von Gabriele Müller-Steinhagen | Dez 16, 2019 | Neu
Interview mit Arne Aßmann, Head of Strategy and Business Development bei 1NCE
Herr Aßmann, Ende November 2019 wurde es offiziell verkündet: 1NCE und Cumulocity IoT bündeln ihre Kompetenzen, um IoT-Projekte für ihre gemeinsamen Kunden zu vereinfachen. Wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft! Können Sie unseren Lesern beschreiben, welches Problem 1NCE löst?
A. Aßmann: 1NCE vereinfacht die Vernetzung von IoT Hard- und Software und fungiert somit als Bindeglied. Wir bieten die weltweit erste IoT-Flatrate an, also einen einfach zu nutzenden, günstigen Mobilfunktarif für IoT-Anwender. Unser Ziel ist es, die Verfügbarkeit unseres Services von derzeit Europa, Asien und den USA weiter global auszuweiten. Außerdem ist unsere Vision, für unsere Kunden einfach zu nutzende Ökosysteme zu schaffen, Fallstricke bei der Umsetzung von IoT-Projekten auszumerzen und somit zur Standardisierung der Vernetzung von Hard- und Software im IoT-Bereich beizutragen.
Wie können nun die Kunden von 1NCE die Plattform von Cumulocity IoT nutzen?
A. Aßmann: Wir sehen die 1NCE-Netzwerkplattform als ganz grundlegende und tiefliegende Layer im komplexen Ökosystem der IoT-Software. Wir möchten also unsere Kunden nicht unbedingt auf die 1NCE-Plattform zwingen, sondern unsere Lösung vielmehr in bestehende Anwendungs-Plattformen wie Cumulocity IoT einbinden. Damit die Nutzer sich voll auf ihre Projekte fokussieren können und die Steuerung ihres IoT-Mobilfunktarifs ganz unkompliziert und fast nebenbei durchführen können, haben wir eine API-Schnittstelle in die Cumulocity-Cloud geschaffen. Die Kunden brauchen also die Cumulocity-Plattform nicht zu verlassen und sparen sich so einen Umweg, den sie ansonsten zusätzlich steuern müssten.
Weshalb haben Sie sich entschieden, ausgerechnet mit Cumulocity IoT zusammen zu arbeiten?
A. Aßmann: Da beide Services auf ähnlichen cloud-basierten und damit dezentralen Server-Komponenten beruhen, war die Verknüpfung von Cumulocity und 1NCE unkompliziert. Die Dezentralität ermöglicht zusätzlich die komplett ortsunabhängige Nutzung der Lösungen. Derzeit entwickeln wir bei 1NCE noch einen Streaming-Modus, mit dessen Hilfe alle Services in der Cumulocity-IoT-Plattform stets aktuell dargestellt und ohne Latenz aktualisiert werden.
Auf unserer Mission, den Weg zu erfolgreichen IoT-Projekten für unsere Kunden zu ebnen sind gute Partner mit derselben Vision das A und O. Die gemeinsame Kundenzentriertheit ist also ein weiterer Grund, weshalb wir Cumulocity IoT als Partner ausgewählt haben.
Die gemeinsame Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Produkts io-key von autosen ist ein Paradebeispiel wie gute IoT-Partnerschaften idealerweise funktionieren sollten: jeder Partner bringt seine Best-in-Class-Expertise mit ins Spiel, um das finale Produkt zu einem echten Allrounder zu machen, der die Nutzung für die Kunden möglichst einfach macht.
Nach diesen erfolgreich geschlossenen Partnerschaften und gemeinsamen Produktentwicklungen – wie sehen die Zukunftspläne aus?
A. Aßmann: In naher Zukunft haben wir vor, die bereits erwähnte Streaming-Funktionalität zu finalisieren und so zu gestalten, dass der Kunde reibungslos Konnektivität für sein IoT-Projekt über die Cumulocity-IoT-Plattform buchen kann.
Mittelfristig widmen wir uns unter anderem auch dem Thema 5G, denn Netzwerkmanagement wird zunehmend auch Sache von Unternehmen. Ein Chemieunternehmen könnte sich beispielsweise sein eigenes Mobilfunknetz für den sicheren Austausch seiner Maschinen- und anderer Daten aufbauen. 1NCE hat speziell dafür bereits Lösungen entwickelt und wird diese weiter ausbauen. Unsere Funktionalität und technologische Expertise im Bereich Konnektivität werden wir weiter ausbauen und gerne auch schauen, welche Möglichkeiten sich dabei mit unseren Ökosystem-Partnern noch ergeben.
