Die Weltwirtschaft steht an einem Scheideweg. Das zeigt der alarmierende Rückgang des OECD-Bruttoinlandsprodukts um 9,8 Prozent im zweiten Quartal 2020. Um die Krise dauerhaft zu bewältigen, müssen wir alle sofort und entschlossen handeln.
Um widerstandsfähiger zu werden, müssen Unternehmen und Regierungen zuallererst in großem Maßstab in Technologie investieren. Sowohl in der Wirtschaft als auch im Privatleben haben wir gesehen, dass Technologie uns verbindet und die sozialen, wirtschaftlichen und ideellen Folgen der Corona-Pandemie abfedert. Technologie bringt uns zusammen und hält den Handel in Schwung.
Außerdem müssen wir darüber nachdenken, wie sich verhindern lässt, dass die Technologiestandards des Ostens und des Westens sich immer weiter voneinander entfernen. Technologie kann viele Probleme lösen. Wenn aber die Standards auseinanderdriften, laufen wir Gefahr, auf der Stelle zu treten.
Ein „digitaler eiserner Vorhang“ senkt sich. Gerade jetzt, wo wir doch stärker zusammenarbeiten sollten, entstehen durch diesen Vorhang Risiken für die Zusammenarbeit. Wohin wird der Weg gehen? Meine Hoffnung ist, dass digitale Unternehmen mithilfe von Technologie den Vorhang durchdringen können. Das wird entscheidend sein, um die internationale Wirtschaft aus der aktuellen Krise zu führen.
Spaltung zwischen Ost und West
Die Kluft zwischen Ost und West wächst. Mit seiner Strukturinitiative „neue Seidenstraße“ (Belt and Road Initiative) will China Asien, den Nahen Osten und Afrika verbinden und die Grundlage für das künftige Wachstum der Weltwirtschaft schaffen. China errichtet damit ein unabhängiges Wirtschaftssystem, in dem Unternehmen wie Alibaba, Tencent, WeChat und TikTok florieren und sich zu den größten Technologieunternehmen der Welt entwickeln können.
Länder wie Kasachstan, Usbekistan, Kenia, Sri Lanka, Vietnam und Indonesien leihen sich in China Geld, um Infrastrukturprojekte zu finanzieren (die von chinesischen Unternehmen durchgeführt werden) und mit chinesischen Unternehmen Geschäfte zu machen. Damit binden sie sich an chinesische Technologie und Arbeitsmethoden. Tatsächlich haben viele der beteiligten Länder sich verpflichtet, bei modernen Kommunikationstechnologien, etwa bei 5G-Netzen, mit China zusammenzuarbeiten.
Einige Konflikte mit dem Westen sind bereits entstanden. Ein offensichtliches Beispiel ist Huawei: Der Westen verzögert oder verhindert die Nutzung der 5G-Technologie von Huawei. Dies hat enorme Folgen für die Telekommunikationseinrichtungen, die sowohl in Europa als auch in China genutzt werden. Hier stehen den europäischen Telekommunikationsunternehmen noch einige heikle Entscheidungen bevor – und den Regierungen ebenfalls.
Handelsrisiko Technologie?
Ein anderes Beispiel ist TikTok (und seine Muttergesellschaft ByteDance). Wegen der Zurückhaltung bei der Nutzung chinesischer Technologie hat das Unternehmen seine Pläne für den Bau eines Headquarters in London bereits aufgegeben. Es hat selbst den Verkauf seiner TikTok-App in Erwägung gezogen, um eine Version der App für westliche Länder zu schaffen, die für die US-Behörden akzeptabel ist.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Henry Jackson Society kommt zu dem Ergebnis, dass Großbritannien bei der Lieferung bestimmter Waren, beispielsweise bei Laptops, Mobiltelefonen, verschiedenen Arzneiwirkstoffen, oder Gütern wie Sicherheitsglas und Stahlkappenstiefel, zu mehr als 50 Prozent von China abhängig ist.
Die Technologieabhängigkeit des Bankensektors nimmt zu. Eine weitere Spaltung zwischen Ost und West könnte für diese Branche zum Problem werden. Die HSBC hat traditionell Verbindungen mit China und Großbritannien, macht aber in Asien den größten Teil ihres Geschäfts. Heißt das, sie wird sich von ihren britischen Kunden abwenden müssen, weil sie ihre Technologie an chinesische Standards anpassen muss? Es klingt unvorstellbar, aber solche Fragen werden vermehrt aufkommen.
