Neue Wege im Einzelhandel – die letzten beiden Schritte

Neue Wege im Einzelhandel – die letzten beiden Schritte

Im ersten Beitrag zu diesem Thema haben wir schon die drei Ziele besprochen, die der Einzelhandel durch Technologie-Investitionen erreichen will: Einblicke, Effizienz und intelligente Reaktionen. Der Weg dahin führt über vier Schritte: Die ersten beiden Schritte, Konnektivität und die Abstimmung von Prozessen und Systemen, haben wir im zweiten Beitrag behandelt. Sie liefern grundlegende Einblicke in aktuelle Vorgänge im Unternehmen, Customer-Journeys, sowie die Art und Weise, wie Systeme auf beides abgestimmt sind. Dadurch erkennen Einzelhändler Rationalisierungs- und Automatisierungspotenzial in ihrem Unternehmen und können so ihre Effizienz steigern. Kommen wir nun zu den letzten beiden Schritten.

Schritt 3: Orchestrierung und Automatisierung

Um komplexe, systemübergreifende Prozesse zu orchestrieren, müssen diese mithilfe von Geschäftsprozess-Management automatisiert werden. So können Unternehmen Verschwendung verhindern und Fehlerquellen ausschalten.

Zwei Anwendungsfälle aus der Praxis sind die Einführung neuer Produkte oder die Bearbeitung von Rücksendungen. Beides sind Prozesse, die bestimmte Aktionen erfordern, die von bestimmten Individuen oder Systemen in unterschiedlichen Geschäftsbereichen ausgeführt werden müssen. Es sind Prozesse, die – wenn sie manuell ausgeführt werden – fehleranfällig sind und bei Verzögerungen unangenehme Folgen haben. Diese Prozesse müssen stets transparent sein, damit klar ist, welche Prozess-Schritte zu einem gegebenen Zeitpunkt bereits abgeschlossen sind.

Kompliziert wird es, wenn unterschiedliche Systeme und Menschen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens – involviert sind. Um die benötigte Effizienz zu erreichen, ist die Automatisierung der komplexen Prozesse unerlässlich, und zwar über alle betroffenen Systeme und Akteure hinweg.

Schritt 4: Intelligente Echtzeit-Reaktionen

Intelligente Echtzeit-Reaktionen basieren auf der Kombination von Echtzeit-Daten aus Systemen und Sensoren. Daten aus Lager-, Kunden-, Vertriebs- und operativen Systemen werden mit Predictive Analytics und künstlicher Intelligenz untersucht und ermöglichen so eine automatische Reaktion auf aktuelle Vorgänge, beispielsweise auf ein bestimmtes Kundenverhalten im Zusammenhang mit einer Marketingaktion, die dem Kunden in Echtzeit angeboten wird. Hier besteht die angestrebte intelligente Reaktion darin abzuschätzen, ob der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Kaufabsicht hat oder nicht, um entsprechend reagieren zu können.

Der Weg dahin führt über vier Schritte:

  1. Unternehmensweite Konnektivität
  2. Abstimmung von Systemen und Prozessen
  3. Orchestrierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen
  4. Intelligente Reaktion in Echtzeit

So kann der Einzelhandel mit gezielten Technologie-Investitionen Einblick, Effizienz und intelligente Reaktion ermöglichen.

Hätten Sie gedacht, dass es so einfach ist, im Einzelhandel neue Wege zu gehen? Erfahren Sie mehr darüber, wie international führende Einzelhändler mit der Software AG ihre Unternehmen transformieren.

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Der Krise immer einen Schritt voraus

Der Krise immer einen Schritt voraus

Daten sind der Rohstoff unserer Zeit und machen den entscheidenden Unterschied – so erklingt derzeit allerorts das Mantra. Ein Mantra, das bei allen Übertreibungen völlig berechtigt ist.

Quer durch alle Branchen erhofft man sich, durch die Auswertung großer Datenmengen bislang verborgene Informationen zu gewinnen. Mit ihnen kann man vermeintlich unvorhersehbare Ereignisse präzise prognostizieren, unentdeckte Zusammenhänge aufspüren, Prozesse optimieren oder ganz neue Produkte und Dienste maßgeschneidert entwickeln. Kurzum: Daten werden zum zentralen Wertschöpfungsfaktor und damit zum Treibstoff der wirtschaftlichen Entwicklung.

