von Steffen Lorenz | Mai 2, 2018 | Allgemein
Die Einbindung des Internet of Things in das eigene Geschäftsmodell hat man bisher eher bei Industrieunternehmen wie Bosch oder Siemens gesehen. Versicherungen, speziell in Deutschland, waren bisher eher zurückhaltend. Doch das wird sich schon bald ändern.
Eine aktuelle Studie von IDC zeigt, dass IoT-Projekte nun auch bei Versicherungen angekommen sind. Denn auch in dieser traditionsreichen Branche gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, bei denen die Anbindung von Geräten und die Erhebung und Auswertung von Sensor-Daten eine zentrale Rolle spielen.
Laut IDC planen 85 Prozent der befragten Banken und Versicherungen für 2018 die Umsetzung von mindestens einem neuen IoT-Projekt. 77 Prozent haben sogar bereits ein festes IoT-Budget eingeplant.
In Deutschland gehören die Generali Versicherungen mit mehreren Angeboten, die allesamt Daten aus dem Internet of Things beziehen, zu den Vorreitern. Generali Vitality bindet Fitness-Tracker in Risikolebens- und Erwerbs-/Berufsunfähigkeitsversicherungen ein; Generali Domocity erweitert die Hausratversicherung und Generali Mobility ist eine Telematik-Lösung, die dem Fahrer kontinuierlich Feedback zu seinem Fahrstil gibt.
Internationale Anbieter gehen mit ihrem Portfolio noch einen Schritt weiter: AIA Insurance bietet Kunden in Singapur neben Fitness-Trackern weitere Angebote an, um ihre Kunden zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen: Versicherte erhalten beispielsweise Zugang zu Fitness-Clubs und Lokalen mit gesundem Essen. Beam Dental aus den USA bietet seinen Kunden Rabatte auf die Beiträge für ihre Zahnversicherung, wenn sie regelmäßig elektrische Zahnbürsten nutzen.
Für solche innovativen Services benötigen Versicherungen eine einheitliche Plattform, die mehrere Möglichkeiten bietet:
- die Anbindung und Verwaltung von Geräten (Sensoren)
- das Sammeln und Analysieren von Daten
- die Integration von neuen Angeboten in die (vorhandenen) Prozesse und Systeme
- die Anwendung von Analyse-Modellen auf die Daten der Kunden.
Das Ziel muss dabei sein, von der statischen Momentaufnahme von Kundendaten (wie man sie bisher für die Policierung betrieben hat) wegzukommen und stattdessen dynamisch und möglichst in Echtzeit Erkenntnisse zu gewinnen und diese an den Versicherungskunden zurückzugeben.
Nur wenn sie einen echten Mehrwert bieten, werden Versicherungen für den Kunden interessant und relevant. Durch neue datenbasierte Angebote können Versicherungsanbieter außerdem bei der Vermeidung von Schäden mitwirken, anstatt diese nur zu regulieren. Das IoT schafft eine echte Win-Win-Situation für beide Seiten.
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von Steffen Lorenz | Apr 10, 2018 | Allgemein
Jede Woche schließen in Deutschland im Durchschnitt 36 Bankfilialen. Hat der gute alte Service-Schalter ausgedient? Die Antwort lautet Nein, denn damit verlieren Banken eine wichtige Schnittstelle zum Kunden. Filialen müssen sich neu erfinden. Der Einzelhandel macht vor, wie man mit innovativen Konzepten das Kundenerlebnis verbessert. Vieles davon lässt sich auch auf den Bankensektor übertragen.
Das Sterben von Bankenfilialen geht weiter: Wo vor Kurzem noch eine Sparkasse oder eine Volksbank war, steht jetzt eine Döner-Bude. Vor allem in ländlichen Gebieten müssen Kunden heute oft weit fahren, wenn sie noch Bankgeschäfte am Schalter erledigen möchten. Laut einer aktuellen Bain-Studie schließen in Deutschland wöchentlich 36 Bankfilialen, und ein Kreditinstitut verabschiedet sich sogar endgültig vom Markt. Pro Woche verlieren mehr als 400 Bankangestellte ihren Job. Geht künftig alles nur noch online?
In den USA ist ein gegenläufiger Trend erkennbar. Hier setzen große Banken wieder verstärkt auf die Filiale. Zwar treiben sie parallel auch ihr digitales Angebot voran – doch sie haben erkannt, dass der persönliche Kontakt und eine physische Präsenz vor Ort das A und O für gute Kundebeziehungen sind. So plant JPMorgan Chase zum Beispiel, 400 neue Filialen zu eröffnen. Auch die TD Bank baut ihr Filialnetz aus.
