Im ersten Beitrag zu diesem Thema haben wir schon die drei Ziele besprochen, die der Einzelhandel durch Technologie-Investitionen erreichen will: Einblicke, Effizienz und intelligente Reaktionen. Der Weg dahin führt über vier Schritte: Die ersten beiden Schritte, Konnektivität und die Abstimmung von Prozessen und Systemen, haben wir im zweiten Beitrag behandelt. Sie liefern grundlegende Einblicke in aktuelle Vorgänge im Unternehmen, Customer-Journeys, sowie die Art und Weise, wie Systeme auf beides abgestimmt sind. Dadurch erkennen Einzelhändler Rationalisierungs- und Automatisierungspotenzial in ihrem Unternehmen und können so ihre Effizienz steigern. Kommen wir nun zu den letzten beiden Schritten.
Schritt 3: Orchestrierung und Automatisierung
Um komplexe, systemübergreifende Prozesse zu orchestrieren, müssen diese mithilfe von Geschäftsprozess-Management automatisiert werden. So können Unternehmen Verschwendung verhindern und Fehlerquellen ausschalten.
Zwei Anwendungsfälle aus der Praxis sind die Einführung neuer Produkte oder die Bearbeitung von Rücksendungen. Beides sind Prozesse, die bestimmte Aktionen erfordern, die von bestimmten Individuen oder Systemen in unterschiedlichen Geschäftsbereichen ausgeführt werden müssen. Es sind Prozesse, die – wenn sie manuell ausgeführt werden – fehleranfällig sind und bei Verzögerungen unangenehme Folgen haben. Diese Prozesse müssen stets transparent sein, damit klar ist, welche Prozess-Schritte zu einem gegebenen Zeitpunkt bereits abgeschlossen sind.
Kompliziert wird es, wenn unterschiedliche Systeme und Menschen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens – involviert sind. Um die benötigte Effizienz zu erreichen, ist die Automatisierung der komplexen Prozesse unerlässlich, und zwar über alle betroffenen Systeme und Akteure hinweg.
Schritt 4: Intelligente Echtzeit-Reaktionen
Intelligente Echtzeit-Reaktionen basieren auf der Kombination von Echtzeit-Daten aus Systemen und Sensoren. Daten aus Lager-, Kunden-, Vertriebs- und operativen Systemen werden mit Predictive Analytics und künstlicher Intelligenz untersucht und ermöglichen so eine automatische Reaktion auf aktuelle Vorgänge, beispielsweise auf ein bestimmtes Kundenverhalten im Zusammenhang mit einer Marketingaktion, die dem Kunden in Echtzeit angeboten wird. Hier besteht die angestrebte intelligente Reaktion darin abzuschätzen, ob der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Kaufabsicht hat oder nicht, um entsprechend reagieren zu können.
Der Weg dahin führt über vier Schritte:
Unternehmensweite Konnektivität
Abstimmung von Systemen und Prozessen
Orchestrierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen
Intelligente Reaktion in Echtzeit
So kann der Einzelhandel mit gezielten Technologie-Investitionen Einblick, Effizienz und intelligente Reaktion ermöglichen.
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Digitale und in der Praxis bereits bewährte Erfolgsmodelle standen im Fokus der Innovation Tour 2017 der Software AG. So stellten am 12. September im Hotel Kameha Grand in Bonn renommierte Unternehmen wie Bosch, Commerzbank, Lidl und T-Systems ihre Lösungsansätze für die Digitalisierung vor. Live-Showcases und Diskussionsrunden brachten den Teilnehmern Konzepte und Technologien nahe, anhand derer sich eine klare Strategie für die digitale Transformation jedes Unternehmens entwickeln und erfolgreich umsetzen lässt.
