Interview mit Frank Rauber, Associate Partner und Jörg Kircher, Senior Director von nterra
Herr Rauber und Herr Kircher, Sie beide arbeiten bei nterra und waren auch bei der diesjährigen InnovationTour wieder dabei. Zunächst zu Ihrem Unternehmen: Was macht nterra und wie arbeiten Sie in Partnerschaft mit der Software AG zusammen?
Kircher: Wir von nterra nennen uns gern „die Digitalisierer“: Unser Ziel ist es, Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Ob es um die Abschaffung analoger Prozesse, die Einführung neuer Unternehmenssoftware oder komplett neue, digitale Geschäftsmodelle geht – unsere Berater und Entwickler bringen das konzeptionelle und technische Know-how in die Teams unserer Kunden ein.
Rauber: Und beim Thema Technik rückt dann unsere langjährige Partnerschaft mit der Software AG in den Fokus: Seit rund 10 Jahren sind wir bereits ein „Preferred Partner“ und genießen diese langfristige Zusammenarbeit sehr. Seit jeher gehören wir zu den ersten Adressen, wenn es um die Integration von Lösungen mit webMethods geht. Aber auch zu neueren Produkten wie z. B. Cumulocity IoT und Apama haben wir schnell Know-how aufgebaut.
Auf der InnovationTour haben Sie einen wachrüttelnden Showcase ausgestellt, der es in sich hat. Können Sie mehr dazu sagen?
Rauber: Das Thema der Tour lautete ja „Integration & IoT“ – und da wollten wir den Besuchern wortwörtlich die Augen öffnen. Daher war unser Showcase ein smarter Kaffeeautomat, der in Zusammenarbeit mit Cumulocity IoT nicht nur einen effizienten Order-to-Delivery-Prozess abbildet, sondern auch IoT-Komponenten einsetzt.
Kircher: Auch, wenn ich persönlich ein großer Kaffee-Liebhaber bin: Unsere IoT-Kaffeemaschine steht selbstverständlich nur symbolisch für jede Form von Unternehmensprozessen – sei es in der Fertigung, in der Logistik, im Handel und so weiter. Wir zeigen, wie Prozesse effizient und mit minimaler, aber dafür nutzerfreundlicher Interaktion ablaufen können und wie smart eingesetzte Sensoren samt verknüpfter Aktionen zu Mehrwerten für Unternehmen und Nutzer führen.
Welche Entwicklungsschritte sehen Sie in naher Zukunft für Ihre eigene Branche?
Kircher: Als IT-Beratungshaus war es schon immer unsere grundlegende Aufgabe, die Wünsche und Anforderungen der Kunden aufzunehmen und mit unserer technischen Expertise – und oft der technischen Plattform der Software AG – umzusetzen. In den letzten Jahren haben wir uns hier weiterentwickelt: Wir nennen es das “Sherpa-Prinzip”. Das bedeutet, dass wir den Kunden nicht einfach nur die Koffer zum Gipfel tragen, im übertragenen Sinne. Wir sehen uns als Partner, Guide und Wegbereiter. Es ist mehr eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, die bereits bei der Suche nach Ideen, Konzepten und Geschäftsmodellen beginnt. Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren die Beratungsbranche zunehmend prägen.
Rauber: Nehmen wir das Beispiel “IoT”: Unternehmen wissen, dass smarte Devices und Prozesse unglaubliches Potenzial haben. Aber ihnen fehlt der Ansatzpunkt, dieses Potenzial zu nutzen. Also beginnen wir mit dem Kunden ganz am Anfang, erkunden in Workshops das Terrain mit ihnen und zeigen die Chancen und Anforderungen auf. Wir können die verlängerte Werkbank sein – aber noch stärker und wertvoller für den Kunden sind wir, wenn wir die ganzheitliche Lösung im Blick haben und gemeinsam umsetzen können.
Welche Technologien werden die größte Auswirkung auf die Gesellschaft/Endverbraucher haben?
