Interview mit Dr. Heinrich Arnold von Detecon – Teil 2: Von IIoT-Partnerschaften, Edge Computing und den IoT-Trend 2018

Interview mit Dr. Heinrich Arnold von Detecon – Teil 2: Von IIoT-Partnerschaften, Edge Computing und den IoT-Trend 2018

Das Industrial Internet of Things (IIoT) ist ein zentrales Thema für deutsche Unternehmen. Doch wer vorne mit dabei sein will, muss Innovationen schnell umsetzen und auf den Geschäftsnutzen fokussieren. Die Management- und Technologieberatung Detecon unterstützt Unternehmen dabei, die richtigen Ideen, Architekturkonzepte und Implementierungen zu finden. Dabei setzt sie auf die Plattformen der Software AG. In Teil 1 dieses Interviews mit Detecon-CEO Dr. Heinrich Arnold ging es um den Status quo Deutschlands in Sachen IoT, aktuelle Herausforderungen und die neuen Digital Engineering Center von Detecon. In Teil 2 sprechen wir über die Partnerschaft mit der Software AG, die Vorteile von Referenzarchitekturen und aktuelle IoT-Trends.

Herr Dr. Arnold, wie sieht Ihre Partnerschaft mit der Software AG aus?

Für IIoT-Projekte braucht man immer eine geeignete Plattform. Die Software AG gehört in diesem Bereich zu den führenden Anbietern. Ihre Plattform ist bei vielen unserer Kunden im Einsatz. Sie ermöglicht es, Dinge einfach anzuschließen und zu verwenden. Deshalb nutzen und empfehlen wir die Plattform auch in unseren Digital Engineering Centern. Detecon und die Software AG verbindet, dass wir beide „Digitalisierung Made in Germany“ machen. Begonnen haben wir unsere Zusammenarbeit bereits 2003. Damals waren wir als alfabet und Detecon in einem gemeinsamen Projekt bei der T-Systems. Ziel war, faktenbasiert auf Basis von Architekturen globale Budgets in einem schlanken und effizienten Projekt-Portfolio zu steuern. Dafür entwickelten wir einen Prozess mit entsprechender Softwarelösung. Hieraus entstand eine strategische Partnerschaft.

Welche Vorteile bietet diese Zusammenarbeit?

Wir sind zwei Partner, deren Skills und Erfahrungen sich perfekt ergänzen. Auf der einen Seite haben wir die Software AG mit ihrer preisgekrönten digitalen Plattform und deren Komponenten und viel Erfahrung in Industrie 4.0-Projekten. Auf der anderen Seite verfügt Detecon über mehrjährige Erfahrung im strategischen und konzeptionellen Bereich der Smart Factory. Als Management- und Technologie-Beratung hat Detecon fachseitig schon viele Projekte großer und mittlerer Kunden aus der Automobilbranche und im Maschinenbau begleitet.

Auf der Hannover-Messe haben Sie ja bereits einen gemeinsamen IIoT- Demo-Case vorgeführt.

Genau. Dieser Demo-Case ist jetzt übrigens im IIoT-Center in Berlin zu sehen und wird dort kontinuierlich weiterentwickelt. Wir haben dafür eine Modellfabrik aus Fischertechnik aufgebaut. Klingt erst mal wie eine Spielerei, bildet aber eine Industrie 4.0-Umgebung realistisch nach. Zum Beispiel haben Industrieanlagen proprietäre Controller – Fischertechnik auch. Unser Szenario besteht aus einem Kran und zwei Bändern. Der Greifer des Krans soll automatisch erkennen, welches Produkt angeliefert wird. Daraufhin entscheidet er autonom, ob er es auf das rechte oder das linke Band legt. Außerdem soll der Kran selbst überprüfen, ob er präzise genug greift oder sich justieren muss. Bei diesem Demo-Case haben wir die dreistufige Referenzarchitektur des Industrial Internet Consortium umgesetzt.

Könnten Sie das etwas genauer ausführen?