Mit exzellenter Beratung und Erlebnissen punkten
Die Filiale ist immer noch eine wichtige Kundenschnittstelle. Während Kunden alltägliche Bankgeschäfte vorwiegend online erledigen, wünschen sie sich für größere Finanzentscheidungen wie beispielsweise eine Immobilienfinanzierung oder Versicherung eine persönliche Beratung. Dafür bleibt das vertrauliche Gespräch vor Ort mit einem erfahrenen Berater weiterhin die erste Wahl. Auch etliche Banken in Deutschland haben das erkannt. Statt Filialen zu schließen, versuchen sie, diese wieder attraktiver für den Kunden zu gestalten.
Die Deutsche Bank setzt zum Beispiel auf Premium-Filialen, in denen sie ihre Beratungskompetenz in den Mittelpunkt stellt und moderne Technik einsetzt. Berater vor Ort können Experten auf der ganzen Welt per Videokonferenz zu einem Gespräch hinzuschalten. Kostenloses WLAN, der Einsatz von iPads und Co-Browsing mit dem Berater bieten ein modernes Erlebnis.
Auch die Commerzbank eröffnet in großen deutschen Städten Flagship-Stores, in denen ein Team aus jeweils 50 bis 60 Beratern bereitsteht. Kunden können sich auf Tablets über Angebote informieren. Großzügige Architektur, ein Lounge-Bereich und eine Kaffeebar sorgen für eine angenehme Atmosphäre.
Was Banken vom Einzelhandel lernen können
Nicht nur Banken kämpfen mit sinkenden Kundenzahlen. Auch der Einzelhandel ist davon betroffen – hat aber bereits Gegenmittel entwickelt. Einige Konzepte lassen sich gut auf den Bankensektor übertragen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, Kunden, die schon längere Zeit nicht mehr in der Filiale waren, anzusprechen und mit personalisierten Nachrichten auf Angebote aufmerksam zu machen. Diese sollten exakt auf die aktuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sein. Dafür ist es wichtig, anhand von Kundendaten einen möglichst umfassenden Blick auf die Customer Journey zu gewinnen. Mit Location Based Marketing könnten Banken Kunden sogar identifizieren, wenn sie sich gerade in der Nähe einer Filiale befinden oder vorbeilaufen – und sie dann zum Besuch in der Filiale einladen.
Betritt der Kunde die Filiale, könnten ihn Monitore mit personalisierten Informationen auf attraktive Angebote aufmerksam machen, ihm Auswahlprozesse erleichtern oder ihn auf den nächsten freien Schalter oder die Schlange mit der kürzesten Wartezeit hinweisen.
Banken sollten zudem genau analysieren, zu welchen Zeiten Kunden in ihre Filiale kommen, welche Angebote sie dort vorwiegend nutzen und wo es vielleicht lange Wartezeiten gibt. Anhand dieser Daten können sie dafür sorgen, dass zu den Stoßzeiten ausreichend viele Berater für die am meisten nachgefragten Bereiche vor Ort sind und somit ihren Service verbessern. Angebote, die stark genutzt werden, können sie ausbauen und andere reduzieren. So gestalten Banken ihre Filialen insgesamt effizienter und sparen Kosten.
Den Mehrwert für den Kunden in den Mittelpunkt stellen
Um dem Filialsterben entgegenzuwirken und den Besuch vor Ort für Kunden wieder attraktiver zu machen, sollten sich Banken vor allem eins fragen: Was wünscht sich der Kunde und was bringt ihm den größten Nutzen? Technik darf nicht zum Selbstzweck werden. Denn die beste Innovation bringt nichts, wenn sie am Kundenbedarf vorbeigeht. Entscheidend ist deshalb, seine Kunden genau zu kennen. Datenanalysen sind dafür eines der wichtigsten Instrumente. Wenn die Filiale dem Kunden einen Mehrwert bietet, hat sie weiterhin ihre Daseinsberechtigung und wird um das Online-Geschäft ergänzt.
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von Steffen Lorenz | Dez 11, 2017 | Allgemein
Betrug, Insider-Handel, unerlaubte Algorithmen – das Kapitalmarktgeschäft von Banken und anderen Finanzinstituten hat in den vergangen Jahren einiges an missbräuchlichem Verhalten erlebt. Prominente Fälle wie die von Jérôme Kerviel von der Société Générale (2008) und Kweku Adoboli von der UBS (2011) sind nur die Spitze des Eisberges.