Rauber: Ich habe die Anfänge der Personal Computer noch miterlebt. Einst gab es dedizierte Aufgaben für die man sich vor einen Computer gesetzt und sie erledigt hat. Heute lassen sich die meisten Aufgaben mit dem Computer erledigen – und dafür muss man nicht unbedingt vor ihm sitzen. Und morgen? Werden Aufgaben mehr und mehr sich selbst erledigen. Die Verbindung von Cloudtechnologien, Künstlicher Intelligenz, Sensortechnik und neuartigen, smarten Devices wird unser tägliches Leben mehr und mehr vereinfachen. Wie sagt die Software AG so gern?: „Freedom as a service“. Die Gesamtheit der Digitalisierung wird uns unabhängiger machen – solange wir als Gesellschaft klug mit den Möglichkeiten umgehen. Und auf technischer Seite? Da werden sich Lösungen, die auf Standards basieren und sich modular in IT-Landschaften einsetzen lassen gegenüber proprietären Lösungen durchsetzen.
Wie hat Ihnen die InnovationTour persönlich gefallen?
Kircher: Die Innovation Tour ist immer ein willkommener Anlass, mit unseren Partnern und Kollegen der Software AG in Kontakt zu treten. Die Fachvorträge geben spannende Impulse und sowohl der Austausch mit anderen IT-Experten als auch mit Interessenten ist immer wieder inspirierend.
Rauber: Zudem bietet die Umstrukturierung vom einstigen Ein-Tages-Event zur mehrtägigen Tour durch Hamburg, Frankfurt, München usw. die Möglichkeit, noch mehr potenzielle Partner und Interessenten im deutschsprachigen Raum anzusprechen. Auch, wenn uns die schöne Abendveranstaltung des alten Formats schon ein bisschen fehlt.
Wir bedanken uns bei Jörg Kircher und Frank Rauber für das Interview und hoffen auf weitere Jahre voller spannender und erfolgreicher Zusammenarbeit mit nterra.
Interview mit Ralf Günthner, Senior Partner & Digital Transformer bei TEAM-FACTORY.
Herr Günthner, Sie sind Senior Partner & Digital Transformer bei TEAM-FACTORY. Können Sie uns mehr dazu sagen, womit sich genau beschäftigen?
Günthner: Sehr gern. Wir bei TEAM-FACTORY sind der Überzeugung, dass die 4. Industrielle Revolution ein Spiel mit neuen Regeln und neuer Dynamik ist. Wir stellen uns Fragen wie: Was bedeutet die Transformation für Unternehmen? Welche Chancen sind durch Nutzung von Daten möglich? Welche Geschäftsmodelle eröffnen sich durch das Neudenken von Wertschöpfungsketten? Was sind die Auswirkungen auf Führungskräfte und Mitarbeiter? Diese Fragen faszinieren uns – daher begleiten wir Unternehmen bei diesen anspruchsvollen Transformationsprozessen und auf dem Weg in die Arbeitswelt 4.0.
Dieses Jahr waren Sie auf der InnovationTour der Software AG zu Gast. Welche Themen haben Sie vorgestellt?
Günthner: Mein Vortrag hat versucht, die Brücke zwischen neuen Technologien wie IoT, Künstlicher Intelligenz oder Blockchain und Initiativen wie New Work oder Arbeiten 4.0 zu schlagen – das sind auch meine ganz persönlichen Herzensthemen. Ich wollte aufzeigen, warum der Mensch und seine kreativen Potentiale im Mittelpunkt der Digitalen Transformation stehen sollten und wie es Unternehmen gelingt, den Nutzen aus neuen Technologien in einer effizienten Art und Weise zu realisieren. Ganz zu Beginn habe ich versucht, Ordnung in den recht unübersichtlichen Dschungel von Begrifflichkeiten und Buzzwords wie Digitalisierung, IoT, Blockchain, Künstliche Intelligenz, Holacracy oder Sociocracy zu bringen. Danach zeigte ich die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung auf und wie man den „Kompass der Digitalen Transformation“ nutzen kann, um die Menschen in Unternehmen fit und resilient zu machen für die Reise in die Welt 4.0.