Zwei zentrale Fragen standen auf der Innovation Tour 2017 im Mittelpunkt: Wie sehen erfolgreiche Strategien für die Digitalisierung aus? Und wie steht es um die digitale Zukunft Deutschlands? Die Veranstaltung bot Geschäfts- und IT-Entscheidern aller Branchen Gelegenheit, sich mit Digitalexperten aus Wirtschaft, IT und Politik sowie mit inspirierenden Querdenkern auszutauschen und neue Perspektiven und Lösungen für die digitalen Herausforderungen in Unternehmen zu diskutieren.
In einer Podiumsdiskussion erörterten innovative Digitalunternehmen den digitalen Reifegrad Deutschlands und kamen einstimmig zu dem Ergebnis: Deutschland ist noch lange nicht digital genug. Die Gründe reichen von mangelnder Breitband-Infrastruktur bis hin zum akuten Fachkräftemangel. Skepsis und Zurückhaltung auf Seiten zahlreicher Unternehmen spielen jedoch ebenfalls eine bedeutende Rolle. Doch auch darüber waren die Diskussionsteilnehmer sich einig: Der Handlungsbedarf ist mittlerweile bei allen Unternehmen angekommen – nur der Weg der Digitalisierung ist noch nicht klar. Die folgenden Kernaussagen aus den Vorträgen der Innovation Tour sollten sich Entscheider für den Entwurf ihrer digitalen Strategie vor Augen halten:
Unser größter Hemmschuh ist der Erfolg
Das größte Hindernis für die Digitalisierung in Deutschland ist paradoxerweise der Erfolg. Wir sind eine Wirtschaftsmacht. In florierenden Branchen wie beispielsweise dem Automobilsektor hat dies zu einer Art Protektionismus geführt: An bewährten, teilweise jedoch veralteten Modellen wird so lange wie möglich festgehalten. Darüber hinaus fehlt es dem Ingenieurland Deutschland an einer agilen Fehlerkultur, eine zwingende Voraussetzung für flexible Neuentwicklungen. Dies geht zwangsweise auf Kosten von Innovationen. Das Ergebnis ist eine verbreitete Skepsis gegenüber disruptiven Faktoren und eine zu große Zurückhaltung gegenüber neuen, digitalen Ideen und Technologien. Die Digitalisierung wirkt jedoch nach dem Prinzip „adapt or die“. Dieser digitale Darwinismus bestraft allzu langes Zögern. Die gute Nachricht ist, dass dieser Handlungsbedarf mittlerweile in der Wirtschaftswelt angekommen ist.
Die Kunst liegt darin, Disruption als Chance zu nutzen
Wir erleben heute Disruption in allen Branchen. Digitale Herausforderer drängen mit digitalen Technologien auf den Markt, schaffen neue Wege der Kundeninteraktion und treiben einen Keil zwischen traditionelle Unternehmen und ihre Kunden. Denken Sie nur daran, wie Amazon den Einzelhandel verändert. Etablierte Unternehmen müssen die digitalen Stärken implementieren, die ihre Herausforderer zu gefährlichen Konkurrenten machen. Alles, was die klassischen Unternehmen dazu benötigen, ist eine Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt, und zwar über digitale Geschäftsmodelle, abgebildet durch Software. So können auch sie mit smarten Produkten und Dienstleistungen ihre Kunden über digitale Kanäle erreichen und an sich binden.
„Think Architecture first!“
Eigenentwickelte Software ist die wichtigste Quelle für Innovation und Wachstum. Durch sie werden Unternehmen zu Software-getriebenen digitalen Playern. Die Transformation zum digitalen Unternehmen fußt auf einer Transformation der unternehmensinternen IT-Landschaft. Dabei sind ereignisgesteuerte Echtzeit-Plattformen das Gravitationszentrum der Digitalisierung. Denn Unternehmen brauchen eine agile wie flexible Architektur, die das Potenzial der Digitalisierung ausschöpft. Dazu muss die vorhandene IT-Landschaft umgewandelt werden in eine digitale, plattformbasierte und skalierbare Architektur zur Verarbeitung von Big Data – eine Architektur, die jede benötigte Fähigkeit unterstützt und alle digitalen Anwendungsfälle zuverlässig abdeckt.