Auf langfristige Sicht arbeiten wir mit 1NCE daran, unsere Services weltweit weiter auszubauen, denn unsere Kunden fragen diese internationale Konnektivität bereits nach.
1NCE wächst mit den Anforderungen seiner Kunden – was von der Nutzerseite an neuen Herausforderungen auf uns zukommt, dafür sind wir sehr offen. Aus der Fragestellung, wie IoT-Konnektivität noch vereinfacht werden kann, ergeben sich für uns sicher in Zukunft noch neue Aufgabenfelder, die heute schlichtweg noch nicht abzuschätzen sind. Wir freuen uns auf das, was da kommt und blicken der Zukunft des IoT sehr positiv entgegen.
Herr Aßmann, vielen Dank für Ihre Zeit und die Einsichten in die Partnerschaft mit Cumulocity IoT!
von Gabriele Müller-Steinhagen | Aug 27, 2019 | Neu
Interview mit Martin Zsifkovits, Senior Solution Manager Innovations bei Rail Cargo Austria AG
Herr Zsifkovits, Sie sind Senior Solution Manager Innovations bei Rail Cargo Austria, der Güterverkehrssparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Können Sie uns erzählen, welches Projekt Sie bei der InnovationTour vorgestellt haben?
Zsivkovits: Sehr gern! In meiner Rolle bei der RCA kümmere ich mich derzeit unter anderem um das Projekt „Smart Cargo”, das wir gemeinsam mit A1 Digital umsetzen. Gemeinsam mit meinem Kollegen Francis Cepero, Director Vertical Market Solutions bei A1 Digital, durfte ich auf dem Münchner Stopp der InnovationTour also vorstellen, was wir in dem Bereich bereits auf die Schiene bringen konnten.
Das klingt spannend! Können Sie genauer darauf eingehen, worum es bei „Smart Cargo” geht?
Zsivkovits: Die Herausforderungen, denen wir uns im Güterverkehr auf dem Schienenweg im Vergleich zur Logistik auf der Straße ausgesetzt sehen, sind vielfältig: Geringe Flexibilität, starke gesetzliche Regulierung in vielerlei Hinsicht und damit verbunden steigende Kosten. Um dem entgegenzuwirken und den Schienengüterverkehr effizienter zu gestalten, stattet A1 Digital im Rahmen des Projekts „Smart Cargo” in einem ersten Schritt aktuell rund 13000 Güterwaggons der Rail Cargo Austria mit Telematikgeräten aus. Diese energieautarken Geräte, die mindestens sechs Jahre ohne Stromversorgung auskommen, verfügen über eine Sensorik, die es erlaubt, Position sowie Bewegungen zu erkennen. Mithilfe der Telematik wird es also möglich, umfassende Daten wie beispielsweise den Standort der ausgestatteten Wagons in Echtzeit zu ermitteln. Diese Ausstattungsoffensive soll bis 2020 abgeschlossen sein. Parallel dazu wird daran gearbeitet die Daten zu verwerten um den Güterverkehr auch tatsächlich smart zu machen.
Ich kann mir vorstellen, dass dies enormes Potenzial für die Vernetzung des Frachtverkehrs im Generellen bietet.
Zsivkovits: Sie haben Recht, die fortschreitende Vernetzung der Logistik bietet enormes Potenzial – insbesondere um Prozesse effizienter zu machen. Sie können sich vorstellen, dass es bei so vielen einzelnen Einheiten, wie es im Güterverkehr der Fall ist, schwierig ist, diese ideal zu koordinieren. Echtzeit-Ortung und das automatisierte Signalisieren, dass bestimmte Routenpunkte erreicht sind, sind beispielsweise integral für einen reibungslosen Weitertransport der Waren. Neben den bereits genannten Ortungs- und 3D-Bewegungssensoren, die die Position eines Waggons ortbar und Erschütterungen erkennbar machen, existieren darüber hinaus weitere Sensormodelle, die die Möglichkeit bieten, Daten wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit an den Waggons zu messen. Dies ist zum Beispiel wichtig, wenn empfindliche Waren transportiert werden. Um die intelligente Vernetzung und Funktionen wie Echtzeit-Tracking und -Monitoring nutzbar zu machen, bedarf es natürlich einer leistungsfähigen IoT-Plattform im Hintergrund – wir arbeiten hierfür mit Cumulocity IoT.
Herr Zsifkovits, vielen Dank für Ihre Zeit!
Zsivkovits: Danke Ihnen!
