IT-Finanztrends auf der SIBOS 2017: Wer oder was steht im Fokus?

IT-Finanztrends auf der SIBOS 2017: Wer oder was steht im Fokus?

Kaum eine Branche ist so vom digitalen Wandel betroffen wie der Finanz-Sektor. Dementsprechend viele Start-Ups versuchen, mit neuen Geschäftsmodellen Fuß zu fassen und zwingen etablierte Unternehmen so zum Handeln. Möglich machen das neue technologische Lösungen. Diese wurden ausführlich auf der SIBOS 2017, der Leitmesse für Finanzdienstleistungen, beleuchtet – in den Fokus rückt jedoch wieder etwas anderes: der Mensch.

Mitte Oktober fand die SIBOS 2017 in Toronto statt. Mit mehr als 8.100 Teilnehmern wurde sie von SWIFT als die bisher erfolgreichste SIBOS auf dem amerikanischen Kontinent bewertet. Die SIBOS stand in diesem Jahr unter dem Motto „Building for the future“. Die Konferenz gliederte sich in die 4 großen Tracks Banking (Zahlungsverkehr und Korrespondenzbanken), Compliance (Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung), Securities (Auswirkungen der Regulierung auf Marktinfrastrukturen und die entsprechenden Reaktionen der Marktteilnehmer) und Technologie (Auswirkungen neuester Technologien auf Financial Services, Mehrwerte für Kunden und Cyber Security).

Vom Hype zur Realität

Die immer weiter zunehmende Bedeutung der Technologie für das Bankgeschäft wurde im Abschluss-Panel deutlich. Auf die Frage, was die wichtigste Fähigkeit für Banken in den nächsten 10 Jahren sein wird, belegten folgende Technologiethemen die vordersten Plätze: Artificial Intelligence/Machine Learning (59%), Blockchain/Digital Ledger Technologien (20%) und Digital Technology/Internet of Things (14%). Neben technologischen Innovationen sei aber auch ein umfassender Kulturwandel erforderlich („Kultur des Scheiterns“) und eine konsequentere Ausrichtung an den Bedürfnissen des Kunden. So wie es den Banken heute von den Fintechs vorgemacht wird.

Schon von der SIBOS 2016 konnte ich berichten, dass sich viele Themen immer mehr vom Hype zur Realität entwickelt haben. Diese Tendenz hat sich in diesem Jahr fortgesetzt.

Implementierung von Blockchains

Über Blockchains wurde häufiger als in den Vorjahren anhand von konkreten Implementierungen berichtet. In Russland wurde beispielsweise eine Anleihe über eine Blockchain emittiert. Aus anderen Ländern wurde über Blockchain-Projekte für Collateral Management, Corporate Actions und Trade Finance berichtet. Bemerkenswert war dabei, dass immer wieder auf den notwendigen Kulturwandel hingewiesen wurde. Die am Prozess beteiligten Mitarbeiter müssen nämlich bisherige Arbeitsweisen aufgeben, was nicht immer einfach ist. Zudem wurde auf die dringend notwendige Standardisierung von Blockchains hingewiesen. Selbst wenn es pro Land nur eine Blockchain für das Geschäft mit Wertpapieren gibt, ergibt sich daraus für Investoren und Intermediäre eine unzumutbare Vielfalt an Schnittstellen zu länderspezifischen Blockchains. Als nächstes großes „Ding“ rund um Blockchain wurden Initial Coin Offerings (ICOs) genannt, bei denen Eigentumsrechte digital veräußert werden.

APIs: 2018 wird ein entscheidendes Jahr

Der Einsatz von APIs wurde in einem größeren Kontext diskutiert als in den Vorjahren, als man noch primär über die grundsätzliche Notwendigkeit dieser Technologie diskutierte. Einerseits scheint man in Europa aufgrund der PSD2-Einführung 2018 bei der konkreten Bereitstellung von APIs weiter zu sein als in anderen Teilen der Welt. Andererseits sieht man gerade in Amerika aufgrund der Marktmacht von GAFA (Google, Amazon, Facebook und Apple) die Notwendigkeit von APIs eher grundsätzlich und spricht daher auch von „Open Banking“. Einigkeit bestand darin, dass 2018 ein entscheidendes Jahr für die breite Anwendung von APIs werden wird. Weltweit müssen sich Banken stärker für Partner öffnen und für sich eine entsprechende Strategie zurechtlegen, wie sie sich im Rahmen des sich abzeichnenden Unbundlings von Bankprozessen positionieren möchten.