Das klingt sehr spannend. Können Sie einen kurzen Einblick dazu geben, worauf es Ihrer Meinung nach am meisten ankommt?
Günthner: Es ist natürlich schwierig, den gesamten Vortrag nun in wenigen Sätzen zusammenzufassen, aber eine integraler Punkt ist meiner Meinung nach folgender: Während wir bisher in hierarchisch organisierten Strukturen “top-down” gearbeitet haben, sollten Unternehmen vermehrt auf agile Strukturen und Selbstorganisation setzen. Wir sollten aufhören, davon auszugehen, dass Menschen grundsätzlich faul und passiv sind, Anreiz benötigen und kontrolliert werden müssen, um Leistung zu erbringen. Es ist meiner Meinung nach wenig zielführend, zu denken, dass Menschen nur ungern Verantwortung übernehmen und Führung deshalb unweigerlich nur mithilfe von Druck und Kontrolle funktionieren kann. Ich bin der Auffassung, dass wir weg von diesem negativen Mindset müssen und Vertrauen in die Kreativität der Mitarbeiter setzen sollten. Nur durch Kreativität entsteht Innovation! Aus meiner Erfahrung als Leader in verschiedenen Organisationen, würden viele Menschen gerne mehr Verantwortung für ihren Aufgabenbereich sowie die Digitale Transformation übernehmen. Dies ist auch der Grund dafür, warum Führung in einer digitalisierten Welt nur funktioniert, wenn das Leadership-Team der Belegschaft die nötigen Freiheiten und Handlungsspielräume lässt.
Herr Günthner, vielen Dank für das Gespräch!
Günthner: Danke Ihnen!
Die InnovationTour der Software AG fand auch in diesem Jahr wieder statt. Mit Beiträgen zu den Themen API Management, Data Analytics und Industrie 4.0 stellte die Software AG selbst, aber auch namhafte Kunden spannende Projekte zur Schau – alles anhand realer Anwendungsbeispiele. Nähere Informationen zur InnovationTour 2019 finden Sie hier https://www.softwareag.com/de/company/events/iot_tour/default.ht.
Herr Erken, Sie sind Geschäftsführer der Firma Trackerando, die individuelle Lösungen für Asset Tracking anbietet. Können Sie uns mehr dazu sagen?
Bodo Erken: Trackerando bietet ein breites Angebot unterschiedlicher GPS-Trackinglösungen für verschiedenste Anwendungsgebiete. Von Flottenmanagement, die Ortung von Gegenständen, Fahrzeugen oder Personen, Patientenüberwachung oder das Aufspüren von Haustieren sind viele Einsatzgebiete möglich. Seit 2015 arbeiten wir mit Cumulocity IoT und haben damit unsere Tracking-Technologie auf das nächste Level gebracht.
Die InnovationTour der Software AG haben Sie bereits 2018 mit Ihren Vorträgen unterstützt. Zu welchem Thema haben Sie gesprochen?
Bodo Erken: Meine Vorträge trugen den Titel „Intelligentes Tracking mithilfe von Cumulocity IoT“. GPS ist ein altbewährtes System, das früher hauptsächlich zur Ortung und Navigation benutzt wurde. In Kombination mit IoT wird GPS-Tracking für den Nutzer intelligent sowie komfortabel und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten.
Welche Entwicklungsschritte stehen uns im Bereich des Tracking in der nächsten Zukunft bevor?