Eine Referenzarchitektur hilft dabei, die konkrete Architektur für einen Anwendungsfall zu entwickeln und sich dabei die richtigen Fragen zu stellen. Das IIC hat dafür einen dreistufigen Ansatz entwickelt. Auf der ersten Stufe befindet sich ein Edge-Computer, der direkt am Ort des Geschehens steht. Er sammelt die Daten der Sensoren und Aktoren und filtert sie. Nur relevante Daten für die Auswertung leitet er weiter an die zweite Stufe, die Plattform-Ebene. Diese bietet Werkzeuge für umfangreichere Analysemöglichkeiten an. Auf der dritten Stufe stehen dann die Geschäftsanwendungen im Unternehmen. Dieses logische Modell muss in der Praxis immer individuell an den Einzelfall angepasst werden. Bei unserer Fischertechnik-Fabrik haben wir zum Beispiel erste Analysemöglichkeiten bereits auf den Edge-Rechner verschoben, um Latenzzeiten zu reduzieren. Wir wollten ja, dass der Kran-Arm sich in Echtzeit selbst justiert, sobald er merkt, dass er nicht präzise greift.

Wird diese Referenzarchitektur bereits in der Praxis umgesetzt?

Das IIC, aber auch andere Firmen haben in sogenannten „Test Beds“ Anwendungsfälle erprobt und auch veröffentlicht, die nicht nur die Wirksamkeit dieser Architektur und die vielleicht noch offenen Handlungsfelder zeigen, sondern auch den geschäftlichen Nutzen erkennen lassen. Edge-Rechner werden mittlerweile überall angeboten. Für alle Anwendungsfälle, bei denen schnelle Entscheidungen vor Ort nötig sind, löst der dreistufige Ansatz mit Edge Computing das bisherige Architektur-Konzept „alles in die Cloud“ ab.

Ist Edge Computing auch für andere Branchen als die Industrie geeignet?

Absolut, das ist branchenunabhängig. Nehmen wir das Beispiel Fahrerassistenzsysteme. Stellen Sie sich ein Auto vor, das sich einer Gruppe von Fußgängern nähert. Plötzlich betritt einer davon die Fahrbahn. Das Antikollisionssystem wertet Daten von Sensoren aus, die exakt solche Situationen erkennen und daraus Befehle bis zum automatischen Stopp des Fahrzeugs absetzen können. Würde diese Analyse und Befehlsübermittlung in der klassischen IT-Architektur erfolgen – also über die Cloud in einem zentralen Dienst – wäre die Reaktionszeit sicher zu lang und auch unvorhersehbar.

Werfen wir abschließend noch einen Blick in die Zukunft. Was sind die IoT-Trends 2018?

Die Entwicklung geht immer mehr zum digitalen Zwilling. Alles, was wir in der realen Welt haben, wird sich künftig auch per Software im Internet abbilden lassen. Das heißt, Dinge bekommen dynamische Abbildungsmodelle in der virtuellen Welt. Mit Hilfe solcher digitaler Zwillinge können wir zum Beispiel ortsunabhängig Problemstellen erkennen, Lösungen identifizieren und umsetzen. Das wird für nahezu alle Branchen relevant sein. In der fertigenden Industrie gibt es bereits erfolgreiche Umsetzungen. Wir begleiten viele solcher Initiativen. So haben wir zum Beispiel mit dem Verein Prostep das Projekt Sync Factory Twin durchgeführt. Es dient dazu, mithilfe eines digitalen Zwillings Geschäftsszenarien in der Produktion auszutesten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Arnold.

Teilen:
Gruß aus der Küche: IoT-Integration nach Rezept

Gruß aus der Küche: IoT-Integration nach Rezept

Bei der Integration vom Internet der Dinge verfährt man am besten wie bei der Zubereitung einer leckeren Mahlzeit: Man hält sich an ein bewährtes Rezept und ergänzt je nach Anlass eine persönliche Note. Im Fall der IoT-Hauptspeise sind die Zutaten vernetzte Geräte und als Gewürz dienen die Daten, die von den Geräten erzeugt werden und dem ganzen sinngemäß den richtigen Geschmack geben. Spannend wird es in der Versuchsküche dann, wenn es im eigenen Unternehmen noch nie ein Rezept, sprich noch nie eine IoT-Integrationsstrategie gab.