Digitalisierung kann man nicht von der Stange kaufen
In traditionellen Unternehmen werden häufig nur noch wenige Software-Entwicklungsprojekte hausintern durchgeführt. Doch Differenzierung auf dem Markt erfolgt hauptsächlich über Software, und Software ist das Herzstück von Innovationen. Fortschrittliche etablierte Unternehmen bauen eigenes Software-Know-how auf, indem sie innovative Softwarefunktionen in ihre zentralen Geschäftsbereiche integrieren und Daten aus ihren smarten Produkten analysieren. Mit Hilfe von Machine Learning entwickeln sie Prognosemodelle und Algorithmen, um neue datenzentrische Geschäftsmodelle und Services bereitzustellen, mit denen sie ihre Kunden halten und zugleich neue Geschäftschancen und Umsatzquellen erschließen.
Der Kunde steht im Mittelpunkt – immer!
Das Erfolgsrezept digitaler Disruptoren basiert auf kompromissloser Kundenfokussierung. Sie passen ihre Produkte und Services flexibel an die individuellen Bedürfnisse ihrer Zielgruppe an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Echtzeit-Kundeninteraktion, die Identifikation des Kundenstandorts und automatisches personalisiertes Feedback. Zukunftsgerichtete Unternehmen können hiermit eine Barriere errichten zwischen ihren Kunden und den Mitbewerbern. Sie ziehen eine neue Software-Ebene ein und schaffen auf diese Weise selbst neue, attraktive Kundenservices.
Sie verfügen bereits über Daten – nutzen Sie sie
Datenerkenntnisse in Echtzeit sind der entscheidende Faktor für den neuen Unternehmenserfolg, denn sie sind die Basis, um die Bedürfnisse der Kunden zielgenau zu ermitteln. Es gilt, Daten aus smarten Produkten zu analysieren, Muster aufzudecken und Prognosemodelle sowie Algorithmen zu entwickeln. Auf dieser Basis werden Schlüsse, ereignisgesteuerte Maßnahmen und Echtzeit-Reaktionen abgeleitet, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Die bisherigen Ergebnisse sprechen für sich: Datentransparenz bewirkte in den letzten Jahren weltweit eine Produktivitätssteigerung von 25 Prozent. Für den größtmöglichen Effekt sorgt dabei die Vernetzung verschiedener Datenquellen.
IT gehört auf den Stundenplan
Der Digitalstandort Deutschland hat bekanntermaßen ein Nachwuchsproblem, und die Digitalisierung treibt die Nachfrage nach Fachkräften weiter voran. Die Zahl der offenen Stellen im IT-Bereich ist auf einem Rekordhoch, während unterbesetzten Unternehmen die Leute fehlen, um digitale Innovationen voranzutreiben. Die digitale Bildung ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Deshalb unterstützt die Software AG in zahlreichen Projekten den Ausbau digitaler Kompetenzen an deutschen Grund- und Berufsschulen sowie Universitäten weltweit. Doch digitale Kompetenzen müssen auch in der Arbeitswelt kontinuierlich erweitert, werden. Unternehmen brauchen daher ein passendes Schulungs- und Fortbildungsprogramm, damit ihre Mitarbeiter den aktuellen Herausforderungen gewachsen sind und neue Entwicklungsmöglichkeiten nutzen können. Der Zugang zu Know-how und das Teilen von Erkenntnissen entscheiden über den Erfolg in der digitalen Welt.
Sie haben das Event leider verpasst? Sehen Sie sich die spannendsten Keynotes der Innovation Tour 2017 hier an.
Steffen Kramer, Industry Manager B2B bei Google Deutschland, ist Referent auf der Innovation Tour 2017 der Software AG. Kürzlich sprachen wir mit ihm über die digitale Zukunft Deutschlands und die neue, digitale Customer Journey. Heute schildert der B2B-Profi die Bedürfnisse des neuen, vernetzten Kunden und verrät, wie Unternehmen ihn verstehen lernen.