Der Mensch im Mittelpunkt von Cyber Security

Cyber Security nahm einen breiten Raum in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen ein. Dabei wurde nicht die Technologie, sondern der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. Einerseits weil es die Menschen sind, die von Banken Vertrauen und Sicherheit erwarten. Andererseits weil Cyber Security vor allem einen Kulturwandel („Nicht Angst machen, sondern darüber reden!“) und eine umfassende Schulung der Mitarbeiter braucht. So sollen Angriffe von vorne herein verhindert werden und das Vertrauen der Kunden zu ihren Banken erhalten bleiben.

In vielen Gesprächen kamen die Teilnehmer zu der Erkenntnis, dass es am Ende des Tages der Kunde ist, der über die Zukunft der Banken entscheiden wird. Viele Banken mögen heute aufgrund der unverändert guten Ertragssituation (zumindest auf globaler Ebene) nur einen bedingten Handlungsbedarf erkennen. Und teilweise ist nicht nur die Technik der Banken veraltet, sondern auch das Verhalten der Kunden, wie der unverändert hohe Stellenwert der Schecks in den USA zeigt. Aber bereits heute lässt sich am Marktwert der großen Technologiefirmen (GAFA & Co.) die Macht der potenziellen Wettbewerber ablesen. Daraus entsteht ein unmittelbarer Handlungsbedarf. Banken tun gut daran, die notwendigen Maßnahmen zur digitalen Transformation sorgfältig zu planen und an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Plattformen werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Bank als Teil eines Ökosystems zu positionieren und die eigenen Produkte, Services und Systeme stärker mit denen von Partnern zu verknüpfen. Diese Plattformen fördern auch die Agilität und Flexibilität bei der Entwicklung innovativer Angebote und erleichtern die sukzessive Erneuerung von Legacy-Systemen.

Transformation für die Zukunft – und für den Menschen

SIBOS hat einmal mehr die notwendige Transformation der Banken aufgezeigt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde dabei aber nicht mehr auf einzelne Technologien abgezielt. Vielmehr wurde der Mensch (Mitarbeiter/Kunde) mit seinen veränderten Verhaltensweisen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt gerückt. Das macht die anstehenden Aufgaben nicht weniger komplex und kompliziert. Es gilt nun, gemäß dem SIBOS-Motto, den Umbau für die Zukunft entschieden voranzutreiben.

Die nächste SIBOS findet im Oktober 2018 in Sydney statt. Ich bin gespannt, wie sich die Themen bis dahin entwickeln und welche neuen Themen und Technologien wir bis dahin sehen werden.

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Mit Start-Up-Tugenden zum digitalen Erfolg

Mit Start-Up-Tugenden zum digitalen Erfolg

Am 12. September findet in Bonn die Innovation Tour 2017 der Software AG statt. Jochen Siegert, Chief Operating Officer des B2B Zahlungsverkehrs- und Lieferantenfinanzierungsspezialisten Traxpay, wird dort zur digitalen Zukunft Deutschlands sprechen. In einem Vorab-Gespräch erklärt der FinTech-Experte, wie unsere Wirtschaft weiter auf Erfolgskurs bleibt und was sie von den großen Playern der Digitalbranche lernen kann.

Herr Siegert, wie sieht die digitale Zukunft Deutschlands aus?

Um zu verstehen, wo die Reise hingeht, müssen wir zunächst die Technologie-Trends der letzten Jahre betrachten: Wir sind zur Plattformökonomie geworden. Digitale Plattformmodelle sind komplett auf den Bedarf der Kunden in unserer digitalen Welt zugeschnitten. Wer das perfekt beherrscht, kann schnell zum Global Player und Marktführer werden. Im Social-Media-Bereich ist das etwa Facebook, bei den Suchmaschinen Google, im Onlinehandel Amazon, die sich einen riesigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschafft haben. Amazon macht in Deutschland beispielsweise mehr Umsatz als die nächstgrößten zwölf Online-Händler zusammen. Da diese Marktführer konstant weiterwachsen, geht die Schere immer weiter auseinander. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Bei den genannten Beispielen handelt es sich durchweg um US-amerikanische Unternehmen, die das Marktpotenzial von Plattformmodellen und Netzwerkeffekten früh erkannt und gekonnt genutzt haben. In Deutschland haben wir diesen Trend leider verschlafen – zumindest was die Digitalbranche angeht.

