Letztes Jahr etablierte die Software AG einen Wissenschaftlichen Beirat. Das Gremium bietet der Software AG durch seine wissenschaftliche Perspektive wertvolle Impulse für (potenzielle) neue Technologietrends. In dieser Artikel-Serie beleuchten die Experten ihre Forschungsgebiete und geben einen kurzen Ausblick, wie sich diese künftig entwickeln werden. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster ist Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes sowie technisch-wissenschaftlicher Direktor und Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Er beschäftigt sich mit den Themen Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik, Semantische Technologien, intelligente Benutzerschnittstellen, Industrie 4.0 und Fahrerassistenzsysteme.

Durch Maschinenlernen werden digitale Massendaten inhaltlich analysiert und zu Informationen von hohem Nutzen verdichtet. Dank Deep Learning wurde das Bild- und Sprachverstehen auf Basis mehrschichtiger neuronaler Netzwerke zuverlässiger, schneller und robuster.

Auch die tiefe Analyse von Datenströmen ist in Echtzeit möglich: Störungen und Fehlfunktionen, Bedrohungen durch Cyberkriminelle oder die Notwendigkeit des steuernden Eingriffs menschlicher Experten im IoT werden dank des Fortschritts unmittelbar erkannt. Mithilfe von KI verstehen Computer die Sprache und Ziele der Nutzer immer besser und werden so zu Dialogpartnern oder gar digitalen Assistenten.

Als einer der Industriepartner des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem weltweit größten Exzellenzzentrum auf diesem Gebiet, hat die Software AG Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen im Bereich KI. Diese nutzt sie, um ihre Plattformen stets mit den leistungsfähigsten KI-Algorithmen zu aktualisieren.

Auch in der digitalen Geschäftsplattform ADAMOSsind Verfahren zum Maschinenlernen, zur Datenstrom-Analytik, zur prädiktiven Analyse und zur Prozessautomatisierung durch Softbots (RPA) bereits integriert. Die standardisierte Markierungssprache PMML sichert dabei die Interoperabilität der selbsterlernten KI-Modelle.

Ohne den massiven Einsatz von KI-Technologien ist die im Jahre 2010 von mir erstmals definierte Zielsetzung von Industrie 4.0 nicht realisierbar. Denn die vierte industrielle Revolution basiert auf Durchbrüchen der KI-Forschung, welche die enge Kollaboration von Teams aus Facharbeitern und Robotern, die Steuerung der Produktion durch das entstehende Produkt und die kostengünstige cyber-physische Fertigung geringer Losgrößen und damit personalisierter Produkte ermöglicht.

Lesen Sie hier alle weiteren Beiträge des Wissenschaftlichen Beirats der Software AG:

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