Herr Kramer, wie verändert die Digitalisierung den Kunden und sein Verhalten?
Wir sprechen in diesem Kontext vom Smarter Customer: Der B2B-Kunde ist es mittlerweile gewohnt, schnell auf umfangreiche Produkt- und Leistungsinformationen zugreifen zu können. Früher ging man auf die Messe oder vereinbarte unmittelbar einen Termin mit dem Außendienst. Heute sind die B2B-Entscheider deutlich besser informiert, wenn sie mit potenziellen Lieferanten ins Gespräch kommen. Ein erfolgreicher Digitalauftritt unterstützt daher die Geschäftsanbahnung des B2B-Vertriebs. Für B2B-Produkte, die sich auch online kaufen lassen wie etwa Werkzeuge, vergleicht der Konsument das Einkaufserlebnis mit seiner Erfahrung auf Amazon, eBay und Zalando. Das sind die neuen Benchmarks, denen sich Unternehmen im Hinblick auf die Nutzerfreundlichkeit ihrer Webseite stellen müssen.
Wie erkennen Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Kunden?
Als ersten Schritt empfiehlt es sich, den Traffic auf der eigenen Webseite auszuwerten, um Rückschlüsse zu ziehen, welche Informationen von Kunden nachgefragt werden. Kann man hier zwischen Bestands- und Neukunden unterscheiden? Wie bereits angesprochen, müssen Unternehmen die neue B2B Customer Journey im Auge haben. Dazu eignen sich Experimente auf der Webseite, und auch kleine Pilotprojekte, bei denen Unternehmen die unterschiedlichen digitalen Touchpoints und deren Wechselwirkung untereinander testen. Wichtig hierbei ist, dass dies ein kontinuierlicher Prozess darstellt. Die Digitalstrategie eines Unternehmens ist niemals abgeschlossen, sondern wird durch andauernde Optimierungen stets an den Markt und die Kunden angepasst. Denn heutzutage verändert sich das Mediennutzungsverhalten der Kunden deutlich schneller als früher.
Steffen Kramer, Industry Manager B2B, Google Germany
Welche Schlüsse müssen Unternehmen daraus für ihren Auftritt und ihr Service-Angebot ziehen?
In erster Linie müssen B2B-Unternehmen online auffindbar sein, mit schnellem Zugriff auf relevante Produkt- und Unternehmensinformationen. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern, in denen sie Geschäft betreiben oder in die sie exportieren. Ein einheitlicher Auftritt über alle Geräte, also Laptop, Smartphone und Tablet, muss gewährleistet werden. Ebenso sollte der Kunde dieselben Inhalte und Botschaften sowohl im Internet als auch bei Offline-Touchpoints auffinden. Die Customer Journey muss ganzheitlich aus der Perspektive des Kunden gedacht werden. Denn der Smart Customer erwartet einen konsistenten Firmenauftritt über sämtliche Touchpoints hinweg. Häufig werden wir in diesem Zusammenhang gefragt, wie eine optimale Webseite aussehen muss: Die Qualität der Webseite ist selbstverständlich entscheidend, aber anders, als es viele Unternehmen vermuten. Es gilt hier keineswegs, Kreativ- oder Designpreise zu gewinnen. Vielmehr muss eine einfache Navigation gewährleistet werden, die nachgefragten Informationen sollten auf der Unternehmensseite schnell verfügbar sein und eine unkomplizierte Kontaktaufnahme muss gewährleistet sein. Wenn dann im zweiten Schritt die dadurch gewonnenen Leads dem Geschäftserfolg attribuiert werden können, hat das Unternehmen schon vieles richtig gemacht. Leider gibt es heute noch allzu häufig Brüche in der Erfolgsmessung zwischen dem Onlineverhalten der Kunden und dem nachgelagerten Geschäftsabschluss in der realen Welt.
Zu welchen Ergebnissen kommen Unternehmen, wenn sie das umsetzen?