Big Data im Katastrophenmanagement

Dass Big Data sogar Leben retten kann, zeigt das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt sd-kama (Smart Data Katastrophenmanagement). Ziel von sd-kama ist es, eine Informationsplattform für das Katastrophenmanagement zu entwickeln und für das Hochwasserschutzmanagement der Stadt Köln zu pilotieren. Die dortige Hochwasserschutzzentrale arbeitet ganzjährig und ist damit einzigartig in Deutschland. Auf der Plattform werden Daten aus verschiedenen Quellen – Verkehrs-, Satelliten-, Pegel-, Wetter-, Bild- und Videodaten sowie Vitaldaten der Einsatzkräfte – zusammengeführt, in Echtzeit analysiert, aufbereitet und als Smart Data in eine digitale Lagekarte eingespielt. Mit ihr erhält die Kölner Hochwasserschutzzentrale nicht nur einen detaillierten Überblick über die aktuelle Situation, sondern auch verlässliche Prognosen über die weitere Entwicklung. So kann die Einsatzleitung die richtigen Prioritäten setzen und die Einsatzkräfte dort konzentrieren, wo sie am dringendsten gebraucht werden – und das sogar vorausschauend.

sd-kama stellt ein umfassendes Lagebild bereit, das neben der Hochwassersituation, den getroffenen Gegenmaßnahmen und Bild- bzw. Videomaterial auch die aktuelle Verkehrslage sowie den Standort von Depots und Logistikern umfasst. Grafische Simulationen geben Auskunft, welche Gebiete wegen des steigenden Hochwassers demnächst überspült werden. Die Einsatzleitung weiß damit bereits im Voraus, wo sich die nächsten Krisenherde anbahnen, und kann proaktiv und zielgerichtet geeignete Gegenmaßnahmen einleiten – im Ernstfall zählt schließlich jede Minute.

Eine App und Wearables unterstützen die Einsatzkräfte

Ein weiterer Clou von sd-kama: Mittels Wearables (Arm- und Brustbänder), die über diverse physiologische Werte permanent den Stresspegel der Einsatzkräfte ermitteln, kann die Einsatzleitung in Echtzeit erkennen, an welcher Stelle die Einsatzkräfte besonders unter Druck stehen, also wo Verstärkung oder Ablösungen dringend benötigt werden. Um hierbei dem Datenschutz gerecht zu werden, werden die Wearables freiwillig und erst nach Einwilligung getragen sowie ausschließlich zur Ermittlung des Stresspegels eingesetzt. Darüber hinaus wird den Einsatzkräften eine App fürs Smartphone bereitgestellt, mit denen sie vor Ort Fotos schießen sowie Videos aufnehmen und diese mit nur einem Klick automatisch an die Informationsplattform schicken können. Dieses Bildmaterial rundet das Lagebild ab und ermöglicht es der Einsatzleitung, sich in der Zentrale einen unmittelbaren Eindruck von der Situation vor Ort zu machen, etwa den Zustand der Schutzwände zu bewerten.

Praxistest bestanden

Wearables und Foto-App wurden nun im Rahmen der alljährlichen Hochwasserschutzübung der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR erstmals in der Praxis getestet. Rund 100 Einsatzkräfte waren an der Übung beteiligt, darunter Helfer des Technischen Hilfswerks sowie externe Dienstleister. Als Vorbereitung für den Ernstfall probten sie den Aufbau von knapp drei Kilometern Schutzwänden in der Kölner Innenstadt unter realitätsnahen Bedingungen. Wearables und Foto-App haben dabei den Härtetest bestanden und müssen jetzt in den letzten Monaten des Projektes von ihren technischen Kinderkrankheiten, beispielsweise in puncto Stabilität und Bedienerfreundlichkeit, befreit werden – die letzten Schritte auf dem Weg zum Projekterfolg.

Die weiteren Einsatzmöglichkeiten von sd-kama sind vielfältig. Sie reichen vom Katastrophenmanagement über die Sicherung von Großereignissen bis hin zur Überwachung der Supply Chain. sd-kama kann seine gesamten Vorteile überall dort voll ausspielen, wo es darauf ankommt, in einer unübersichtlichen Situation viele Informationen in kürzester Zeit zu bewerten und aus ihnen die richtigen Schlüsse abzuleiten. Das ist Big Data in R(h)einkultur.

Machen Sie sich selbst ein Bild: Weitere Informationen zum Projekt sd-kama finden Sie hier.

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Neue Wege im Einzelhandel – zwei Schritte für den Anfang

Neue Wege im Einzelhandel – zwei Schritte für den Anfang

Vor Kurzem haben wir in einem Beitrag auf Ping IT zu smarten Technologien im Einzelhandel bereits berichtet, welche Ziele der Einzelhandel durch Technologie-Investitionen erreichen will: Einblick, Effizienz und intelligente Reaktion. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Retail-Unternehmen vier Schritte umsetzen. Die ersten beiden erklären wir hier.