Was kann Deutschland nun tun, um wirtschaftlich nicht abgehängt zu werden?

Wir müssen uns auf unsere Stärken, unsere Champions konzentrieren: Die deutsche Automobil- und Maschinenbauindustrie ist führend, denn Engineering „made in Germany“ steht für höchste Qualität. Es gilt, diese Industrien im Rahmen der Digitalisierung fit zu machen für zukünftige Anforderungen – und zwar mit der Flexibilität und Agilität, die dem digitalen Wandel angemessen ist. Wir neigen hierzulande sehr stark zum Over-Engineering und verlieren dann den eigentlichen Blick dafür, was die Kunden wirklich wollen. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Wir müssen schneller den Kundenbedarf ermitteln und dann iterativ Produkte bauen, ausprobieren und weiter entwickeln, die auf den größtmöglichen Kundennutzen zugeschnitten sind – das können wir von Google und Co. lernen.

Wie geht man diese Herausforderung an?

Unternehmen sollten die Trends rund um die Digitalisierung ernsthaft und ganzheitlich verfolgen und das Thema nicht nur an einige wenige IT- oder Technikspezialisten delegieren. Digitalisierung und Innovation müssen im Grunde von der ganzen Firma – vom Aufsichtsrat bis zum Auszubildenden – gelebt und vorangetrieben werden. Vielerorts setzt man auf einen Chief Digital Officer, der die Digitalisierungsstrategie vorgeben und umsetzen soll. Wenn der CDO jedoch ein Einzelkämpfer bleibt, wird er scheitern. Die digitale Transformation kann nicht von wenigen Spezialisten im Unternehmen realisiert werden, sondern jeder Einzelne muss die neuen Themen verstehen und Initiativen mittragen, sodass sie zum Erfolg werden.

Wie sieht die digitale Transformation in der Finanzbranche aus?

Banken mussten sich mit dem Thema digitale Transformation früh auseinandersetzen – mit digitalen Services wie Onlinebanking und Onlinebrokerage. Das war aber meist „nur“ der Zugangskanal – das eigentliche Kerngeschäft war unverändert. Jetzt spüren sie den starken Innovationsdruck auch im Kerngeschäft, ausgelöst durch digitale Herausforderer, die sich zum Teil auch als Intermediär zwischen Bank und Kunde positionieren. Ein prominentes Beispiel ist der mittlerweile etablierte Zahlungsdienstleister PayPal, der die Marktanteile innerhalb weniger Jahre signifikant verschoben hat und heute den Bereich Online-Payment dominiert.

Wie gehen große Finanzhäuser mit dieser Konkurrenz um?

FinTech-Start-ups haben den großen Vorteil, dass sie, im Gegensatz zu traditionellen Finanzdienstleistern, Innovationen und technische Prozesse sehr schnell umsetzen können. Die großen Player der Branche müssen sich also fragen, wie sie mit dieser Vielzahl an Anbietern konkurrieren können – oder inwiefern sie das überhaupt müssen. Anstatt alle Produkte und Services inhouse anzubieten, können sie sich über Partnerschaften Teile solcher Produkte von Dienstleistern dazukaufen und auf diesem Weg ihr Angebot an digitalen Services erweitern.

Einige FinTech-Start-ups entwickeln etwa Technologien für unbesetzte Nischen und können sich so als IT-Dienstleister und Techniklieferanten für die Banken positionieren. Ein prominentes Beispiel dafür ist die ING-Bank: Kunden können ihre Rechnungen unkompliziert begleichen, indem sie Papierrechnungen abfotografieren, die dann in einen vorher ausgefüllten Überweisungsträger konvertiert werden, ohne dass der Kunde alle Details mühsam abtippen muss. Dahinter steht die Entwicklung eines FinTech-Start-ups.

