über ihre Technologie haben wollen und auch das nötige Know-how besitzen. Im Nachhinein bereuen manche jedoch die Entscheidung aus den folgenden Gründen:
Die Kosten für die technische Weiterentwicklung der Plattform sind höher als erwartet.
Der zeitliche Aufwand, die von den Fachabteilungen geforderte Funktionalität bereitzustellen, ist größer als gedacht.
Es erweist sich als schwierig, die Anforderungen an die Plattform-Integration auszubalancieren.
Mit MachNation die richtige Entscheidung treffen
Aus diesen Gründen hat MachNation ein Modell entwickelt, mit dem sich der TCO (Total Cost of Ownership) selbst entwickelter mit dem TCO fertig gekaufter IoT-Plattformen vergleichen lässt. Unternehmen geben in das Modell Annahmen für geplante IoT-Implementierungen sowie die prognostizierte Kostenentwicklung für jedes Szenario für einen Zeitraum von fünf Jahren ein. Das Modell funktioniert wie folgt:
In einem ersten Schritt geben Nutzer die Anzahl der Geräte an, die sie in den nächsten fünf Jahren einsetzen wollen.
Anschließend beobachten sie, wie sich die Ergebnisse verändern, wenn sie ihre Annahmen anpassen.
In einem dritten Schritt wird das Szenario (erweiterter Input) verfeinert.
Zuletzt erhalten Nutzer einen Link, den sie mit ihren Kollegen teilen können.
Zum erweiterten Input zählen Art und Preis der für den Einsatz geplanten IoT-Geräte, der geschätzte Prozentsatz an Edge-Funktionen sowie Plattform-Managementfunktionen – also Datenmanagement, Device-Management oder beides. Das Diagramm ändert sich beim Klicken dynamisch und zeigt an, was günstiger ist: kaufen oder selbst bauen. Die Seite enthält außerdem einen Link, über den Unternehmen kostenlos weitere nützliche Informationen zur ihrer Anfrage erhalten. Dazu zählen
eine Video-Serie, in der beschrieben wird, wie Unternehmen innerhalb von Minuten eine erste eigene IoT-Lösung entwickeln können,
ein White Paper, das zeigt, wie sich mit dem IoT ein wirtschaftlicher Nutzen erzielen lässt, indem Unternehmen Erkenntnisse sekundenschnell analysieren und sofort darauf reagieren und
ein E-Book mit Informationen über Cumulocity IoT – die offene, flexibel erweiterbare und sichere IoT-Plattform der Software AG, die die Time-to-Market beschleunigt.
Um den TCO für Ihr IoT-Projekt zu berechnen, klicken Sie hier.
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