Schritt 1: Konnektivität ­­­

In vielen Unternehmen sind zentrale Kernsysteme der IT nicht ausreichend miteinander verknüpft. Deren Vernetzung ist der erste notwendige Schritt, um Einblicke darüber zu gewinnen, was in diesem Augenblick im Unternehmen und an den Schnittstellen zum Kunden passiert. Intelligent vernetzte Systeme können Erkenntnisse über Zusammenhänge liefern, die nur durch die Kombination von Informationen unterschiedlicher Bereiche und Prozesse möglich sind – zum Beispiel Echtzeit-Informationen über vorhandene Warenbestände. Wenn Kunden den aktuellen Warenbestand eines Händlers online sehen und einen Überblick über das gesamte Angebot erhalten, ist das eine erste und einfache Möglichkeit für Einzelhändler, ein Omnichannel-Vertriebsmodell zu implementieren.

Konnektivität bedeutet dabei nicht nur, Informationen und Einblicke über Vorgänge im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Sie ist auch die Grundlage für innovative Projekte, etwa im Internet der Dinge. Indem Unternehmen neue Angebote und Services für ihre Kunden schaffen, können sie sich von der Konkurrenz absetzen. Diese neue Wettbewerbsfähigkeit basiert auf dem Einsatz von Technologie sowie dem Zusammenspiel und der Verknüpfung unterschiedlicher Systeme. Der Service, ein Produkt online zu kaufen und dann im Laden abzuholen, ist zwar längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Tatsache, dass manchmal mehr als 20 Systeme zusammenarbeiten müssen, damit dieser Service erst möglich wird, zeigt jedoch, wie stark Innovationen vom Abgleich mehrerer unterschiedlicher Systeme abhängen.

 Schritt 2: Prozesse und Systeme aufeinander abstimmen

Die Anzahl unterschiedlicher Prozesse und Systeme in einem typischen Einzelhandelsunternehmen ist heute so groß wie nie zuvor, Tendenz steigend. Gleichzeitig werden die Prozesse, die dem Geschäft zugrunde liegen, immer komplexer. Hinzu kommt, dass heute mehrere unterschiedliche Systeme in diese Prozesse involviert sind.

Durch den Siegeszug der sozialen Medien, dem Omnichannel-Handel und anderen Trends und Entwicklungen gestaltet sich die Customer Journey heute zunehmend komplexer. Deshalb benötigen Einzelhändler nicht nur die bereits genannten Einblicke in aktuelle Geschehen ihres Unternehmens, sondern auch genaue Hintergrundinformationen über das Kundenverhalten. Zudem müssen sie verstehen, wie Systeme auf Geschäftsprozesse und die Customer Journey abgestimmt sind.

Durch die intelligente Abstimmung von Prozessen und Systemen  können Einsparungs- und Automatisierungspotenziale identifiziert werden, was zu einer Effizienzsteigerung im Unternehmen führt. Die Automatisierung und Rationalisierung von Prozessen reduziert Verschwendung, Fehlerquellen und Kosten. Für Einzelhändler gilt es deshalb zunächst festzustellen, wo das höchste Automatisierungs- und Einsparungspotenzial liegt. Hier sollte der Ansatzpunkt für die digitale Transformation sein.

Durch diese ersten beiden Schritte erhalten Einzelhändler wichtige Einblicke in die Abläufe ihres Unternehmens. In einem weiteren Beitrag erklären wir demnächst, wie weitere Schritte die Effizienzsteigerung vorantreiben und intelligente Reaktionen ermöglichen.

Wenn Sie bis dahin mehr über das Angebot der Software AG für den Einzelhandel erfahren möchten, klicken Sie hier.

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Mobiler Fortschritt made in Africa

Mobiler Fortschritt made in Africa

Unsere Zukunft ist zweifellos mobil. Immer mehr Unternehmen bieten ihre Services so an, dass sie mit mobilen Endgeräten genutzt werden können. Das betrifft auch traditionelle Branchen wie den Finanz- und Versicherungssektor. Banken investieren in Mobiltechnologie und suchen sich den passenden Co-Innovator aus der Mobilfunkbranche. Finanzunternehmen wollen ihre Kunden auf digitalen Kanälen erreichen, was eigene Kosten und die der Kunden spart. Sie stellen auf mobile Zahlungs- und Kredit-Services um. Dabei haben sie hierzulande oft mit mangelnder Akzeptanz zu kämpfen, aber es gibt gute Ansätze – und mobile Vorzeigeprojekte anderswo, die inspirieren.