Liegt darin auch die Chance für Start-ups, über Innovationspartnerschaften mit größeren Unternehmen im B2B-Bereich Fuß zu fassen?

Absolut! In den letzten Jahren hat bei großen Unternehmen ein Umdenken stattgefunden und sie sind offener geworden für solche Partnerschaften. Sie schätzen den Pioniergeist und die Risikobereitschaft der Start-ups sowie deren gutes Gespür dafür, was Kunden sich wünschen.

Wir als Traxpay helfen Banken und großen Firmenkunden mit Innovationen im Firmenkundenzahlungsverkehr und der Lieferantenfinanzierung. Ein anderes bekanntes Beispiel ist das Startup Figo. Dieses hatte beispielsweise eine Onlinebanking-App entwickelt, mit der Privatkunden die Bewegungen auf mehreren Konten konsolidiert einsehen können. Der Bedarf war vorhanden, doch die Konkurrenz durch die Haus-Apps der Banken zu groß. Figo hat daraufhin sein Geschäftsmodell überdacht und es von einem privaten Endkundenmodell in ein Businessmodell umgewandelt. Das Start-up ist heute ein technischer Dienstleister, zu dessen Kunden namhafte Banken – allen voran die Deutsche Bank –, aber auch viele Unternehmenskunden zählen, die Figos Technologie für ihre eigene Banking-App nutzen.

Diese Agilität der Start-ups, schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren, sich auch selbst komplett neu zu erfinden, ist eine Tugend, die den alteingesessenen Unternehmen oft fehlt. Eine Innovationspartnerschaft ist deshalb für beide Seiten fruchtbar: Die großen Unternehmen unterstützen die jungen Start-ups im Geschäftsaufbau und erleichtern ihnen den Markteintritt. Im Gegenzug profitieren sie von der Innovationsbereitschaft und Dynamik der Startups. Nur wer das Ohr am Markt hat, den Kundenbedarf versteht und seine Produkte immer wieder neu danach ausrichtet, kann im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig bleiben.

Treffen Sie Jochen Siegert auf der Innovation Tour 2017 und diskutieren Sie mit! Alle Informationen zum Event finden Sie hier.

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Mobiler Fortschritt made in Africa

Mobiler Fortschritt made in Africa

Unsere Zukunft ist zweifellos mobil. Immer mehr Unternehmen bieten ihre Services so an, dass sie mit mobilen Endgeräten genutzt werden können. Das betrifft auch traditionelle Branchen wie den Finanz- und Versicherungssektor. Banken investieren in Mobiltechnologie und suchen sich den passenden Co-Innovator aus der Mobilfunkbranche. Finanzunternehmen wollen ihre Kunden auf digitalen Kanälen erreichen, was eigene Kosten und die der Kunden spart. Sie stellen auf mobile Zahlungs- und Kredit-Services um. Dabei haben sie hierzulande oft mit mangelnder Akzeptanz zu kämpfen, aber es gibt gute Ansätze – und mobile Vorzeigeprojekte anderswo, die inspirieren.

Wer seinen Blick nach Afrika richtet, stellt fest: Dort wurde die Digitalisierung des Finanzwesens und anderer Branchen nicht auf die lange Bank geschoben. In Regionen, in denen ein Großteil der Einwohner aufgrund großer Distanzen und fehlender finanzieller Mittel keinen Zugang zu klassischen Bankkonten oder vergleichsweise teuren Festnetzservices hat, landen vielversprechende Innovationen direkt auf dem Mobiltelefon.

Viele Länder in Afrika und Asien überspringen die Innovationsstufe teurer Festnetzinfrastruktur und setzen gleich auf Mobilfunk. Die vergleichsweise junge Bevölkerung ist sehr empfänglich für die Annehmlichkeiten der mobilen Kommunikation und steckt andere mit ihrer Begeisterung an. So entsteht in Schwellenländern eine mobile Kultur, die wiederum eine Vielfalt an Innovationen hervorbringt. Mobile Services für Banking und Handel, Transport, Bildung und Gesundheit haben den Alltag erobert. Mobile Technologie verschafft zum Beispiel Nutzern aller Bevölkerungsgruppen Zugang zu Mikrokrediten oder Bargeld, wofür sie nicht mal ein Konto brauchen. Im Mobile Payment ist Afrika Innovationsführer.