Wiedervereinigung zweier Technologiewelten
Es gibt pragmatische Möglichkeiten, die Spaltung zu überwinden. Unternehmen können zum Beispiel an Börsen in Ost und West notiert sein. Alibaba ist mit einer Notierung an den Börsen in Hongkong und New York diesen Weg gegangen und sich damit der Tatsache gestellt, dass es ein Standbein auf beiden Seiten des digitalen Eisernen Vorhangs braucht.
Damit ist jedoch das Problem der auseinanderdriftenden Technologiestandards nicht gelöst. Für Unternehmen ist es wichtiger denn je, über Grenzen hinweg Handel treiben zu können. Wie aber sollen unsere Unternehmen krisenfester werden, wenn der Pool an möglichen Partnern von Jahr zu Jahr kleiner wird? Wir sprechen hier nicht von einer fernen Zukunft. Nein, dies passiert tatsächlich bereits heute.
Als Mitglieder der globalen Technologie-Community müssen digitale Unternehmen wie die Software AG Möglichkeiten finden, um andere Unternehmen bei der Bewältigung dieses Problems zu unterstützen. Während die politischen Entscheidungsträger daran arbeiten, beide Seiten der geopolitischen Debatte einzubinden, ist es unsere Aufgabe als Technologieexperten, abweichende Standards wieder zusammenzuführen.
Kluge, zielgerichtete Investitionen in eine schlanke und unabhängige Integrationsschicht zwischen den Systemen auf beiden Seiten des Vorhangs können Unternehmen voranbringen. Wenn wir Unternehmen dabei helfen können, konkurrierende Standards, komplexe Migrationen sowie Multi-Cloud- und hybride Umgebungen in den Griff zu bekommen, kann die Technologiebranche sich auf die Fahne schreiben, dass sie Teil der weltweiten Post-Corona-Lösung war, nicht Teil des Problems.
Herr Gast, Herr Prang, Sie arbeiten für Dell Technologies beziehungsweise SMC an Lösungen für die vernetzte Industrie. Wie hat sich das Internet der Dinge entwickelt und wohin geht der Trend?
Prang: Die Verbreitung und Akzeptanz des Internets der Dinge hat in den letzten Jahren enorme Sprünge gemacht. Im Privatsektor hat man sich an smarte vernetzte Geräte gewöhnt und Hersteller haben hier zu Beginn wertvolle Erfahrungen gesammelt. Nun beschäftigen sich auch Maschinenbauer im Industriebereich mit der Technologie. Dabei sind anfängliche Bedenken, Maschinen- und Prozessdaten in der Cloud zu speichern, bereits zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Erkenntnis erwachsen, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, alle Daten in der Cloud vorzuhalten und erst dort zu verarbeiten. Gerade im industriellen Umfeld fallen Unmengen an Daten an und nicht alle sind zwingend relevant für die Analyse.
Daher geht der Trend in Richtung IoT-Datenmanagement. Muss ich die Daten in der Cloud vorhalten? Sind sie langfristig wertvoll? Welche Daten benötige ich in Echtzeit, welche für langfristige Optimierungen? Solche Fragen entscheiden darüber, ob die Daten an der Edge direkt verarbeitet werden oder in die Cloud gesendet werden. Maschinenbauer, die sich intensiv mit IoT-Anwendungen auseinandersetzen, wollen heute selbst entscheiden, wie und wo die Daten zum Einsatz kommen.
Gast: Ich sehe das ähnlich. Die Industrie ist mittlerweile über die PoC-Phase hinaus und viele Unternehmen arbeiten bereits an der Implementierung von validen Strategien für das (Industrial) Internet of Things. Hier hat sich einiges getan, vor allem im Datenmanagement – Stichwort “Hybrid Integration”: Hybride Modelle für das Datenmanagement, in denen Edge, Core und Cloud dedizierte Aufgaben zukommen, sind auf Entscheiderebene angekommen. Man hat in den letzten Jahren gemerkt, dass die Datenauswertung vor Ort häufig effizienter ist und dass Smart Field Analytics einen monetären Mehrwert bieten kann – direkt am Entstehungsort der Daten.
Mit Blick auf IoT-Trends für die kommenden Jahre steht aus meiner Sicht alles unter dem Motto “Collaboration”. Viele Unternehmen arbeiten nicht nur daran IoT-Daten effizient zu erheben und in Data-Lake-Systemen zusammen zu führen, sondern sie wollen auch den Zugang für interne und externe Stakeholder verbessern. Solche konsolidierten und offenen Systeme erlauben den Partnern nicht nur eine bessere Integration, sondern auch die Adaption von Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten.