Die InnovationTour der Software AG findet auch in diesem Jahr wieder statt. Mit Beiträgen zu den Themen API Management, Data Analytics und Industrie 4.0 stellt die Software AG selbst, aber auch namhafte Kunden spannende Projekte zur Schau – alles anhand realer Anwendungsbeispiele. Schauen Sie auf einem der drei Stopps im September vorbei: https://www.softwareag.com/de/company/events/iot_tour/default.ht
von Bernd Groß | Okt 31, 2018 | Allgemein
Eine starke Leistung
Stärke, Flexibilität und Agilität sind Eigenschaften, die man normalerweise mit dem Sport assoziiert. Sie treffen aber auch auf das Industrial Internet of Things (IIoT) zu. Denn diese Eigenschaften muss eine Softwareplattform mitbringen, um die Beste zu werden.
Die Software AG wurde mit Cumulocity IoT in der Forrester WaveTM für Industrial-IoT-Softwareplattformen (Q3 2018) als ein „Strong Performer“ positioniert. Außerdem steht sie in der Kategorie „Current Offering“ an vierter Stelle. In diesem Report der „15 wichtigsten Anbieter“ definiert Forrester den Begriff IIoT als „Softwarelösungen. Sie verknüpft und managt smarte Geräte und Infrastruktur in Industrie- und Produktionsumgebungen, um operative Daten und Kontrolle in Geschäftsprozesse zu integrieren“. Insgesamt wurden 24 Kriterien untersucht.
Agil bleiben mit Cumulocity IoT
Cumulocity IoT ist eine offene und autonome, geräteunabhängige Plattform. Sie unterstützt über 150 vorintegrierte Geräte und über 300 Industrieprotokolle. Damit stellt sie sicher, dass jedes “Ding” sicher und schnell verbunden werden kann. Cumulocity IoT kann in der Cloud, On-Premise und am Edge betrieben werden. Dadurch bietet sie Unternehmen und Service-Providern in jedem beliebigen Netzwerk eine absolute Wahlfreiheit beim Design, der Erstellung, dem Einsatz und der Weiterentwicklung ihrer über das IoT verteilten Implementierungen.
Außerdem verfügt die Plattform über Integrationsfunktionen, die eine Koexistenz von Legacy-Prozesskomponenten und führenden Funktionen für die Verarbeitung von IoT-Daten ermöglichen. Unternehmen können zunächst mit eng umrissenen, cloudbasierten IoT-Projekten beginnen. Mit zunehmender Erfahrung können sie IoT-Plattformen und -Services erstellen, die problemlos mit ihren Anforderungen wachsen. Darüber hinaus vereinfacht containerisiertes Deployment das Management der IIoT-Plattform insgesamt und steuert ihre Weiterentwicklung. Das wiederum senkt die Kosten und Risiken der Erstimplementierung und aller weiteren Änderungen.
Aufgrund der offenen und sicheren Architektur der Cumulocity-IoT-Plattform können Anwender auf ein riesiges Ökosystem an Drittanbieterprodukten und -services zurückgreifen. Demnach besteht keine Gefahr, sich von einem bestimmten Anbieter abhängig machen zu müssen. In der Forrester-Studie weisen Principal Analyst Michele Pelino und Senior Analyst Paul Miller darauf hin, dass Cumulocity IoT „von allen [von Forrester] untersuchten Lösungen mit die umfassendste drahtlose Connectivity, Unterstützung für branchespezifische Interfaces sowie Edge-Connectivity bietet.“
Cumulocity IoT ist bei zahlreichen Technologieunternehmen im Einsatz, darunter unter anderem Gardner Denver, STW (Sensor-Technik Wiedemann), NTT Communication, Reliance Group, Trackerando. Besonders hervorzuheben ist die Mandantenfähigkeit von Cumulocity IoT. Diese Fähigkeit ermöglicht eine zuverlässige Trennung der Kundendaten und erlaubt es Unternehmen, ihre Services über B2B2X-Geschäftsmodelle anzubieten. Viele dieser Unternehmen sind Kunden der Software AG aus der Telekommunikation, etwa Deutsche Telekom, Telefónica, Ooredoo und POST Luxembourg. Sie alle erstellen ihre eigenen IoT-Services und vertreiben sie an mehrere Tausend Kunden. Cumulocity ist dafür besonders geeignet, da Carrier-Grade-Sicherheitsfunktionen schon von Anfang an Bestandteil der Plattform sind.