Bodo Erken: Wir haben im Bereich Tracking das erste Level erfolgreich erreicht und können unseren Kunden in Echtzeit komfortabel die Daten und Alarme zu den Fragen „WO und WANN?“ liefern. Das ist bereits sehr effektiv und hat in vielen Branchen bereits Abläufe vereinfacht und wesentlich sicherer gemacht. Um nun die Technologie auf das zweite Level zu heben, kommt nun Analytics ins Spiel. Ein Beispiel zur Verdeutlichung, in welchen Anwendungsfällen diese Funktion sinnvoll ist: in Großstädten sind LKWs nicht selten diebstahlgefährdet. Tracking ist ein sehr leistungsfähiges Tool zum Diebstahlschutz und um gestohlene Fahrzeuge schnell wiederzufinden. Mithilfe von Analytics-Funktionen können nun anhand der Daten aller Fahrzeuge Heat Maps erstellt und Vorhersagen getroffen werden. Diese könnten dann beispielsweise lauten, dass das Diebstahlrisiko für LKWs in Musterstadt freitags zwischen 16 und 18 Uhr in einem bestimmten Ortsteil besonders hoch ist. Tracking wird in naher Zukunft immer intelligenter werden.
Was glauben Sie, welche Technologien künftig den größten Einfluss auf die Menschheit haben werden?
Bodo Erken: IoT wird uns privat und in der Industrie in Zukunft verstärkt begleiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass im Zuge einer total connected world, in der alles mit allem vernetzt sein wird, alle Informationen in Echtzeit vorliegen werden. Cumulocity IoT wird der Standard für die vernetzte Welt werden.
Auch in diesem Jahr findet die InnovationTour der Software AG wieder statt. Vorträge und Praxisbeispiele zu hoch relevanten Themen aus Bereichen wie Smart Energy, Automotive und Industrie 4.0 erwarten Sie. Wenn Sie Interesse haben, die Expertise diverser Unternehmer aus den unterschiedlichsten Branchen live zu erleben, schauen Sie auf einem der Stopps vorbei: https://www.softwareag.com/de/company/events/iot_tour/default.html.
Viele Unternehmen wissen heute noch nicht so recht, welche Vorteile ihnen das Internet of Things bietet oder wie sie eine IoT-Strategie entwickeln und umsetzen sollen. Wer vorne mit dabei sein will, muss schnell sein und sich auf den Geschäftsnutzen fokussieren. Die IoT Innovation Tour informiert praxisnah über die wichtigsten Innovationen und Trends in Sachen Industrie 4.0. In Stuttgart und München stellte die Software AG diese Woche zusammen mit Kunden und Partnern anhand von fünf Showcases IoT-Lösungen für die Zukunft vor:
Edge-Analytics
Show-Case zum Thema Edge-Analytics
In smarten Fabriken mit IoT-fähigen Geräten ist die Abhängigkeit von Analysesoftware so hoch, dass selbst kurze Unterbrechungen der Internetverbindung zu einem Desaster führen können. Hier kommt Edge-Analytics ins Spiel – ein Muss für jede Industrie-4.0-Architektur und die Lösung für einen hochverfügbaren, kostengünstigen Datentransfer. Wie Edge-Analytics funktioniert, erfahren Besucher der IoT Innovation Tour anhand einer Demo, die Dell im Zusammenspiel mit Eaton Automatisierungskomponenten zeigt. Die erste Analyseebene liegt nahe an den digitalen Geräten und Sensoren, anschließend werden die Ergebnisse zur besseren Visualisierung in die Cloud übertragen.
IIOT in a box
IIoT in a box – Show-Case
IIoT in a Box von Pepperl+Fuchs (P+F) und der Software AG ist ein vorkonfiguriertes, vollständig integriertes IoT-Paket für Industriesensoren und unternehmenstaugliche Datenverarbeitung und -analyse in der Cloud. Teilnehmer überwachen und steuern vor Ort den Zustand einer simulierten Maschine und verfolgen auf einem Bildschirm, wie Änderungen am Zustand der Maschine visualisiert und dokumentiert werden. Nähert sich etwa der Zustand einer thermischen Belastung einem kritischen Bereich, wird eine Warnung ausgegeben, die der Verantwortliche per E-Mail erhält. Mit dieser Lösung können vernetzte Fertigungsprozesse optimiert und die Kosten nachhaltig gesenkt werden, insbesondere in bestehenden Produktionsumgebungen.