Man nehme eine Million Internet-fähiger Geräte, vernetze sie in einer Rührschüssel namens IoT-Plattform und mixt sie solange, bis die gewünschten Daten im Data Lake zusammenfließen. Als Ofen dienen Big-Data- und Analyse-Tools und bei 180 Grad Umluft, auch als Algorithmen bekannt, entfaltet die Mahlzeit ihren endgültigen Geschmack in Form konkreter Mehrwerte.

Die Herausforderung ist, die richtigen Zutaten in der richtigen Menge in die Rührschüssel zu geben und sicherzustellen, dass sie sich gut miteinander verbinden. In der Küche braucht es für neue Gerichte, wie eben IoT-Lösungen, zum Teil auch neue Küchengeräte. Doch auch Bestandswerkzeuge der IT-Abteilung können zum Einsatz kommen – Mixer bleibt Mixer. Integration ist der Schlüssel für die Verbindung aller vorhandenen Lösungen – von der neuesten ERP-Lösung bis zur Legacy-Technologie – zu einem IoT-Framework.

Ein Modul für die IoT-Integration kann diesen Prozess vereinfachen und ermöglicht folgende Integrationsschritte:

  • Integration von Anwendungen
  •  

IoT-Programme benötigen häufig Daten aus Backend-Systemen, um Kontext und Erkenntnisse zu den Daten aus den Sensoren und anderen Geräten bereitzustellen. Die Point-zu-Point-Integration dieser Systeme ist aber teuer und komplex. Anwendungsintegration senkt die Integrationskosten und die Entwicklungszeit, verbessert die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens und macht alle Systeme durchgängig transparent – vom ERP- bis zum Backoffice-System.

  • Integration von Big Data

Sobald ein Unternehmen Datenanalysen einsetzen will, um sich von der Konkurrenz abzusetzen, spielt eine entsprechende Integration eine enorm wichtige Rolle. Eine Integrationsplattform kann Unternehmen helfen, Sensordaten in Big-Data-Quellen einzuspeisen und zu visualisieren. Das wiederum vereinfacht die Gestaltung und Verbesserung der Customer Experience und ermöglicht so präventive Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette.

  • Integration von Cloud-Services

Moderne Unternehmen wünschen sich die Flexibilität, ihre Anwendungen On-Premises oder in der Cloud betreiben zu können – oder beides. Die Herausforderung besteht darin, die Anwendungen zu integrieren, und zwar unabhängig davon, wo sie betrieben werden und ob sie als Cloud-Service innerhalb der Unternehmens-Firewall oder bei einem Partner implementiert sind. Wie jede traditionelle Anwendung muss auch ein IoT-Projekt in die Cloud eingebunden werden können, um sicherzustellen, dass alle IT-Komponenten immer verfügbar sind. So können jederzeit Daten erfasst und Prozesse angestoßen werden.

  • B2B-Integration

B2B-Integration bezieht sich auf den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten zwischen Unternehmen. Ein B2B-Gateway vereinfacht den Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen B2B-Systemen und verbessert die Effizienz und Effektivität. In einem vollständig automatisierten IoT-Projekt optimieren Unternehmen ihren Service, indem sie ihre B2B-Prozesse integrieren, zum Beispiel die Teilebestellung oder die Planung von Serviceterminen.