Warum spielt die Verarbeitung von Daten an der Edge heute so eine wichtige Rolle?
Gast: Für Unternehmen hat die Nutzung von Edge-Technologie vor allem Vorteile mit Blick auf die Kosteneffizienz. Es gibt durchaus Prozesse, bei denen sich die Nutzung von Cloud-Umgebungen anbietet, beispielsweise um Erkenntnisse aus Maschinendaten für Partner und Kunden aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Doch die Cloudanbindung und das Betreiben der Infrastruktur in der Cloud ist mit nicht unbeträchtlichen Kosten verbunden. Daher macht es Sinn, Rohdaten direkt an der Edge zu verarbeiten anstatt sie zuerst in die Cloud zu senden. Maschinendaten im Industriebereich sind zwar in der Regel nicht besonders groß, doch bei der Masse an Datenpunkten, die in smarten Fabriken entstehen, macht das Volumen insgesamt durchaus einen Unterschied. Hinzu kommt die Frage nach der Latenz, also der Verzögerung, die bei der Verarbeitung und Übermittlung der Daten entsteht. Gerade wenn Geschäftsprozesse ins Spiel kommen, die Daten in Echtzeit benötigen, ist die Verarbeitung direkt auf dem Gerät von entscheidender Wichtigkeit.
Prang: Hier spielt auch die Übertragungstechnik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unternehmen wollen möglichst viele Daten in kürzester Zeit sammeln und analysieren, um sie nutzbar zu machen. Doch es ist weder praktikabel alle Endpunkte per DSL zu verbinden, noch den gesamten Datenverkehr über Mobilfunk abzubilden – das eine gelangt schnell an seine physikalischen Grenzen und das andere an die finanziellen. Die Edge übernimmt hier die Rolle des Gatekeepers: mit der geeigneten Software lässt sich steuern, welche Daten für die Übermittlung in die Cloud vorbereitet werden müssen und welche erst gar nicht übersendet werden sollten. In Kombination mit leistungsfähigen Sensoren und Edge-Gateways lassen sich heute auch rechenintensive Prozesse direkt vor Ort abwickeln. Das schützt die Infrastruktur vor Überlastung und das Unternehmen vor einer Kostenexplosion.
Wie ist in diesem Zusammenhang die Rolle von digitalen Ökosystemen zu bewerten?
Prang: Digitale Ökosysteme sind im IoT-Bereich von unschätzbarem Wert. Die Industrie 4.0 bedingt, dass Produktionsprozesse zunehmend digitalisiert und automatisiert werden. Gleichzeitig sind heute deutlich mehr Stakeholder involviert, Produktionen werden weltweit vernetzt und die Lieferketten werden komplexer. Dabei gilt auch heute der Grundsatz des komparativen Kostenvorteils: Nicht jedes Unternehmen kann alle Prozessschritte beziehungsweise Dienste gleich effizient anbieten. Daher müssen sie sich auf ihr bestehendes Know-How konzentrieren, dieses einbringen und mit geeigneten Partnern zusammenarbeiten, um am Ende eine für alle beteiligten Parteien vorteilhafte Lösung zu erzielen. Nehmen Sie den Bereich Automation: Wir von SMC sind Entwickler und Hersteller von industrieller Automationstechnik und stellen unseren Kunden eine extrem große Produktpalette zur Verfügung. Für unsere digitalen Geschäftsaktivitäten haben wir uns jedoch mit DELL und der Software AG geeignete Partner ins Boot geholt, die auf diesem Feld durch Expertise überzeugen. Somit bildet jeder Partner einen Teil der Lieferkette ab.
Gast: Gerade das Argument der komplexen Lieferketten spricht für digitale Ökosysteme. Jedes Unternehmen ist heute auf Lieferanten und deren Lieferketten angewiesen. Um nicht den Überblick zu verlieren und mögliche Bottlenecks zu vermeiden, sind Firmen heute auf die Transparenz innerhalb digitaler Ökosysteme angewiesen. Nehmen wir an Sie vernetzen ihre Fabrik und stellen die Daten sowohl intern als auch für externe Partner zu Verfügung. Intern führt die Aufbereitung von Maschinendaten in einer Plattform zum Beispiel zur Reduktion von Ausfallzeiten, da sich Vorhersagen zu Wartungsintervallen präziser treffen lassen können. Doch auch der Einkauf profitiert, wenn er genau über Materialbedarf oder Lagerbestände Bescheid weiß. Wenn diese Daten einheitlich an und von Partnern innerhalb der Lieferkette kommuniziert werden können, lassen sich Engpässe vermeiden und die Planungssicherheit steigt. Und nicht zuletzt sichern sich Unternehmen innerhalb eines Ökosystems durch starke Partnerschaften und den oben genannten komparativen Kostenvorteil auch entsprechend Wettbewerbsvorteile.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit die Edge-Cloud-Kommunikation reibungslos funktioniert?