IoT-Logistik Demo
IoT-Logistik-Demo am Beispiel des Gabelstapler
Das IoT ist auch gefragt, wenn es darum geht, Produktionsprozesse und -systeme so flexibel zu machen, dass Kundenspezifikationen und Kundenwünsche berücksichtigt werden und die Effektivität gesteigert wird. Hohe, unkalkulierbare Fehlerraten oder Lieferverzögerungen können in einer Supply-Chain enorme Kosten verursachen. Die Überwachung in Echtzeit wird immer wichtiger. Die Demo steht im Kontext der durchgängigen Überwachung von Frachtgütern vom Hersteller bis zum Kunden. An den Frachtgütern angebrachte Sensoren messen ständig die Parameter, die sich auf die Produktqualität auswirken: Beschleunigung, Temperatur und Feuchtigkeit. Der durch die Messungen erzeugte Datenstrom wird durch Cumulocity IoT in Echtzeit visualisiert und analysiert. Sobald definierte Schwellenwerte erreicht werden, wird ein Alarm ausgelöst. So werden Prognosen verarbeitet, das System kann Entscheidungen treffen und sofort Maßnahmen anstoßen, um einen Produktionsstillstand zu verhindern.
Coffee to go
IoT Coffee to go-Show-Case der Firma nterra
Mit IoT Coffee to go, einem Showcase von nterra digitalisiert und automatisiert die Software AG den Kaffeegenuss von der Bestellung der Kapseln über die Auslieferung und Zubereitung bis hin zur Rechnungsstellung. Der smarte Kaffeeautomat verwendet Sensor-based Measurement, um die Füllstände seiner Kapseln im Blick zu halten. Verbräuche werden gemessen, Daten dazu in die Cumulocity-Cloud gespeist und im Rahmen eines Predictive Maintenance eingesetzt. Und alles liegt – samt einem dynamischen Dashboard mit den wichtigsten Businessdaten – auf jedem beliebigen Mobile Device.
Cloud of Things
Show-Case Cloud of Things
Die IoT-Plattform der Software AG sammelt dezentrale Sensordaten von Maschinen, wertet sie aus und bereitet sie übersichtlich in einem webbasierten Dashboard auf. So behalten Nutzer einen umfassenden Überblick, können die Effizienz ihrer Anlage steigern und dank vorausschauender Wartung und reduzierten Ausfallzeiten nachhaltig Kosten sparen. Für den einfachen Einstieg in das Internet of Things können zwei vorkonfigurierte Komplettpakete genutzt werden: Mit Industrial Machine Monitoring lassen sich Maschinendaten einfach überwachen, visualisiern und analysieren. So können Wartungskosten reduziert und die Qualität und Output der Maschinen erhöht werden. Mit Asset Tracking wissen Verantwortliche immer wo sich ihre Güter und Maschinen gerade befinden. So vermeiden sie unwissentlichen Bestandverlust, reduzieren Diebstähle und gewinnen an Effizienz.
All diese Showcases und vieles mehr können Interessenten bei vier weiteren Stopps der IoT Innovation Tour erleben:
Hamburg, 24. Mai, east Hotel
Düsseldorf, 13. September, Hyatt Regency
Wien, 19. September, Sky Stage, Tech Gate Vienna
Zürich, 26. September, Park Hyatt Zurich
Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich kostenlos anzumelden, gibt es hier.
Digitale und in der Praxis bereits bewährte Erfolgsmodelle standen im Fokus der Innovation Tour 2017 der Software AG. So stellten am 12. September im Hotel Kameha Grand in Bonn renommierte Unternehmen wie Bosch, Commerzbank, Lidl und T-Systems ihre Lösungsansätze für die Digitalisierung vor. Live-Showcases und Diskussionsrunden brachten den Teilnehmern Konzepte und Technologien nahe, anhand derer sich eine klare Strategie für die digitale Transformation jedes Unternehmens entwickeln und erfolgreich umsetzen lässt.