  • API-Management

API-Management ist in vielerlei Hinsicht eine Erweiterung der Integrationstechnologie. Viele Unternehmen definieren über Integrationstechnologien ihre Datenstrukturen und bauen damit die Services auf, die sie dann als APIs bereitstellen. Bei einem offenen IoT-Projekt, bei dem dritte Teilnehmer Endgeräte für die Datenerfassung liefern, können Unternehmen die gesamte Entwickler-Community über ein dafür eingerichtetes Portal darüber informieren, wie die Verknüpfung mit ihrem System funktioniert. APIs werden außerdem oft eingesetzt, um Data-as-a-Service-Erkenntnisse aus dem IoT internen und externen Empfängern bereitzustellen.

Mehr zum Thema IoT-Integration finden Sie hier.

Teilen:
Das Internet der Dinge ist da – worauf warten Sie noch?

Das Internet der Dinge ist da – worauf warten Sie noch?

Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist in der Arbeitswelt angekommen. Die Frage ist nur: Was sollen Unternehmen mit der riesigen Menge von Daten, vernetzten Geräten, Maschinen, Objekten und Menschen in ihrem Internet der Dinge machen? Fest steht: Das IoT kann ganz neue Impulse setzen. Doch gerade zu Beginn tun sich Unternehmen mit der Umsetzung digitaler Projekte schwer. Wie und wo fängt man ein IoT-Projekt am besten an? Ein unkomplizierter Einstieg in die Welt des IoT ist gefragt – mit Cumulocity IoT bietet die Software AG die Lösung.

Aktuelle Marktanalysen zeigen, dass fast 90 Prozent der befragten Führungskräfte das Internet der Dinge als kritisch für den Erfolg ihres Unternehmens ansehen. Allerdings verfügen lediglich 16 Prozent über eine umfassende IoT-Roadmap.

Cloud-basierte Projekte schnell und einfach umsetzen

Hier setzt die Software AG mit ihrer neuen IoT-Lösung an: Seit dem 14. September 2017 ist Cumulocity IoT auf dem Markt verfügbar. Diese Cloud-basierte Plattform ermöglicht Unternehmen einerseits den unkomplizierten Einstieg in das IoT und bewältigt andererseits auch komplexe IoT-Anforderungen. Mit den Self-Service-Lösungen der Cumulocity IoT nehmen Unternehmen die Entwicklung ihrer IoT-Anwendungen und -Lösungen selbst in die Hand und können ihren Kunden, Partner und Lieferanten innovative sowie kollaborative digitale Geschäftsmodelle und „smarte“ Produkte und Services anbieten.

Mit Cumulocity IoT Innovationen individuell gestalten

Die Cumulocity IoT Plattform lässt sich als Edge-, Cloud- oder On-Premise-Implementierung betreiben. Sie bietet Kunden völlige Wahlfreiheit bei Design, Entwicklung, Implementierung und Erweiterung unternehmensweiter IoT-Lösungen. So können diese IoT-Innovationen in ihrem  individuellem Tempo vorantreiben: von strafferen Geschäftsprozessen über intensive Kundeninteraktion und stärkere Kundenbindung bis hin zu unternehmensweiten digitalen Geschäftsmodellen und intelligenten Produkten und Services, wie sie heute auf digitalen Märkten gefordert werden.

Cumulocity IoT beinhaltet eine Reihe vorkonfigurierter Lösungen wie Condition Monitoring, Predictive Maintenance und Track & Trace sowie eine Funktion für das schnelle und unkomplizierte Management von Geräten und Sensoren. Beim Condition Monitoring zum Beispiel werden Maschinen überwacht, um in Echtzeit Anomalien zu erkennen. Predicitve Maintenance hilft, Wartungsarbeiten frühzeitig zu planen und Ausfälle zu vermeiden. Track & Trace bietet Transparenz für Logistikprozesse. All diese Lösungen unterstützen das Zusammenwachsen von Informationstechnologie (IT) und operativer Technologie (OT).

Eine IoT-Plattform, die mitwächst

Die Software AG führt in Cumulocity IoT die im März 2017 übernommene Cumulocity-Plattform mit ihrer eigenen Digital Business Platform zu einem einheitlichen, umfassenden Angebot zusammen. Dabei kommen auch weiterhin die branchenführenden Integrations-, Geschäftsprozess-, Analyse- und Machine-Learning-Funktionen der Software AG zum Einsatz.