In den Industriestaaten schicken sich junge FinTech-Unternehmen an, die innovativen Geschäftsmodelle nachzuvollziehen. Sie machen etablierten Finanzdienstleistern Konkurrenz, indem Startups beispielsweise das Girokonto aufs Smartphone bringen, wodurch sich der Nutzer den Gang zu Bank erspart. Mobiles Bezahlen stößt in Deutschland jedoch noch auf wenig Zuspruch. Hürden bauen sich in Form von App-Bindung, Internetzwang und vor allem dem Verbinden mit einem Bankkonto im Hintergrund auf.

Sichere mobile Überweisungen dank Streaming-Analytics-Software

Kritiker monieren, dass noch mehr mobile Transaktionen erst recht Cyber-Kriminelle anlocken. Weltweit betrachtet wird der mobile Datenverkehr explodieren. Prognosen gehen davon aus, dass er bis 2020 monatlich 30,6 Exabyte erreichen wird. Das wäre zehn Mal so viel wie 2015. In diesem Vergleichsjahr nutzen bereits 4,7 Milliarden Menschen ein Mobilgerät. Das entspricht 60 Prozent der Weltbevölkerung. In der Tat bietet das erhöhte Datenverkehrsvolumen und die wachsende Anzahl von Nutzern Cyberkriminellen eine Vielzahl neuer Angriffspunkte.

Diese Sicherheitsbedenken lassen sich überzeugend mit einer Streaming-Analytics-Software ausräumen. Mehrere hundert Organisationen weltweit werten ihre Datenströme bereits mit Apama aus. So können beispielsweise Banken und Kreditinstitute in weniger als einer Sekunde einen Cyber-Angriff aus Millionen von Transaktionen herausfiltern. Auch verarbeiten Plattformen wie Adabas & Natural heute schon zehntausende Batch-Jobs und Milliarden von Transaktionen pro Tag. Unsere Plattform ist für die Echtzeit-Analyse großer Datenbestände ausgelegt. Sie deckt Unregelmäßigkeiten und unkorrekte Bezahlvorgänge sowie Betrugsversuche in Echtzeit auf.

Technikskepsis wird schnell zum Nachteil

Der digitale Wandel ist schwer vorhersehbar – er verlangt uns Offenheit gegenüber Innovationen und Trennung von liebgewonnen Technologien und Methoden ab. Oft prallen digitale Ungewissheit und Experimentierfreude auf das Planungs- und Sicherheitsbedürfnis, welches in deutschen Unternehmen sehr ausgeprägt ist. Übertriebene Technikskepsis ist in der Wirtschaft jedoch gefährlich – sie hält zögerliche Marktteilnehmer davon ab, die Digitalisierung voranzutreiben und befördert sie ins Abseits. Denn wer die Digitalisierung im Allgemeinen und Mobility im Besonderen verpasst, der verliert Nutzer, die mit nur einem Klick oder einer Wischbewegung zum Wettbewerber gehen können.

Agile IT, Marktkenntnis und effiziente Entwicklungs- und Vertriebsprozesse zeichnen einen aussichtsreichen digitalen Akteur aus. Sein mobiles Angebot bedient das Bedürfnis der Zielgruppe exakt und macht sich schnell unverzichtbar. Insbesondere, wenn eine Nutzergruppe eine mobile Kultur leben will.

Weitere Zahlen und Fakten zu diesem Thema:

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Drei digitale Pflichten für Banken im Jahr 2017

Drei digitale Pflichten für Banken im Jahr 2017

Beim Blick auf das digitale Jahr 2017 sollten sich Banken vor allem drei Aufgaben ins Pflichtenheft schreiben: Erstens: Digitale Ertragsquellen zum Sprudeln bringen. Zweitens: Kunden digital an der Flucht hindern: Drittens: Bei der Digitalisierung die Firmenkunden nicht vergessen.

Noch will es nicht so richtig klappen mit der digitalen Dividende bei den Banken. Die Relevanz ist zwar erkannt, die Erträge lassen allerdings noch auf sich warten. Ein Grund, vielmehr zwei Gründe, sind die beiden Mammutherausforderungen Regulierung und Niedrigzins, wie eine Infografikzeigt. Sie hindern Institute daran, digitale Leistungen zu entwickeln, für die Kunden auch bezahlen würden. Das Gros dessen, was derzeit in den Markt kommt, sind Basisfunktionalitäten, die Kunden aus dem Online-Shopping als kostenlose Leistungen längst als selbstverständlich betrachten.