Zwei zentrale Fragen standen auf der Innovation Tour 2017 im Mittelpunkt: Wie sehen erfolgreiche Strategien für die Digitalisierung aus? Und wie steht es um die digitale Zukunft Deutschlands? Die Veranstaltung bot Geschäfts- und IT-Entscheidern aller Branchen Gelegenheit, sich mit Digitalexperten aus Wirtschaft, IT und Politik sowie mit inspirierenden Querdenkern auszutauschen und neue Perspektiven und Lösungen für die digitalen Herausforderungen in Unternehmen zu diskutieren.
In einer Podiumsdiskussion erörterten innovative Digitalunternehmen den digitalen Reifegrad Deutschlands und kamen einstimmig zu dem Ergebnis: Deutschland ist noch lange nicht digital genug. Die Gründe reichen von mangelnder Breitband-Infrastruktur bis hin zum akuten Fachkräftemangel. Skepsis und Zurückhaltung auf Seiten zahlreicher Unternehmen spielen jedoch ebenfalls eine bedeutende Rolle. Doch auch darüber waren die Diskussionsteilnehmer sich einig: Der Handlungsbedarf ist mittlerweile bei allen Unternehmen angekommen – nur der Weg der Digitalisierung ist noch nicht klar. Die folgenden Kernaussagen aus den Vorträgen der Innovation Tour sollten sich Entscheider für den Entwurf ihrer digitalen Strategie vor Augen halten:
Unser größter Hemmschuh ist der Erfolg
Das größte Hindernis für die Digitalisierung in Deutschland ist paradoxerweise der Erfolg. Wir sind eine Wirtschaftsmacht. In florierenden Branchen wie beispielsweise dem Automobilsektor hat dies zu einer Art Protektionismus geführt: An bewährten, teilweise jedoch veralteten Modellen wird so lange wie möglich festgehalten. Darüber hinaus fehlt es dem Ingenieurland Deutschland an einer agilen Fehlerkultur, eine zwingende Voraussetzung für flexible Neuentwicklungen. Dies geht zwangsweise auf Kosten von Innovationen. Das Ergebnis ist eine verbreitete Skepsis gegenüber disruptiven Faktoren und eine zu große Zurückhaltung gegenüber neuen, digitalen Ideen und Technologien. Die Digitalisierung wirkt jedoch nach dem Prinzip „adapt or die“. Dieser digitale Darwinismus bestraft allzu langes Zögern. Die gute Nachricht ist, dass dieser Handlungsbedarf mittlerweile in der Wirtschaftswelt angekommen ist.
Die Kunst liegt darin, Disruption als Chance zu nutzen
Wir erleben heute Disruption in allen Branchen. Digitale Herausforderer drängen mit digitalen Technologien auf den Markt, schaffen neue Wege der Kundeninteraktion und treiben einen Keil zwischen traditionelle Unternehmen und ihre Kunden. Denken Sie nur daran, wie Amazon den Einzelhandel verändert. Etablierte Unternehmen müssen die digitalen Stärken implementieren, die ihre Herausforderer zu gefährlichen Konkurrenten machen. Alles, was die klassischen Unternehmen dazu benötigen, ist eine Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt, und zwar über digitale Geschäftsmodelle, abgebildet durch Software. So können auch sie mit smarten Produkten und Dienstleistungen ihre Kunden über digitale Kanäle erreichen und an sich binden.