Cumulocity IoT erfüllt die Anforderungen zweier unterschiedlicher Zielgruppen im IoT-Umfeld:

  1. Unternehmen, die mit IoT ihre eigenen Produkte und Services verbessern wollen
  2. IoT-Service-Provider, die IoT-Angebote entwickeln und vermarkten wollen

Mit Cumulocity IoT können Unternehmen erste Cloud-basierte IoT-Projekte schnell und unkompliziert umsetzen. Wenn die Projekte komplexer werden und die Anforderungen seigen, wächst die Plattform mühelos mit. Cumulocity IoT bietet Unternehmen bei IoT-Implementierungen die optimale Balance zwischen Risiko und Innovation – in ihrem eigenen Tempo und nach ihren Vorstellungen.

Bei der Software AG sind Ihre IoT-Pläne, Ihre Vision sowie Ihre bestehende Infrastruktur in guten Händen. Erfahren Sie hier mehr über unser IoT-Angebot!

Teilen:
Innovation Tour 2017 – 7 goldene Regeln für die Digitalisierung

Innovation Tour 2017 – 7 goldene Regeln für die Digitalisierung

Digitale und in der Praxis bereits bewährte Erfolgsmodelle standen im Fokus der Innovation Tour 2017 der Software AG. So stellten am 12. September im Hotel Kameha Grand in Bonn renommierte Unternehmen wie Bosch, Commerzbank, Lidl und T-Systems ihre Lösungsansätze für die Digitalisierung vor. Live-Showcases und Diskussionsrunden brachten den Teilnehmern Konzepte und Technologien nahe, anhand derer sich eine klare Strategie für die digitale Transformation jedes Unternehmens entwickeln und erfolgreich umsetzen lässt.

Zwei zentrale Fragen standen auf der Innovation Tour 2017 im Mittelpunkt: Wie sehen erfolgreiche Strategien für die Digitalisierung aus? Und wie steht es um die digitale Zukunft Deutschlands? Die Veranstaltung bot Geschäfts- und IT-Entscheidern aller Branchen Gelegenheit, sich mit Digitalexperten aus Wirtschaft, IT und Politik sowie mit inspirierenden Querdenkern auszutauschen und neue Perspektiven und Lösungen für die digitalen Herausforderungen in Unternehmen zu diskutieren.

In einer Podiumsdiskussion erörterten innovative Digitalunternehmen den digitalen Reifegrad Deutschlands und kamen einstimmig zu dem Ergebnis: Deutschland ist noch lange nicht digital genug. Die Gründe reichen von mangelnder Breitband-Infrastruktur bis hin zum akuten Fachkräftemangel. Skepsis und Zurückhaltung auf Seiten zahlreicher Unternehmen spielen jedoch ebenfalls eine bedeutende Rolle. Doch auch darüber waren die Diskussionsteilnehmer sich einig: Der Handlungsbedarf ist mittlerweile bei allen Unternehmen angekommen – nur der Weg der Digitalisierung ist noch nicht klar. Die folgenden Kernaussagen aus den Vorträgen der Innovation Tour sollten sich Entscheider für den Entwurf ihrer digitalen Strategie vor Augen halten:

  1. Unser größter Hemmschuh ist der Erfolg

Das größte Hindernis für die Digitalisierung in Deutschland ist paradoxerweise der Erfolg. Wir sind eine Wirtschaftsmacht. In florierenden Branchen wie beispielsweise dem Automobilsektor hat dies zu einer Art Protektionismus geführt: An bewährten, teilweise jedoch veralteten Modellen wird so lange wie möglich festgehalten. Darüber hinaus fehlt es dem Ingenieurland Deutschland an einer agilen Fehlerkultur, eine zwingende Voraussetzung für flexible Neuentwicklungen. Dies geht zwangsweise auf Kosten von Innovationen. Das Ergebnis ist eine verbreitete Skepsis gegenüber disruptiven Faktoren und eine zu große Zurückhaltung gegenüber neuen, digitalen Ideen und Technologien. Die Digitalisierung wirkt jedoch nach dem Prinzip „adapt or die“. Dieser digitale Darwinismus bestraft allzu langes Zögern. Die gute Nachricht ist, dass dieser Handlungsbedarf mittlerweile in der Wirtschaftswelt angekommen ist.

