Der Druck steigt. In vielen Teilen des Handels tobt seit Jahren ein erbitterter Preiskampf. Der Wettbewerb verschärft sich. Mit dem globalen E-Commerce haben neue Herausforderer die Bühne betreten, zugleich haben sich Erwartungen der Kunden grundlegend geändert.
Es geht um nahtlose Einkaufserlebnisse, die keine Grenzen zwischen online und offline mehr kennen und bei denen der Omnichannel-Vertrieb das „neue Normal“ ist. Hersteller und Anbieter im Retail-Segment sind gefordert, sich neu zu positionieren. Sie müssen sich von der Konkurrenz abgrenzen und gleichzeitig die Nähe zum Kunden leben mit einer Customer Journey, die nicht beim Verkauf des jeweiligen Produktes endet. Die Digitalisierung gibt den Unternehmen dafür mit dem Internet of Things (IoT) das entscheidende Instrument an die Hand – um mit komplett vernetzten Supermärkten und Subscription-Modellen den Handel neu zu erfinden.
IoT-Filialen für den Handel der Zukunft
Mit RFID-Chips und smarten Regalen den Supermarkt vollständig zu automatisieren, gehört zu jenen Szenarien, um die es im Handel in der Vergangenheit zumeist ging. Durchgesetzt haben sich die entsprechenden Pilotprojekte in diesem Bereich jedoch nie. Die Kosten der RIFD-Chips sowie der gesamten übrigen Hardware, die datenschutzrechtlichen Fragen und fehlende Standardisierung stehen solchen Projekten im Wege. Das Beispiel von Lyreco zeigt jedoch, dass IoT durchaus ein großes Potenzial im Retail-Sektor bietet – wenn Unternehmen die bisherigen manuellen Prozesse, Kontroll- und Wartungsabläufe auf den Prüfstand stellen. Denn der Ansatz des Büro-Versorgers lässt sich auf viele weitere Anwendungsfälle übertragen, auch innerhalb einer Filiale – beispielsweise auf Kühlketten und Kühltheken in einem Geschäft.
Für das Kühlaggregat einer Kühltheke lassen sich Daten zum Hoch- und Niederdruck erheben, die erreichte Temperatur und je nach Bauweise noch verschiedenste weitere Werte, die sehr genau Aufschluss über den Zustand des Aggregates und mögliche technische Probleme geben. Im Falle von Störungen können solche Systeme den Techniker eigenständig informieren, der frühzeitig – und noch bevor die Ware durch die defekte Kühlung Schaden nimmt – reagieren kann und obendrein aufgrund der gelieferten Daten beim Eintreffen in der Filiale schon bestens weiß, welchen Fehler er zu beheben hat.
IoT optimiert Abläufe im Retail-Bereich
In ähnlicher Weise lässt sich mit vielen anderen Geräten verfahren – dem Brotback- und dem Pfandflaschenautomaten, der Beleuchtung, den Waagen und Kassen-Systemen, der gesamten Klima- und Heiztechnik beispielsweise. Verschiedenste Daten dieser Geräte und technischen Systeme lassen sich über Cumulocity IoT bündeln und auswerten – und mit anderen Daten und Informationen verknüpfen, wie beispielsweise mit jenen der digitalisierten Handbücher und Arbeitsanweisungen. Über Dashboards können Mitarbeiter so sehen, welches Problem sie an welchem Gerät wie zu beheben haben oder welcher Arbeitsschritt gerade ansteht. Muss der Brotback-Automat gewartet werden? Ist der Pfandflaschen-Automat voll? Das Dashboard verrät Mitarbeitern, was wie zu tun ist. Das erleichtert den Unternehmen das Onboarding neuer Mitarbeiter, die sehr viel früher auch technische Aufgaben übernehmen können und trägt zum optimalen – und das heißt auch effizienten – Betrieb in den Filialen bei, der auf das Erlebnis der Kunden einzahlt.
Software AG IoT Digital Summit: „Re-connect your business“
Wie Unternehmen ansonsten von IoT profitieren, welche Trends es gibt und welche Strategien gefragt sind, verraten wir bei unserem IoT Digital Summit. Unternehmen wie SMC, RE’FLEKT, Griesser, DMG MORI und YNCORIS teilen dafür ihre Erfahrungen aus der Praxis. Fragestellungen sind u.a.:
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