Gast: Für die Kommunikation zwischen Edge und der Cloud gelten die gleichen Grundsätze wie für jede Art der Kommunikation: Alle betroffenen Parteien müssen involviert und gehört werden, es bedarf eines roten Fadens für die Kommunikation und ohne Verantwortlichkeiten sowie konkreten Anforderungen an den In- sowie Output geht in der Regel gar nichts. Im Kontext komplexer IoT-Cases kommt hinzu, dass das Setup mit Bedacht aufgesetzt werden muss. Dabei empfiehlt es sich, das Projekt stets ganzheitlich zu betrachten und gleichzeitig in Phasen zu unterteilen. Eine entsprechende Roadmap ist dabei genauso wertvoll wie ein vorgelagerter Business Case zur Orientierung.
Prang: Hinzu kommt aus meiner Sicht noch, dass die Komponenten für das IoT-Projekt aufeinander abgestimmt sind. Es gibt derzeit unzählige Kommunikationsprotokolle, Software- sowie Hardwarelösungen. Hier willkürlich Produkte zu kombinieren, kann sich schnell als Fehler herausstellen. Gerade wenn die Bereitstellung schnell erfolgen muss, sollten kompatible Komponenten und vorkonfigurierte Module verwendet werden, um den Setup-Prozess zu verkürzen und die Performance des Lösung langfristig zu gewährleisten.
Welche Rolle spielen Best Practices für Unternehmen?
Prang: Gerade im Bereich Industrie 4.0 lassen sich innovative Geschäftsmodelle leichter Umsetzen, wenn Best Practices vorhanden sind, an denen sich Unternehmen orientieren können. Exemplarisch lässt sich das an unserer Kooperation mit Dell Technologies und der Software AG verdeutlichen. Wir wollten für unseren Kunden eine neue Automatisierungslösung entwickeln, die es ihnen ermöglicht, Daten direkt aus der Feldebene in die Cloud-Plattform zu transferieren. Statt von Grund auf eine Neuentwicklung vorzunehmen, haben wir uns auf dem Markt umgesehen und in der Cumulocity IoT Edge, powered by Dell Technologies, einen erprobten Technologie-Stack gefunden. Diesen konnten wir im Zuge der Projektpartnerschaft an unsere Bedürfnisse und Einsatzgebiete anpassen und so schnell eine konsistente und skalierbare Lösung entwickeln.
Gast: Best Practices sind die entscheidende Voraussetzung für Fortschritt. Neue Orientierungspunkte und Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen nicht nur bei der Erarbeitung neuer Geschäftsmodelle, sondern zeigen auch Optimierungspotential bei bestehenden Prozessen auf. Zudem haben sich am Markt Lösungen etabliert, die einfach und schnell adaptiert und produktiv eingesetzt werden können. Wie zum Beispiel die Produkt-Bundles der Software AG und Dell Technologies. Diese bieten eine Grundlage für diverse Anwendungszwecke – und die Option der ressourcenschonenden Erweiterung.
Was ist aus Ihrer Sicht der nächste logische Schritt in Richtung Industrie 4.0?
Gast: Um wirklich vorwärts zu kommen und eine Industrie 4.0 in Deutschland zu verwirklichen, müssen Unternehmen ihre IoT-Strategien konsequent vorantreiben. Bei allem Fortschritt herrscht gerade in der deutschen Industrie noch eine gewissen Risikoaversion vor. Mangelnde Fehlerkultur und Investitionsstau bremsen die Entwicklung aus. Natürlich gilt es, diverse Aspekte in die Unternehmensentscheidungen einfließen zu lassen, doch wenn Unternehmen anfangen würden, sich auf relevante KPIs zu konzentrieren und diese auch konsequent umzusetzen, wäre schon viel passiert.