  1. Die Kunst liegt darin, Disruption als Chance zu nutzen

Wir erleben heute Disruption in allen Branchen. Digitale Herausforderer drängen mit digitalen Technologien auf den Markt, schaffen neue Wege der Kundeninteraktion und treiben einen Keil zwischen traditionelle Unternehmen und ihre Kunden. Denken Sie nur daran, wie Amazon den Einzelhandel verändert. Etablierte Unternehmen müssen die digitalen Stärken implementieren, die ihre Herausforderer zu gefährlichen Konkurrenten machen. Alles, was die klassischen Unternehmen dazu benötigen, ist eine Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt, und zwar über digitale Geschäftsmodelle, abgebildet durch Software. So können auch sie mit smarten Produkten und Dienstleistungen ihre Kunden über digitale Kanäle erreichen und an sich binden.

  1. „Think Architecture first!“

Eigenentwickelte Software ist die wichtigste Quelle für Innovation und Wachstum. Durch sie werden Unternehmen zu Software-getriebenen digitalen Playern. Die Transformation zum digitalen Unternehmen fußt auf einer Transformation der unternehmensinternen IT-Landschaft. Dabei sind ereignisgesteuerte Echtzeit-Plattformen das Gravitationszentrum der Digitalisierung. Denn Unternehmen brauchen eine agile wie flexible Architektur, die das Potenzial der Digitalisierung ausschöpft. Dazu muss die vorhandene IT-Landschaft umgewandelt werden in eine digitale, plattformbasierte und skalierbare Architektur zur Verarbeitung von Big Data – eine Architektur, die jede benötigte Fähigkeit unterstützt und alle digitalen Anwendungsfälle zuverlässig abdeckt.

  1. Digitalisierung kann man nicht von der Stange kaufen

In traditionellen Unternehmen werden häufig nur noch wenige Software-Entwicklungsprojekte hausintern durchgeführt. Doch Differenzierung auf dem Markt erfolgt hauptsächlich über Software, und Software ist das Herzstück von Innovationen. Fortschrittliche etablierte Unternehmen bauen eigenes Software-Know-how auf, indem sie innovative Softwarefunktionen in ihre zentralen Geschäftsbereiche integrieren und Daten aus ihren smarten Produkten analysieren. Mit Hilfe von Machine Learning entwickeln sie Prognosemodelle und Algorithmen, um neue datenzentrische Geschäftsmodelle und Services bereitzustellen, mit denen sie ihre Kunden halten und zugleich neue Geschäftschancen und Umsatzquellen erschließen.

  1. Der Kunde steht im Mittelpunkt – immer!

Das Erfolgsrezept digitaler Disruptoren basiert auf kompromissloser Kundenfokussierung. Sie passen ihre Produkte und Services flexibel an die individuellen Bedürfnisse ihrer Zielgruppe an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Echtzeit-Kundeninteraktion, die Identifikation des Kundenstandorts und automatisches personalisiertes Feedback. Zukunftsgerichtete Unternehmen können hiermit eine Barriere errichten zwischen ihren Kunden und den Mitbewerbern. Sie ziehen eine neue Software-Ebene ein und schaffen auf diese Weise selbst neue, attraktive Kundenservices.