Mit Cumulocity IoT in eine vernetzte IoT-Zukunft
Cumulocity IoT ist eine IoT-as-a-Service-Lösung, die sich für den Einsatz in Hochverfügbarkeitsumgebungen und Multi-Cluster-Implementierungen eignet. Die Lösung beinhaltet diverse Carrier-Grade-Funktionen. Beispielsweise beinhaltet sie auch Funktionen für die codefreie Integration von Geräten, Low Power WAN (LPWAN), Narrowband IoT (NB-IoT), Lightweight M2M (LWM2M) und Long Range (LoRa). Aber auch die volltständig flexible Entwicklung von Benutzeroberflächen ist möglich und einfach umsetzbar mit Cumulocity IoT.
Die Studie „The Forrester Wave™: Industrial IoT Software Platforms, Q3 2018“ können Sie hier herunterladen. Eine kostenlose Testversion von Cumulocity IoT steht Ihnen hier zur Verfügung.
von Gabriele Müller-Steinhagen | Okt 2, 2018 | Allgemein
Die digitale Transformation verändert die Produktherstellung, den Vertrieb, die Auslieferung und den Service. Dieser Wandel zwingt Unternehmen, bei der Ausführung von Geschäftsprozessen, bei Managementmethoden und vor allem bei Informationssystemen neue Wege zu gehen. Die Software AG beschäftigt sich in einer Online-Konferenz zum Produkt-Release 2018 intensiv mit den Zukunftstechnologien, die unsere Welt verändern.
Digitalisierungsexperten der Software AG präsentieren im Oktober ihre Ideen für die Zukunft von IoT, Advanced Analytics und Machine Learning – und das in einer kompakten Online-Veranstaltung. Diese ist gleichzeitig der erste gemeinsame öffentliche Auftritt des neuen CEO, Sanjay Brahmawar, mit dem CTO, Dr. Wolfram Jost. Beide Sprecher werden in Vorträgen die Vision, die Strategie und die Produktplanung der Software AG für das kommende Jahr erläutern. Sie stellen ihre Perspektiven vor, geben Einblicke in die Technologien, die hinter der Digitalisierung stehen, und diskutieren, wie die neuen Produktfunktionen und Angebote der Software AG sich in das Anforderungsbild der digitalen Welt einfügen.
Darüber hinaus werden Interessenten in der Konferenz über die neuesten Produkt-Updates, innovative Funktionen und Verbesserungen, Produktfahrpläne und Produktstrategien der Software AG informiert.
Release-Neuigkeiten gibt es zu den Produkten
- Adabas & Natural
- Cumulocity IoT
- Alfabet
- Digital Business Platform
- Apama
- Terracotta
- ARIS
- webMethods
Live dabei sein
Die Veranstaltung findet an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt. Teilnehmer können den Termin auswählen, der ihnen am besten passt: Für alle, die beispielsweise in Berlin oder London sitzen, ist der Termin am Dienstag, den 9. Oktober, geeignet. Für New York oder São Paulo ist Mittwoch, der 10. Oktober, der passende Termin. Interessenten, die in Singapur, Tokyo oder Sydney teilnehmen möchten, melden sich für den Termin am Donnerstag, den 11. Oktober, an.
Kurzweilig und kompakt informieren die Experten der Software AG über die neuesten Produktfunktionen, Angebote und Technologien, die alle eines gemeinsam haben: Sie machen unseren Arbeitsalltag leichter.
Weitere Informationen, das Programm der Veranstaltung sowie die Möglichkeit, sich kostenlos zur Konferenz anzumelden, finden Sie hier.
von Bärbel Strothmann-Schmitt | Sep 27, 2018 | Allgemein
Andreas Geiss ist CTO und VP Strategy bei Siemens. Auf der IoT Innovation Tour 2018 plädierte er in seinem Vortrag mit dem Titel „IoT – start implementing now!“ für mehr Mut bei IoT-Projekten. Denn Unternehmen, die den Anschluss an ihre Partner und Wettbewerber verlieren, haben in Zukunft schlechte Überlebenschancen. Wir haben uns mit Herrn Geiss über IoT-Innovationen für die Industrie aus dem Hause Siemens unterhalten und erfahren, warum der Einstieg ins IoT eigentlich ganz einfach ist.
Herr Geiss, im ersten Teil unseres Interviews haben Sie festgestellt, dass viele Unternehmen mit dem Einstieg ins Internet of Things zögern. Das zu ändern scheint Ihnen persönlich ein großes Anliegen zu sein.