Wer seinen Blick nach Afrika richtet, stellt fest: Dort wurde die Digitalisierung des Finanzwesens und anderer Branchen nicht auf die lange Bank geschoben. In Regionen, in denen ein Großteil der Einwohner aufgrund großer Distanzen und fehlender finanzieller Mittel keinen Zugang zu klassischen Bankkonten oder vergleichsweise teuren Festnetzservices hat, landen vielversprechende Innovationen direkt auf dem Mobiltelefon.

Viele Länder in Afrika und Asien überspringen die Innovationsstufe teurer Festnetzinfrastruktur und setzen gleich auf Mobilfunk. Die vergleichsweise junge Bevölkerung ist sehr empfänglich für die Annehmlichkeiten der mobilen Kommunikation und steckt andere mit ihrer Begeisterung an. So entsteht in Schwellenländern eine mobile Kultur, die wiederum eine Vielfalt an Innovationen hervorbringt. Mobile Services für Banking und Handel, Transport, Bildung und Gesundheit haben den Alltag erobert. Mobile Technologie verschafft zum Beispiel Nutzern aller Bevölkerungsgruppen Zugang zu Mikrokrediten oder Bargeld, wofür sie nicht mal ein Konto brauchen. Im Mobile Payment ist Afrika Innovationsführer.

In den Industriestaaten schicken sich junge FinTech-Unternehmen an, die innovativen Geschäftsmodelle nachzuvollziehen. Sie machen etablierten Finanzdienstleistern Konkurrenz, indem Startups beispielsweise das Girokonto aufs Smartphone bringen, wodurch sich der Nutzer den Gang zu Bank erspart. Mobiles Bezahlen stößt in Deutschland jedoch noch auf wenig Zuspruch. Hürden bauen sich in Form von App-Bindung, Internetzwang und vor allem dem Verbinden mit einem Bankkonto im Hintergrund auf.

Sichere mobile Überweisungen dank Streaming-Analytics-Software

Kritiker monieren, dass noch mehr mobile Transaktionen erst recht Cyber-Kriminelle anlocken. Weltweit betrachtet wird der mobile Datenverkehr explodieren. Prognosen gehen davon aus, dass er bis 2020 monatlich 30,6 Exabyte erreichen wird. Das wäre zehn Mal so viel wie 2015. In diesem Vergleichsjahr nutzen bereits 4,7 Milliarden Menschen ein Mobilgerät. Das entspricht 60 Prozent der Weltbevölkerung. In der Tat bietet das erhöhte Datenverkehrsvolumen und die wachsende Anzahl von Nutzern Cyberkriminellen eine Vielzahl neuer Angriffspunkte.

Diese Sicherheitsbedenken lassen sich überzeugend mit einer Streaming-Analytics-Software ausräumen. Mehrere hundert Organisationen weltweit werten ihre Datenströme bereits mit Apama aus. So können beispielsweise Banken und Kreditinstitute in weniger als einer Sekunde einen Cyber-Angriff aus Millionen von Transaktionen herausfiltern. Auch verarbeiten Plattformen wie Adabas & Natural heute schon zehntausende Batch-Jobs und Milliarden von Transaktionen pro Tag. Unsere Plattform ist für die Echtzeit-Analyse großer Datenbestände ausgelegt. Sie deckt Unregelmäßigkeiten und unkorrekte Bezahlvorgänge sowie Betrugsversuche in Echtzeit auf.

Technikskepsis wird schnell zum Nachteil

Der digitale Wandel ist schwer vorhersehbar – er verlangt uns Offenheit gegenüber Innovationen und Trennung von liebgewonnen Technologien und Methoden ab. Oft prallen digitale Ungewissheit und Experimentierfreude auf das Planungs- und Sicherheitsbedürfnis, welches in deutschen Unternehmen sehr ausgeprägt ist. Übertriebene Technikskepsis ist in der Wirtschaft jedoch gefährlich – sie hält zögerliche Marktteilnehmer davon ab, die Digitalisierung voranzutreiben und befördert sie ins Abseits. Denn wer die Digitalisierung im Allgemeinen und Mobility im Besonderen verpasst, der verliert Nutzer, die mit nur einem Klick oder einer Wischbewegung zum Wettbewerber gehen können.

Agile IT, Marktkenntnis und effiziente Entwicklungs- und Vertriebsprozesse zeichnen einen aussichtsreichen digitalen Akteur aus. Sein mobiles Angebot bedient das Bedürfnis der Zielgruppe exakt und macht sich schnell unverzichtbar. Insbesondere, wenn eine Nutzergruppe eine mobile Kultur leben will.

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