Prang: Ganz genau. Unternehmen müssen sich trauen, den ersten Schritt zu machen. Die Technologie ist den Kinderschuhen längst entwachsen und es stehen bereits großartige Lösungen zur Verfügung, die sofort einsetzbar wären. Doch es wird noch immer viel geredet, diskutiert und abgewogen. Das bremst den Prozess. Es macht oft Sinn, in kleinen Projekten anzufangen, statt riesige Konzepte mit allen erdenklichen Möglichkeiten zu erarbeiten. Mein Tipp: machen Sie lieber schnell Erfahrungen, testen Sie und lernen Sie aus möglichen Fehlern. Auch die Erkenntnis, dass der eingeschlagene Weg falsch war, kann dabei als Erfolg für die Erfahrung gewertet werden.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Gast und Herrn Prang für das ausführliche und aufschlussreiche Interview und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Schnelles On-Boarding, Skalierbarkeit, hybride Konnektivität – und ein vertrauenswürdiger SaaS-Partner – das sind die Voraussetzungen für B2B-Integration.
Was haben On-Boarding, Skalierbarkeit und hybride Konnektivität mit B2B zu tun?
Dauert das Onboarding zu lange, hat beispielsweise ein Bekleidungshersteller keine Chance, seine neue Sportbekleidungslinie synchronisiert einzuführen, weil die Partner seiner Einzelhandelskanäle nicht vollständig in die Lieferkette eingebunden sind.
Fehlt Skalierbarkeit, kann ein Elektronikhändler zwar neue Franchise-Partner gewinnen, aber seine B2B-Lösung bringt aufgrund mangelnder Kapazität leider nicht die nötige Leistung. Das führt wiederum dazu, dass es unakzeptabel lange dauert, die Lagerbestände aufzufüllen. Ohne Hybrid Integration schickt der Versand die Lieferung an die falsche Adresse, und die Lieferkette reißt ab.
Aus diesem Grund entscheiden sich Ihre wichtigsten Anbieter, Lieferanten, Vertriebspartner –und Konkurrenten – für SaaS, wenn es um B2B-Integration und Partnermanagement geht. Sie alle sie prüfen, ebenso wie Sie selbst, wie hoch bei einer vollständig gehosteten B2B-Cloud-Lösung die Einsparungen bei den Kapitalkosten wären. Eine abgestufte, nutzungsabhängige Preisgestaltung ist für Ihre Geschäftspartner ebenso attraktiv wie für Sie.
Es zählt jedoch nicht nur, was für Ihr Budget wirtschaftlich sinnvoll ist. Ihre Geschäftspartner interessiert vor allem, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Sie wollen wissen, ob sich über Ihre B2B-Cloud-Lösung weiterhin Rechnungen, Bestellungen, Versandvorabmitteilungen (Advance Shipping Notices, ASN) und Zustellnachweise zuverlässig austauschen lassen.
Sie werden Ihren Partnern zeigen müssen, dass Sie:
Service Level Agreements zuverlässig einhalten
Weiterhin kompromisslos auf Kundenservice setzten
Ihre steigenden Anforderungen erfüllen können
Mit anderen Worten: Sie müssen nicht nur beweisen, dass Sie ein guter Partner sind, sondern auch, dass Ihre SaaS-B2B-Integrationstechnologie Ihre Partner unterstützt. Hier nun drei Dinge, die Ihnen ein Integrationspartner für SaaS-basiertes B2B unbedingt bieten muss.
EDI-Manager (EDI = Electronic Data Interchange) haben stets gepredigt, das Onboarding müsse beschleunigt werden. Beim Cloud-B2B geht es darum, das Einrichten neuer Profile und der damit verbundenen Dokumentationsanforderungen und Kommunikationspräferenzen der Geschäftspartner deutlich zu beschleunigen.
Dabei sollte es aber nicht bleiben. Wenn sie die Chance haben, werden Ihre Geschäftspartner auch ein B2B-Self-Service-Portal nutzen, in dem sie das Onboarding und die Pflege ihres Partnerprofils selbst vornehmen können. Außerdem spart ein Self-Service-Portal EDI-Ressourcen, weil die Aktualisierung von Profilen immer stärker ausgelagert wird.
2. Schnelle Skalierung
Je mehr Kapazität Ihre B2B-Cloud-Plattform benötigt, umso mehr Geschäft können Sie mit Vertriebspartnern und Kunden abwickeln. Das ist die gute Nachricht. Lässt sich jedoch Ihr System nur unzureichend oder nur langsam skalieren, werden Sie Probleme bekommen, ihre SLAs zu erfüllen, Ihre Kunden zufriedenzustellen und Wachstum zu unterstützen.