Die Banken sind hier gefordert, sich aus diesem Dilemma schnell zu befreien. Ein Ansatz ist, stärker in Produktivitätssteigerungen in der Run-the-Bank-Welt zu investieren. So schaffen Institute neue Finanzierungsoptionen für den Change-the-Bank-Teil, wozu auch der digitale Umbau gehört. Noch liegt der Fokus allerdings häufig einseitig auf ersterem, um den laufenden IT-Betrieb zu garantieren.

Kunden digital umgarnen

Mehr Budget für die Change-the-Bank-Seite ist dringend nötig: Dort werden die Weichen gestellt, ob es gelingt, den Kunden mit digitalen Mitteln zu umgarnen. Das ist der IT-Bereich, der Kunden begeistern kann und sie vom Wechsel zum nächsten Fintech-Startup abhält. Vor allem in der Nutzung interner und externer Daten wollen und sollten die Institute schnell Boden gegenüber Fintechs gut machen.

Beim Thema Data Analytics gibt es in anderen Ländern schon gute Ansätze, von denen hiesige Institute lernen können. Eine Bank aus Brasilien nutzt beispielsweise die Auswertung von Facebook-Likes für spezielle Finanzierungsangebote. Stößt die Bank auf eine Gruppe von Nutzern, die ein bestimmtes Auto toll finden, spricht sie den Hersteller an und handelt Sonderkonditionen aus. Im nächsten Schritt wirbt die Bank bei der Zielgruppe für das Modell mit Spezialrabatten des Herstellers und Sonderbedingungen für die Finanzierung. Ein Whitepaper mit dem Titel „Seducing the Runaway Customer“ zeigt, mit welchen Veränderungen sich Banken die digitale Kunst des Verführens im positiven Sinn aneignen.

Auch Firmenkunden mögen es digital

Bei der Umsetzung dieser nötigen Veränderungen sollten sich Banken nicht nur auf Privatkunden konzentrieren. Unternehmer sind besonders empfänglich für Services, die ihnen das Unternehmersein erleichtern. Doch Banken trauen sich und den Kunden ein Umstellen auf digital häufig noch nicht zu. Viele Institute fühlen sich zudem zu sicher in der Annahme, Fintechs würde die komplexere Firmenkundenberatung meiden. Doch Beispiele wie trustbills mit ihrer Plattform für Factoring und Außenhandelsfinanzierung belegen, dass auch im Firmenkundengeschäft der digitale Wettbewerb anzieht.

Banken sollten ihre guten Kundenbeziehungen nutzen und den digitalen Wandel gemeinsam mit den Unternehmen angehen. Ein Vorteil im Firmenkundengeschäft ist, dass Banken weniger formale Regelungen zum Verbraucherschutz einhalten müssen als im Retailgeschäft. Sie können die Ansprechpartner aktiv in den Workflow einbinden, dass diese beispielsweise Dokumente in Eigenregie in ihren geschützten Kundenbereich hochladen. Der Kunde spart den Umweg über den Bankberater, die Bank spart Doppelerfassungen und damit Kosten. Eindrücke zum Firmenkunden-Banking im digitalen Zeitalter zeigt dieses Video.

Themen sortieren und nicht in Hektik verfallen

Es gibt sicher weitere Todos für Banken, die für eine digitale Transformation wichtig sind. Die drei genannten sind allerdings aus meiner Sicht die Themen, die für 2017 den Stempel „Priorität hoch“ tragen sollten. Wichtig ist dabei die Reihenfolge. Hektische Investitionen in die Beratung per Video Chat und Finanzanalyse am Tablet bringen nichts, wenn Banken die Daten im Nachgang mühsam per Hand in das bankeigene CRM-System übertragen müssen. Der grobe Masterplan sollte deshalb lauten: Mit Vernetzung, Prozessintegration und Automatisierung zurück in die Gewinnzone und dann das Plus an Spielraum für Innovationen nutzen, die Privat-und Firmenkunden begeistern.

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