  1. Sie verfügen bereits über Daten – nutzen Sie sie

Datenerkenntnisse in Echtzeit sind der entscheidende Faktor für den neuen Unternehmenserfolg, denn sie sind die Basis, um die Bedürfnisse der Kunden zielgenau zu ermitteln. Es gilt, Daten aus smarten Produkten zu analysieren, Muster aufzudecken und Prognosemodelle sowie Algorithmen zu entwickeln. Auf dieser Basis werden Schlüsse, ereignisgesteuerte Maßnahmen und Echtzeit-Reaktionen abgeleitet, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Die bisherigen Ergebnisse sprechen für sich: Datentransparenz bewirkte in den letzten Jahren weltweit eine Produktivitätssteigerung von 25 Prozent. Für den größtmöglichen Effekt sorgt dabei die Vernetzung verschiedener Datenquellen.

  1. IT gehört auf den Stundenplan

Der Digitalstandort Deutschland hat bekanntermaßen ein Nachwuchsproblem, und die Digitalisierung treibt die Nachfrage nach Fachkräften weiter voran. Die Zahl der offenen Stellen im IT-Bereich ist auf einem Rekordhoch, während unterbesetzten Unternehmen die Leute fehlen, um digitale Innovationen voranzutreiben. Die digitale Bildung ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Deshalb unterstützt die Software AG in zahlreichen Projekten den Ausbau digitaler Kompetenzen an deutschen Grund- und Berufsschulen sowie Universitäten weltweit. Doch digitale Kompetenzen müssen auch in der Arbeitswelt kontinuierlich erweitert, werden. Unternehmen brauchen daher ein passendes Schulungs- und Fortbildungsprogramm, damit ihre Mitarbeiter den aktuellen Herausforderungen gewachsen sind und neue Entwicklungsmöglichkeiten nutzen können. Der Zugang zu Know-how und das Teilen von Erkenntnissen entscheiden über den Erfolg in der digitalen Welt.

Sie haben das Event leider verpasst? Sehen Sie sich die spannendsten Keynotes der Innovation Tour 2017 hier an.

Es gibt weitere spannende Neuigkeiten im Oktober – konfigurieren Sie Ihre virtuelle Konferenz selbst: http://www.software.ag/2017productrelease/

Teilen:
Sprechen Sie mit Ihrer Software?

Sprechen Sie mit Ihrer Software?

Die Menge an produzierten Daten in Unternehmen ist heutzutage so hoch wie nie zuvor. Doch firmeninternes Know-how liegt häufig in Wissenssilos vergraben und ist nur schwer zugänglich. Modernes Wissensmanagement sollte jedoch Teil einer jeden Unternehmensstrategie sein, denn es bringt Kosten-, Innovations- und damit Wettbewerbsvorteile. Mithilfe einer neuen Sprachsteuerungsfunktion für die Produkte der Software AG werden die Bedienung von Anwendungen und das Abrufen von Informationen nun schneller, einfacher und barrierefrei.

Ob am Smartphone oder im Smart Home, auf Zuruf informieren Sprachassistenten über das Wetter, suchen die passende Bahnverbindung heraus oder lesen Nachrichten vor. Eine repräsentative Studie des Digitalverbandes Bitkom kommt zu dem Ergebnis, dass fast 40 Prozent der Deutschen einen Sprachassistenten nutzen würden, um damit Geräte im Haushalt zu steuern. Den Consumer-Markt hat die interaktive Kommunikation mit Endgeräten längst erobert – doch welchen Nutzen kann die Business-Welt aus dieser Technologie ziehen? Wie einst Plattformmodelle von Uber und AirBnB als Vorlage für Unternehmen dienten, ihre Kundenansprache zu revolutionieren, erkennen Unternehmen zunehmend die Vorteile digitaler Sprachsteuerung: allen voran Komfort, Geschwindigkeit und Effizienz.

Effektives Wissensmanagement dank Sprachsteuerung

Mitarbeiter gewinnen mehr Flexibilität, indem sie Daten von überall – unterwegs am Smartphone oder im Auto– abrufen können, ohne händisch in den firmeneigenen Datenbanken nach den relevanten Informationen suchen zu müssen. Dazu müssen sie nicht einmal wissen, wo die benötigten Daten abliegen. Der Sprachassistent erspart zeitraubende Recherchen und macht die angefragten Informationen für Mitarbeiter sofort verfügbar. Über die mündliche Abfrage können Nutzer die gewünschten Daten auch gleich visuell aufbereitet beziehen – ohne sie mühsam selbst zu sammeln und als Grafik aufzuarbeiten. Das spart Zeit und fördert effizientere Arbeitsprozesse im Unternehmen.