„Think Architecture first!“
Eigenentwickelte Software ist die wichtigste Quelle für Innovation und Wachstum. Durch sie werden Unternehmen zu Software-getriebenen digitalen Playern. Die Transformation zum digitalen Unternehmen fußt auf einer Transformation der unternehmensinternen IT-Landschaft. Dabei sind ereignisgesteuerte Echtzeit-Plattformen das Gravitationszentrum der Digitalisierung. Denn Unternehmen brauchen eine agile wie flexible Architektur, die das Potenzial der Digitalisierung ausschöpft. Dazu muss die vorhandene IT-Landschaft umgewandelt werden in eine digitale, plattformbasierte und skalierbare Architektur zur Verarbeitung von Big Data – eine Architektur, die jede benötigte Fähigkeit unterstützt und alle digitalen Anwendungsfälle zuverlässig abdeckt.
Digitalisierung kann man nicht von der Stange kaufen
In traditionellen Unternehmen werden häufig nur noch wenige Software-Entwicklungsprojekte hausintern durchgeführt. Doch Differenzierung auf dem Markt erfolgt hauptsächlich über Software, und Software ist das Herzstück von Innovationen. Fortschrittliche etablierte Unternehmen bauen eigenes Software-Know-how auf, indem sie innovative Softwarefunktionen in ihre zentralen Geschäftsbereiche integrieren und Daten aus ihren smarten Produkten analysieren. Mit Hilfe von Machine Learning entwickeln sie Prognosemodelle und Algorithmen, um neue datenzentrische Geschäftsmodelle und Services bereitzustellen, mit denen sie ihre Kunden halten und zugleich neue Geschäftschancen und Umsatzquellen erschließen.
Der Kunde steht im Mittelpunkt – immer!
Das Erfolgsrezept digitaler Disruptoren basiert auf kompromissloser Kundenfokussierung. Sie passen ihre Produkte und Services flexibel an die individuellen Bedürfnisse ihrer Zielgruppe an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Echtzeit-Kundeninteraktion, die Identifikation des Kundenstandorts und automatisches personalisiertes Feedback. Zukunftsgerichtete Unternehmen können hiermit eine Barriere errichten zwischen ihren Kunden und den Mitbewerbern. Sie ziehen eine neue Software-Ebene ein und schaffen auf diese Weise selbst neue, attraktive Kundenservices.
Sie verfügen bereits über Daten – nutzen Sie sie
Datenerkenntnisse in Echtzeit sind der entscheidende Faktor für den neuen Unternehmenserfolg, denn sie sind die Basis, um die Bedürfnisse der Kunden zielgenau zu ermitteln. Es gilt, Daten aus smarten Produkten zu analysieren, Muster aufzudecken und Prognosemodelle sowie Algorithmen zu entwickeln. Auf dieser Basis werden Schlüsse, ereignisgesteuerte Maßnahmen und Echtzeit-Reaktionen abgeleitet, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Die bisherigen Ergebnisse sprechen für sich: Datentransparenz bewirkte in den letzten Jahren weltweit eine Produktivitätssteigerung von 25 Prozent. Für den größtmöglichen Effekt sorgt dabei die Vernetzung verschiedener Datenquellen.
IT gehört auf den Stundenplan
Der Digitalstandort Deutschland hat bekanntermaßen ein Nachwuchsproblem, und die Digitalisierung treibt die Nachfrage nach Fachkräften weiter voran. Die Zahl der offenen Stellen im IT-Bereich ist auf einem Rekordhoch, während unterbesetzten Unternehmen die Leute fehlen, um digitale Innovationen voranzutreiben. Die digitale Bildung ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Deshalb unterstützt die Software AG in zahlreichen Projekten den Ausbau digitaler Kompetenzen an deutschen Grund- und Berufsschulen sowie Universitäten weltweit. Doch digitale Kompetenzen müssen auch in der Arbeitswelt kontinuierlich erweitert, werden. Unternehmen brauchen daher ein passendes Schulungs- und Fortbildungsprogramm, damit ihre Mitarbeiter den aktuellen Herausforderungen gewachsen sind und neue Entwicklungsmöglichkeiten nutzen können. Der Zugang zu Know-how und das Teilen von Erkenntnissen entscheiden über den Erfolg in der digitalen Welt.
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