Absolut – das ist übrigens eine Einstellung, die mich mit Werner Rieche von der Software AG verbindet: Wir möchten unsere Kunden persönlich begeistern und dazu bewegen, jetzt mit den Implementierungen zu starten. Auch wenn es Überwindung kostet, Neuland zu betreten, muss sich niemand sorgen, dass er auf dem Weg der Digitalisierung seines Geschäfts auf der Strecke bleibt oder alleingelassen wird. Denn IT-Expertise lässt sich ganz unkompliziert einkaufen. Es geht vielmehr darum, sich mental darauf vorzubereiten und eine Entscheidung zu treffen: „Ja, das ist die Zukunft, dieser möchten wir uns stellen und weiterhin ganz vorn mitspielen.“
Wir rechnen fest damit, dass in den nächsten Monaten auf dem IoT-Markt ein Schneeball-Effekt einsetzen wird. Wenn beispielsweise unsere großen Automobilhersteller voranschreiten, werden sich alle anderen Unternehmen der Branche fragen: Was bedeutet das für mich, wenn ich diesen Weg nicht mitgehe? Die Frage lässt sich aus unserer Sicht leicht beantworten: Sie werden sich von neuem Kundennutzen oder Produktivitätssteigerungen, die es ohne IoT nicht gab, oder auch von neuen Geschäftsmodellen abschneiden und im schlimmsten Fall durch disruptive Anbieter aus dem Markt katapultiert werden. Denn dieser Markt kommt in Bewegung, das merken wir auch sehr deutlich an dem Wachstum unseres Ökosystems: Derzeit haben wir über 160 Value-Add-Partner für MindSphere – diese Zahl hat sich in den wenigen Monaten seit der Hannover Messe mehr als verdreifacht.
Wie sind Sie diese Notwendigkeit, sich zu verändern, im eigenen Haus angegangen?
Wir machen uns stetig Gedanken darüber, wo neue Geschäftsfelder liegen und wie wir uns darauf vorbereiten müssen, damit nicht ein anderes Unternehmen unsere Marktführerschaft verdrängt. Ich kann Ihnen ein ganz konkretes Beispiel dazu nennen: Wer in der Vergangenheit eine Turbine zur Energieerzeugung brauchte, hat ganz klassisch die Maschine bei uns gekauft. Heute können Unternehmen auch nur den Gebrauch der Maschine bezahlen und der Preis bemisst sich danach, wie lange die Turbine läuft, wie viel Megawatt sie erzeugt und wie oft sie gewartet werden muss. Das ist im Grunde genommen ein komplett neues Geschäftsmodell für den Vertrieb von Turbinen. Es liegt in unserer Verantwortung, den Kunden dabei den größtmöglichen Mehrwert zu bieten und die gesetzten KPIs zu erfüllen. Das bedeutet, wir haben Konzepte entwickelt, um mit Smart Analytics und Algorithmen das Turbinensetting an die Begebenheiten beim Kunden anzupassen. So können wir die Turbine durchgehend im optimalen Bereich betreiben und sorgen mittels vorausschauender Instandhaltung für eine durchgehende Verfügbarkeit und optimierte Wartungszyklen, die dem Kunden je nach Gebrauch der Turbine eine verlängerte Betriebszeit und große Einsparungen ermöglichen. Dieses Prinzip kennen wir übrigens alle aus dem privaten Umfeld: Früher musste das Auto strikt nach 20.000 Kilometern oder nach einem Jahr zum Service. Bei modernen Autos berechnet sich der nächste Inspektionstermin individuell je nach Beanspruchung und Fahrweise.
Welche Botschaft würden Sie Entscheidern gerne mitgeben, die vor dem Schritt ins IoT stehen?
IoT ist wichtig – und IoT ist einfach. Viele denken, das Internet of Things ist ein „Big Bang“, für den man erst einmal Millionen investieren muss, bevor ein Mehrwert deutlich wird. Dabei ist der große Vorteil von IoT, dass sich Systeme sehr schnell und einfach bereitstellen lassen. Dank der Cloud ist Rechenleistung nahezu unlimitiert und schnell skalierbar, und das zu sehr wettbewerbsfähigen Kosten, was niemand mit einem eigenen Datencenter stemmen könnte. Und auch die notwendigen Inhalte wie etwa die Anwendungen und Services, die Siemens oder die Software AG anbieten, sind bereits vorhanden und schnell implementierbar. Die Wegbereiter haben die Vorarbeit bereits geleistet – die Einstiegshürden sind denkbar niedrig und die Zeit, den Sprung zu wagen, ist jetzt.
Lesen Sie hier den ersten Teil des Interviews mit Andreas Geiss.