Software AG startet Pilotprojekt mit Alexa

Die Software AG hat eine Sprachsteuerungskomponente für die Business Process Analysis Platform ARIS sowie die Prozessanalyse-Lösung ARIS Process Performance Manager (PPM) entwickelt. Herstellerunabhängig können Kunden je nach Präferenz einen der gängigen Assistenten – Alexa, Siri, Google oder Cortana – auswählen. Dieser ermöglicht eine schnelle Datenabfrage und Steuerung von Fachanwendungen und berücksichtigt dabei die bestehenden Zugangsberechtigungen der firmeneigenen Systeme. Künftig soll die digitale Spracherkennung auf alle Produkte der Digital Business Platform der Software AG erweitert werden.

Einsatzszenarien: Von Einzelhandel bis Smart City

Der Einsatz digitaler Sprachsteuerung ist überall dort denkbar, wo Informationen und Pläne bereitgestellt werden und eine digitale Infrastruktur vorliegt – also in Unternehmen und Organisationen aller Branchen. So können sich Entscheider eines Fertigungsbetriebs, beispielsweise in der Automobilbranche, mittels sprachgesteuerter Abfrage aktuelle Zahlen aus der Produktion schnell und übersichtlich aufbereitet anzeigen lassen. Zulieferer solcher Betriebe könnten sich auf diesem Weg über für sie relevante Ereignisse – etwa Verzögerungen oder einen veränderten Bedarf in der Produktion – informieren und sofort reagieren.

Unternehmen, die im B2C-Bereich tätig sind, können mit dem Einsatz von Siri, Alexa & Co. ihren Service verbessern und so ihre Kundenbeziehung stärken. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen etwa Einzelhändler die Kauferfahrung in ihren Stores so einfach und angenehm wie möglich gestalten. Mit Hilfe von Sprachassistenten könnten Mitarbeiter einer Filiale Informationen für Kunden in Echtzeit abfragen, ohne sich in einem Terminal einzuloggen und die gefragten Informationen nachzuschauen. So lässt sich zum Beispiel schnell klären, in welchem Geschäft das gewünschte Produkt in welcher Farbe und Größe verfügbar ist. Möglich wäre auch, dass sich Kunden an einem sprachgesteuerten Infopoint im Geschäft selbst den Weg zum gewünschten Produkt weisen lassen.

In Smart Citys können anstelle von Informationsschaltern für Touristen Daten über sprachgesteuerte Services in der ganzen Stadt abgerufen werden. Das gleiche gilt für öffentliche Verkehrsknotenpunkte wie zum Beispiel Bahnhöfe: Wenn digitale Assistenten Fahrplan-Auskünfte anbieten, kann besonders zu den Stoßzeiten das Personal an den Schaltern entlastet werden.

Digitale Helfer erobern die Business-Welt

Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Gartner sagt voraus, dass die Kommunikation mit virtuellen Assistenten zwischen 2015 bis 2020 um 600 Prozent ansteigen wird. Der Einsatz digitaler Sprachsteuerung wird schon bald keine Zukunftsmusik, sondern Alltag in vielen Unternehmen sein. Wer auf diesem Weg die traditionelle Inselmentalität aufbricht, kann Komplexität reduzieren, die Informationsabfrage erleichtern und so unternehmensweit Prozesse und Arbeitsabläufe optimieren. In dieser Funktionserweiterung von klassischer Business-Software liegt ein großes Potenzial, das es zu heben gilt.

Überzeugen Sie sich im Video selbst davon, welches Potenzial in unserem digitalen Sprachassistenten steckt! 

Teilen: