Es ist eine Reise voller Unwägbarkeiten. Zirka 30 Tage ist ein Container vom chinesischen Ningbo-Zhoushan nach Hamburg per Schiff unterwegs. Durch drei verschiedene Klimazonen führt der Weg, Tropenstürme, Salzwasser-Fluten und starke Temperaturen-Schwankungen setzen der Fracht zu. Wie kann das Internet of Things (IoT) Logistikunternehmen bei dieser Herausforderung helfen?
Schätzungen zufolge gehen Tausende von Containern jedes Jahr verloren. Obendrein ist die Reise mit dem Erreichen des Elbehafens selten vorbei, Subunternehmer und verschiedene Transportsysteme wie Straße und Schiene wechseln sich ab. Den Kunden und Logistikern bleibt bei alldem oft nur eines: Abwarten. Doch für das Prinzip Hoffnung zahlen sie einen hohen Preis, wenn der Schaden an wertvollen oder verderblichen Gütern erst nach dem wochenlangen Transport offenkundig wird.
Chance IoT: Neues Geschäftsmodelle High Value Goods Transportation
Die Logistik befindet sich inmitten einer radikalen Transformation. Daher ist es nicht nur wichtig, das eigene Geschäftsmodell zu optimieren, sondern auch neue Business-Modelle zu entwickeln, die zusätzliche Umsatzmöglichkeiten und Alleinstellungsmerkmale in einem immer härteren Wettbewerb schaffen. Die besagten Unwägbarkeiten des Transportweges bieten dafür die Chance, wenn Gewissheit zum Service wird.
Davon ist auch die Software AG überzeugt. Für den Bereich des sogenannten High Value Goods Transportation hat sie eine Lösung entwickelt, die sich für Logistiker und deren Kunden gleichermaßen auszahlt. Reinhold Peters, Business Consultant bei dem Unternehmen aus Darmstadt, fasst zusammen:
„Wir schaffen den 360-Grad-Blick auf die Supply-Chain und sorgen so für maximale Transparenz.“
Smarte Container, ausgestattet mit Sensoren, liefern alle Daten rund um das transportierte Gut in Echtzeit an die IoT-Plattform Cumulocity. Die IoT-Devices übertragen beim Transport z.B. diese Daten:
- Standort
- Temperatur
- Umgebungslicht
- Luftfeuchtigkeit
- Vibration
Mit Hilfe intelligenter Regeln werden daraus Warnungen, wenn Schwellwerte erreicht und die Bestellungen gefährdet sind. Über ein Dashboard haben Logistiker wie Auftraggeber gleichermaßen die Möglichkeit, den Zustand der Ware und ihren Weg zu verfolgen und frühzeitig auf alle Eventualitäten zu reagieren. Peters:
„Im Ergebnis haben wir hier eine umfassende End-to-End-IoT-Lösung für die Logistik-Industrie.“
Oft heißt es, dass jede Reise mit dem ersten Schritt beginne, doch so eine Reise will zuvor bereits gut geplant sein. Daher kommt neben dem Monitoring des Transports auch Process Mining schon bei der Planung und Vorbereitung zum Einsatz. Die Software AG kann dafür auf eine eigene Integrationslösung zurückgreifen und über mehrere 100 Connectoren beispielsweise die Daten eines SAP-Systems oder sämtliche andere Quellen des Kunden nutzen. Der Clou: So wird es möglich, alle Prozesse transparent zu machen – vom ersten Kontakt mit dem Kunden bis zum Abschluss der Lieferung. Logistikunternehmen können jederzeit all ihre Fragen beantworten:
- Wo sind manuelle Arbeiten erforderlich?
- Wo gibt es Verzögerungen?
- Wo Probleme?
„Künstliche Intelligenz und Machine Learning helfen künftig dabei Ergebnisse selbst komplexester Prozesse richtig zu deuten“, skizziert Peters die mögliche Zukunft. Dabei dient das Process Mining nicht zur einmaligen, sondern durch die Verbindung mit dem Produktivsystem in der Cloud-Umgebung Aris zur permanenten Optimierung.
Das Ergebnis sind höhere Effizienz, absolute Transparenz und ein Logistik-Geschäftsmodell, das bereit ist für alle Unwägbarkeiten. Ganz gleich, wohin die Reise geht.
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