Nehmen wir als Beispiel einen großen Anbieter von Wägesystemen in der Schweiz, der begonnen hat, den klassischen Vertrieb mit dem digitalen Vertriebsweg zu „befruchten“. Die Unternehmensführung hat sich gefragt, welches Potenzial sie mit ihren Produkten in einem Land wie Mexiko hat. Auf den digitalen Vertriebsweg bezogen, kam dann die Frage auf: “Mit welchen Begriffen und Keywords sucht eigentlich eine potenzielle Zielgruppe in Mexiko nach unseren Produkten?“ Erst nachdem das Potenzial und das richtige Wording digital ermittelt worden waren, kam die klassische Vertriebsmannschaft ins Spiel. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Digitalstrategie die bestehenden Vertriebswege ergänzen und zu einer Steigerung der Auftragseingänge führen kann. Und dies mit relativ wenig Risiko und hoher Effizienz.
Wie gehen Unternehmen ein solches Digitalisierungsvorhaben am besten an?
Die erste Voraussetzung ist, dass man intern Ziele definiert. Das ist für viele Unternehmen tatsächlich eine Hürde. Doch nur wer genau weiß, ob er mehr Besucher auf seine Webseite bringen oder die Downloads einer Produktbroschüre erhöhen möchte, kann im Digitalmarketing richtig arbeiten. Auch die Definition der Zielgruppe(n) ist wichtig, dafür muss die eigene Webseite in die Gesamtmarketing-Strategie integriert werden. Erst dann kann aus dem Push-Marketing auch ein Pull-Marketing werden, bei dem der B2B-Kunde, wenn er Interesse an einem Produkt zeigt, auf die passende Landingpage gelangt. Dazu kann es durchaus Sinn machen, sich Agenturen mit ins Boot zu holen, wenn man keine Spezialisten im Haus hat.
Digitalisierung ist Ihr Thema? Besuchen Sie die Innovation Tour 2017 der Software AG und diskutieren Sie mit! Alle Informationen finden Sie auf der Eventseite der Innovation Tour.
Die Menge an produzierten Daten in Unternehmen ist heutzutage so hoch wie nie zuvor. Doch firmeninternes Know-how liegt häufig in Wissenssilos vergraben und ist nur schwer zugänglich. Modernes Wissensmanagement sollte jedoch Teil einer jeden Unternehmensstrategie sein, denn es bringt Kosten-, Innovations- und damit Wettbewerbsvorteile. Mithilfe einer neuen Sprachsteuerungsfunktion für die Produkte der Software AG werden die Bedienung von Anwendungen und das Abrufen von Informationen nun schneller, einfacher und barrierefrei.
Ob am Smartphone oder im Smart Home, auf Zuruf informieren Sprachassistenten über das Wetter, suchen die passende Bahnverbindung heraus oder lesen Nachrichten vor. Eine repräsentative Studie des Digitalverbandes Bitkom kommt zu dem Ergebnis, dass fast 40 Prozent der Deutschen einen Sprachassistenten nutzen würden, um damit Geräte im Haushalt zu steuern. Den Consumer-Markt hat die interaktive Kommunikation mit Endgeräten längst erobert – doch welchen Nutzen kann die Business-Welt aus dieser Technologie ziehen? Wie einst Plattformmodelle von Uber und AirBnB als Vorlage für Unternehmen dienten, ihre Kundenansprache zu revolutionieren, erkennen Unternehmen zunehmend die Vorteile digitaler Sprachsteuerung: allen voran Komfort, Geschwindigkeit und Effizienz.
Effektives Wissensmanagement dank Sprachsteuerung
Mitarbeiter gewinnen mehr Flexibilität, indem sie Daten von überall – unterwegs am Smartphone oder im Auto– abrufen können, ohne händisch in den firmeneigenen Datenbanken nach den relevanten Informationen suchen zu müssen. Dazu müssen sie nicht einmal wissen, wo die benötigten Daten abliegen. Der Sprachassistent erspart zeitraubende Recherchen und macht die angefragten Informationen für Mitarbeiter sofort verfügbar. Über die mündliche Abfrage können Nutzer die gewünschten Daten auch gleich visuell aufbereitet beziehen – ohne sie mühsam selbst zu sammeln und als Grafik aufzuarbeiten. Das spart Zeit und fördert effizientere Arbeitsprozesse im Unternehmen.