Eine vollständig gehostete Cloud-Plattform ermöglicht es, einen Anstieg der B2B-Transaktionen sofort zu unterstützen, schnell weitere Geschäftspartner aufzunehmen und zusätzliche Branchenstandards einzubeziehen.
3. Hybrid Integration
Unternehmen, die B2B-Anwendungen nutzen, die an eine unzulängliche Integrationsstrategie gebunden sind, können häufig nicht schnell genug auf wichtige Geschäftsdaten – in der Cloud oder On-Premise – zugreifen. Ohne Echtzeit-Datenzugriff besteht die Gefahr, dass B2B- und Partnermanagement-Funktionen so sehr verlangsamt werden, dass Kundenservice-Funktionen leiden und es letztlich zu SLA-Verletzungen kommt, die Vertragsstrafen nach sich ziehen. Wenn der Dateninput fehlt, verzögern sich Versandaufträge, Bestellungen und Sendungsverfolgung.
Eine umfassende Strategie für Hybrid Integration integriert B2B-Partnermanagement in alle relevanten Strategien und Geschäftstools, in der Cloud oder On-Premise.
Probieren Sie die B2B-Cloud-Lösung der Software AG aus. Melden Sie sich an für eine kostenlose Testversion von webMethods.io B2B. Ein Klick genügt!
Gerade sah es noch so aus, als hätten die Wogen sich wieder geglättet; doch schon rollt die nächste Veränderungswelle auf die Integrationslandschaft zu.
Aber keine Sorge, wenn Sie die folgenden Empfehlungen berücksichtigen, können Sie gefahrlos in Ihr nächstes Integrationsprojekt eintauchen.
1. Eingebettete Integration
Die Grenzen zwischen Anwendungsentwickung und Integration werden verschwimmen: Integration bleibt keine nachgeordnete Aufgabe, sie wird vielmehr bereits in die Anwendungen eingebettet werden. Business Services können komplexe Interaktionen mit Cloud-Anwendungen und -Daten beinhalten, die angefordert werden müssen, Abhängigkeiten unterliegen oder bei Bedarf sogar umkehrbar sein müssen. Diese komplexen Jobs lassen sich mithilfe hochentwickelter Integrationsorchestrierungen im Griff behalten, um die Interaktion der Anwendungen zu steuern.
2. Der ESB ist tot – lang lebe der ESB!
Seit Unternehmen modernere, verteilte und hybride Architekturen nutzen, wird der Begriff ESB gleichgesetzt mit „Legacy“. Aber anstatt alles, was den Anschein von Legacy hat, zu eliminieren, sollten Unternehmen sich lieber auf das Geschäftsproblem konzentrieren, das es zu lösen gilt. Der ESB hat nach wie vor seine Berechtigung als wichtiger Baustein in der neuen Welt der APIs, Microservices und Cloud-Infrastrukturen, der Legacy-Komponenten integriert und On-Premise-Daten und Cloud-SaaS-Modelle zusammenbringt.
3. Die Wiedergeburt von B2B in der Cloud
On-Premise-B2B wird in Unternehmen oft übersehen und nur dann wahrgenommen, wenn etwas nicht funktioniert. Jetzt steht B2B-Integration kurz davor einen Aufschwung zu erleben, und zwar in der Cloud. B2B in der Cloud kann als Subskriptionssoftware genutzt werden, ermöglicht einen einfacheren Zugriff auf SaaS-Apps und ein verbessertes Benutzererlebnis, benötigt weniger IT-Ressourcen und ist skalierbar. Das wiederbelebte B2B-Modell nutzt APIs als neuen Kanal für die Kommunikation mit Partnern und Lieferanten.
4. Open Data weist den Weg
Durch die Verbreitung von SaaS-Anwendungen ist es schwieriger geworden, eine zusammenhängende Sicht der Kundendaten zu erstellen, die bereits in unterschiedlichen, nicht kompatiblen Systemen vorhanden sind. Die Open Data Initiative (OSI) will dieses Problem durch einen gemeinsamen Standard lösen. So wird es bald wird möglich sein, Verhaltensdaten, Transaktionsdaten und operative Daten über Kunden zusammenzuführen, um ein exzellentes Kundenerlebnis zu gestalten.
5. Wolkig mit Aussicht auf Aufklarung
Multi-Cloud wird sich durchsetzen, aus Kosten-, Effizienz- und Performance-Gründen – und weil Unternehmen sich größere Nähe zu ihren Anwendungen wünschen. Daher muss jede Integration auf Azure möglicherweise mit Services/Anwendungen auf AWS und GCP interagieren. Dafür ist aber ist eine Ebene erforderlich, die diese steuert und den IT-Teams einen Überblick verschafft, sodass sie sich auf das Anwendungsmanagement und die Anwendungsintegration anstatt auf die Infrastruktur konzentrieren können.
6. Hybrid ist das Gebot der Stunde
Unternehmen halten ein hybrides IT-Betriebsmodell nach wie vor für die beste Wahl, daran wird sich 2020 nichts ändern, im Gegenteil. Eine hybride IT gibt Unternehmen die Flexibilität, die sie brauchen, um wichtige Daten und Systeme zu schützen und gleichzeitig von den Kosteneinsparungen zu profitieren, die Cloud-Modelle bieten. An einer hybriden Architektur führt kein Weg vorbei, sie ist das einzig Vernünftige!
7. Smarte APIs
API-Management kann heute automatisiert werden, dank neuer KI-Funktionen, die APIs intelligent schützen und steuern. Das könnte auch API-Policies einschließen, die – je nach Traffic, Sicherheitsbedrohungen und bekannten Mustern – dynamisch neu konfiguriert werden. Die nächste Stufe des Sicherheitsmanagements sind Bots, die im Netzwerk implementiert sind, das Verhalten ständig überwachen und mithilfe von Maschinenlernen Muster, die eine Bedrohung darstellen, erkennen.
8. Integration der Dinge
Das Volumen des Internets der Dinge wächst ins Astronomische; immer mehr Geräte werden angeschlossen, dadurch steigt die Datenmenge exponentiell. Mithilfe von Integration lassen sich Daten kanalisieren, verfeinern, transformieren und in Anwendungen und Analysen sowie für Automatisierung und Monitoring nutzen. Wir nennen das „Integration der Dinge“. Wenn IoT-Anbieter überleben wollen, müssen sie 2020 Integrations-Tools in ihrem Portfolio haben.
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Technologie hat im letzten Jahrzehnt das moderne Unternehmen verändert
Mehr noch: Technologie ließ neuartige Unternehmen entstehen und hat die Grenzen des Möglichen verschoben. Beste Beispiele dafür sind Netflix oder Uber: Ihr Angebot haben diese Unternehmen auf die gestiegenen Kundenerwartungen zugeschnitten, ihren Service haben sie zu einem durchgängig konsistenten Kundenerlebnis umgestaltet.
Erfolgreiche Start-ups haben die Märkte verändert. Was bedeutet das für die etablierten Marktteilnehmer? Ganz einfach: Wer Innovationen verschläft, verliert an Boden. Ein Grund für den Erfolg der agilen Start-ups sind ihre Daten, diese speichern sie ausschließlich in der Cloud. Das wiederum heißt, sie können sich voll und ganz auf ihren Service konzentrieren.
Traditionelle Unternehmen haben im Lauf der Zeit Unmengen an Daten gesammelt und in unterschiedlichen Edge- oder On-Premise-Systemen gespeichert. Um sich fit für das 21. Jahrhundert zu machen, brauchen sie einen ganzheitlichen Blick auf das Geschäft; sie müssen ihre verstreuten Informationen integrieren. Dieser Aufgabe müssen sie sich stellen, wenn sie ihren disruptiven Konkurrenten den Kampf ansagen wollen.
Vorausschauend handeln
Verbraucher achten heute vor allem auf eines: das Kundenerlebnis. Sie erwarten Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität, wird ihnen dies nicht geboten, schauen sie sich eben anderweitig um. Wie können etablierte Unternehmen da mithalten?
Es ist gar nicht so schwierig, wie es aussieht. Ein Grund für den Erfolg der neuen Unternehmen ist: sie verlassen sich nicht auf Legacy-Datenbanken, sondern nutzen moderne bereits vorhandene Systeme von Drittanbietern. Die Citymapper-App greift beispielsweise zur Routenplanung auf offene Daten des Transport of London zu und ruft Fahrpläne in Echtzeit ab, um Nutzern die optimale, schnellste Route anzuzeigen. Uber nutzt Google-APIs, um seine Kartensoftware zu betreiben und Kunden mit Fahrern in ihrer Nähe zusammenzubringen. Die Daten werden dann gespeichert, um Vorhersagen zu Angebot und Nachfrage zu treffen und Preise festzulegen.