Software AG startet Pilotprojekt mit Alexa
Die Software AG hat eine Sprachsteuerungskomponente für die Business Process Analysis Platform ARIS sowie die Prozessanalyse-Lösung ARIS Process Performance Manager (PPM) entwickelt. Herstellerunabhängig können Kunden je nach Präferenz einen der gängigen Assistenten – Alexa, Siri, Google oder Cortana – auswählen. Dieser ermöglicht eine schnelle Datenabfrage und Steuerung von Fachanwendungen und berücksichtigt dabei die bestehenden Zugangsberechtigungen der firmeneigenen Systeme. Künftig soll die digitale Spracherkennung auf alle Produkte der Digital Business Platform der Software AG erweitert werden.
Einsatzszenarien: Von Einzelhandel bis Smart City
Der Einsatz digitaler Sprachsteuerung ist überall dort denkbar, wo Informationen und Pläne bereitgestellt werden und eine digitale Infrastruktur vorliegt – also in Unternehmen und Organisationen aller Branchen. So können sich Entscheider eines Fertigungsbetriebs, beispielsweise in der Automobilbranche, mittels sprachgesteuerter Abfrage aktuelle Zahlen aus der Produktion schnell und übersichtlich aufbereitet anzeigen lassen. Zulieferer solcher Betriebe könnten sich auf diesem Weg über für sie relevante Ereignisse – etwa Verzögerungen oder einen veränderten Bedarf in der Produktion – informieren und sofort reagieren.
Unternehmen, die im B2C-Bereich tätig sind, können mit dem Einsatz von Siri, Alexa & Co. ihren Service verbessern und so ihre Kundenbeziehung stärken. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen etwa Einzelhändler die Kauferfahrung in ihren Stores so einfach und angenehm wie möglich gestalten. Mit Hilfe von Sprachassistenten könnten Mitarbeiter einer Filiale Informationen für Kunden in Echtzeit abfragen, ohne sich in einem Terminal einzuloggen und die gefragten Informationen nachzuschauen. So lässt sich zum Beispiel schnell klären, in welchem Geschäft das gewünschte Produkt in welcher Farbe und Größe verfügbar ist. Möglich wäre auch, dass sich Kunden an einem sprachgesteuerten Infopoint im Geschäft selbst den Weg zum gewünschten Produkt weisen lassen.
In Smart Citys können anstelle von Informationsschaltern für Touristen Daten über sprachgesteuerte Services in der ganzen Stadt abgerufen werden. Das gleiche gilt für öffentliche Verkehrsknotenpunkte wie zum Beispiel Bahnhöfe: Wenn digitale Assistenten Fahrplan-Auskünfte anbieten, kann besonders zu den Stoßzeiten das Personal an den Schaltern entlastet werden.
Digitale Helfer erobern die Business-Welt
Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Gartner sagt voraus, dass die Kommunikation mit virtuellen Assistenten zwischen 2015 bis 2020 um 600 Prozent ansteigen wird. Der Einsatz digitaler Sprachsteuerung wird schon bald keine Zukunftsmusik, sondern Alltag in vielen Unternehmen sein. Wer auf diesem Weg die traditionelle Inselmentalität aufbricht, kann Komplexität reduzieren, die Informationsabfrage erleichtern und so unternehmensweit Prozesse und Arbeitsabläufe optimieren. In dieser Funktionserweiterung von klassischer Business-Software liegt ein großes Potenzial, das es zu heben gilt.
Überzeugen Sie sich im Video selbst davon, welches Potenzial in unserem digitalen Sprachassistenten steckt!
Vor Kurzem haben wir in einem Beitrag auf Ping IT zu smarten Technologien im Einzelhandel bereits berichtet, welche Ziele der Einzelhandel durch Technologie-Investitionen erreichen will: Einblick, Effizienz und intelligente Reaktion. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Retail-Unternehmen vier Schritte umsetzen. Die ersten beiden erklären wir hier.
Schritt 1: Konnektivität
In vielen Unternehmen sind zentrale Kernsysteme der IT nicht ausreichend miteinander verknüpft. Deren Vernetzung ist der erste notwendige Schritt, um Einblicke darüber zu gewinnen, was in diesem Augenblick im Unternehmen und an den Schnittstellen zum Kunden passiert. Intelligent vernetzte Systeme können Erkenntnisse über Zusammenhänge liefern, die nur durch die Kombination von Informationen unterschiedlicher Bereiche und Prozesse möglich sind – zum Beispiel Echtzeit-Informationen über vorhandene Warenbestände. Wenn Kunden den aktuellen Warenbestand eines Händlers online sehen und einen Überblick über das gesamte Angebot erhalten, ist das eine erste und einfache Möglichkeit für Einzelhändler, ein Omnichannel-Vertriebsmodell zu implementieren.
Konnektivität bedeutet dabei nicht nur, Informationen und Einblicke über Vorgänge im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Sie ist auch die Grundlage für innovative Projekte, etwa im Internet der Dinge. Indem Unternehmen neue Angebote und Services für ihre Kunden schaffen, können sie sich von der Konkurrenz absetzen. Diese neue Wettbewerbsfähigkeit basiert auf dem Einsatz von Technologie sowie dem Zusammenspiel und der Verknüpfung unterschiedlicher Systeme. Der Service, ein Produkt online zu kaufen und dann im Laden abzuholen, ist zwar längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Tatsache, dass manchmal mehr als 20 Systeme zusammenarbeiten müssen, damit dieser Service erst möglich wird, zeigt jedoch, wie stark Innovationen vom Abgleich mehrerer unterschiedlicher Systeme abhängen.
Schritt 2: Prozesse und Systeme aufeinander abstimmen
Die Anzahl unterschiedlicher Prozesse und Systeme in einem typischen Einzelhandelsunternehmen ist heute so groß wie nie zuvor, Tendenz steigend. Gleichzeitig werden die Prozesse, die dem Geschäft zugrunde liegen, immer komplexer. Hinzu kommt, dass heute mehrere unterschiedliche Systeme in diese Prozesse involviert sind.
Durch den Siegeszug der sozialen Medien, dem Omnichannel-Handel und anderen Trends und Entwicklungen gestaltet sich die Customer Journey heute zunehmend komplexer. Deshalb benötigen Einzelhändler nicht nur die bereits genannten Einblicke in aktuelle Geschehen ihres Unternehmens, sondern auch genaue Hintergrundinformationen über das Kundenverhalten. Zudem müssen sie verstehen, wie Systeme auf Geschäftsprozesse und die Customer Journey abgestimmt sind.
Durch die intelligente Abstimmung von Prozessen und Systemen können Einsparungs- und Automatisierungspotenziale identifiziert werden, was zu einer Effizienzsteigerung im Unternehmen führt. Die Automatisierung und Rationalisierung von Prozessen reduziert Verschwendung, Fehlerquellen und Kosten. Für Einzelhändler gilt es deshalb zunächst festzustellen, wo das höchste Automatisierungs- und Einsparungspotenzial liegt. Hier sollte der Ansatzpunkt für die digitale Transformation sein.
Durch diese ersten beiden Schritte erhalten Einzelhändler wichtige Einblicke in die Abläufe ihres Unternehmens. In einem weiteren Beitrag erklären wir demnächst, wie weitere Schritte die Effizienzsteigerung vorantreiben und intelligente Reaktionen ermöglichen.
Wenn Sie bis dahin mehr über das Angebot der Software AG für den Einzelhandel erfahren möchten, klicken Sie hier.
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