In beiden Fällen basieren die Services auf vorhandenen Integrationen. Diese neuen Unternehmen haben also nicht die gleichen Probleme, wie viele etablierte Unternehmen, die mit Anwendungen arbeiten, die über Jahre gewachsen und isoliert in unterschiedlichen Systemen gespeichert sind, und so Innovationen behindern. Doch die etablierten Unternehmen müssen das Rad nicht neu erfinden, wenn sie Innovationen vorantreiben wollen. Sie müssen nur ihre Systeme integrieren.
Mehr Effizienz durch Hybrid Integration
Wir leben in einer Zeit, in der Informationen der Schlüssel zu allem sind, in der Unternehmen von allen Seiten mit Daten überflutet werden. Daran wird sich auch nichts ändern, im Gegenteil: IDC prognostiziert, dass die weltweite Datenmenge zwischen 2018 und 2025 von 33 auf 175 Zettabytes anwachsen wird. Bei der Speicherung dieser Daten setzen viele Unternehmen ausschließlich auf die Cloud, das heißt, in ihren eigenen Rechenzentren werden keinerlei Daten gespeichert. Dafür gibt es angesichts der Vorteile, die eine Speicherung der Daten in der Cloud bietet, sehr viele Gründe: Beispielsweise ist er Speicherplatz in der Cloud unbegrenzt und der Zugriff auf die Daten ist überall auf der Welt möglich.
Manche Unternehmen speichern bereits alles in der Cloud. Die große Masse der Daten traditioneller Unternehmen ist aber in vielen unterschiedlichen Systemen gespeichert, und es ist wahrscheinlich, dass ein Teil dieser Daten auch auf lange Sicht auf traditionellen Servern bleiben wird. Zur Replikation dieser Daten in der Cloud fehlt entweder das Know-how oder sie wäre zu teuer und zu komplex.
Daraus folgt: Daten und Anwendungen, die On-Premise, in der Cloud oder dazwischen gespeichert sind, müssen integriert werden. Hier kommt Hybrid Integration ins Spiel. Dank Hybrid Integration können die vorhandenen Daten auf den On-Premise-Systemen verbleiben und zur Steigerung der Effizienz neue Anwendungen entwickelt werden.
Integrationsprobleme überwinden
Etablierte Unternehmen, die in der digitalen Welt reüssieren wollen, müssen Hybrid Integration auf ihre Agenda setzen. Doch trotz aller Vorteile, die Hybrid Integration bietet, sie wirft auch einige Probleme auf, die gelöst werden müssen.
Die Verbindung der vorhandenen, in unterschiedlichen Systemen gespeicherten Anwendungen etablierter Unternehmen mit Cloud-Anwendungen ist überaus komplex. So speichern diese Unternehmen etwa Daten On-Premise, in SaaS-Anwendungen und teilen Daten und Dokumente mit anderen Unternehmen. Die meisten Integrationsplattformen sind nicht in der Lage, all diese Systeme zu integrieren. Unternehmen sollten aber nur in solche Lösungen investieren, die sämtliche vorhandenen Anwendungen mit einer Cloud-Landschaft verbinden können.
Auch die massenweise Verbreitung vernetzter Geräte birgt neue Herausforderungen. Unternehmen werden bis 2020 über 50 Milliarden verbundene Geräte managen. Daher müssen sie sicherstellen, dass ihre Integrationstechnologien IoT-Geräte direkt an ihre Geschäftsanwendungen und die entsprechenden Workflows anbinden können. Außerdem müssen diese Technologien in der Lage sein, Geräte über jedes Netzwerk zu verbinden und Device Management, Echtzeit-Analytics und Dashboards zu ermöglichen.
Integration gleich Innovation
Hybrid Integration ermöglicht die Verbindung von Daten mit Anwendungen in der Cloud und bietet Unternehmen damit sehr viele Möglichkeiten. Unternehmen, die nicht Schritt halten können, riskieren es von schnell wachsenden Start-ups abgehängt zu werden, die als Reaktion auf veränderte Kundenwünsche ihre Services mithilfe vorhandener APIs verbessern und anpassen.
Vielen etablierten Unternehmen ist bewusst, dass sie Innovationen brauchen, um im Wettbewerb zu bestehen. Eine ihrer Hauptsorgen ist, wie sich ihre Integrationsaufgaben in den kommenden Jahren lösen lassen. Unternehmen, denen eine schnelle Anpassung gelingt, werden ihren neuen, disruptiven Konkurrenten die Stirn bieten. Mit Hybrid-Integration-Technologien lösen sie komplexe Probleme und bewältigen die Herausforderungen des digitalen Zeitalters.
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