Schätzungen zufolge, die Quinlan & Associates im Oktober in einer Studie veröffentlichte, hat das „weitverbreitete unethische Verhalten” von Mitarbeitern Investmentbanken seit der Finanzkrise 2008 rund 850 Milliarden US-Dollar in Form von Abschreibungen, Verlusten im Handel, Strafen und höheren Kosten für Compliance gekostet.
Mit illegalen Geschäften, versteckten Konten und geheimen Chatrooms krimineller Händler haben Banken nicht nur enorme Verluste eingefahren, sondern auch die Regulierungsbehörden auf den Plan gerufen, die hohe Geldbußen verhängten und die Prüfungen sowie Vorschriften deutlich verschärften.
Marktüberwachung mit Adleraugen
Im Rahmen zahlreicher Projekte bei internationalen Großbanken entstand mit Apama EagleEye ein Marktüberwachungssystem, das komplexe Datenströme analysiert und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Handelsaktivitäten auf Betrugsversuche prüfen kann. Wir haben Apama EagleEye mit künstlicher Intelligenz ausgerüstet, damit Firmen ein Werkzeug haben, um sich schnell und effizient einen Überblick über alle ihre Daten zu verschaffen und sie auf mögliche Compliance-Verstöße zu untersuchen.
Mit Apama EagleEye können Finanzinstitute Live-Datenströme, historische Daten und Kommunikationsdaten für unterschiedliche Anlageklassen, Standorte und Märkte überwachen, um Compliance-Verstöße und unerlaubte Handelsmuster zu erkennen. Apama EagleEye erweitert regelbasierte Überwachungsstrategien durch die Integration mit KI, Maschinenlernen, Predictive Analytics und auf offenen Branchenstandards basierenden statistischen Modellen. Compliance-Teams erhalten mit Warnfunktionen, Case-Management und anpassbaren Reports umfassende Tools zur Optimierung ihrer Compliance-Analysen.
Betrugsschutz in Echtzeit
Regulierer und Vorstände wollen mit Compliance mehr erreichen, und zwar schnell, häufig sogar nahezu in Echtzeit. Apama EagleEye hilft Banken, sich vor Betrug zu schützen, Geldbußen zu vermeiden und unlautere Handelspraktiken zu erkennen, bevor sie sich auf den Unternehmensgewinn auswirken.
Apama EagleEye nutzt die neuesten Funktionen der mehrfach ausgezeichneten Apama Streaming Analytics Plattform der Software AG, die erst im September 2017 von Forrester erneut als bestes Werkzeug für „Streaming Analytics“ ausgezeichnet wurde. Hinzu kommen Funktionen von Zementis Predictive Analytics, um Analyse-Modelle in die Analyse-Praxis zu überführen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
von Steffen Lorenz | Nov 8, 2017 | Allgemein
Kaum eine Branche ist so vom digitalen Wandel betroffen wie der Finanz-Sektor. Dementsprechend viele Start-Ups versuchen, mit neuen Geschäftsmodellen Fuß zu fassen und zwingen etablierte Unternehmen so zum Handeln. Möglich machen das neue technologische Lösungen. Diese wurden ausführlich auf der SIBOS 2017, der Leitmesse für Finanzdienstleistungen, beleuchtet – in den Fokus rückt jedoch wieder etwas anderes: der Mensch.
Mitte Oktober fand die SIBOS 2017 in Toronto statt. Mit mehr als 8.100 Teilnehmern wurde sie von SWIFT als die bisher erfolgreichste SIBOS auf dem amerikanischen Kontinent bewertet. Die SIBOS stand in diesem Jahr unter dem Motto „Building for the future“. Die Konferenz gliederte sich in die 4 großen Tracks Banking (Zahlungsverkehr und Korrespondenzbanken), Compliance (Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung), Securities (Auswirkungen der Regulierung auf Marktinfrastrukturen und die entsprechenden Reaktionen der Marktteilnehmer) und Technologie (Auswirkungen neuester Technologien auf Financial Services, Mehrwerte für Kunden und Cyber Security).
Vom Hype zur Realität
Die immer weiter zunehmende Bedeutung der Technologie für das Bankgeschäft wurde im Abschluss-Panel deutlich. Auf die Frage, was die wichtigste Fähigkeit für Banken in den nächsten 10 Jahren sein wird, belegten folgende Technologiethemen die vordersten Plätze: Artificial Intelligence/Machine Learning (59%), Blockchain/Digital Ledger Technologien (20%) und Digital Technology/Internet of Things (14%). Neben technologischen Innovationen sei aber auch ein umfassender Kulturwandel erforderlich („Kultur des Scheiterns“) und eine konsequentere Ausrichtung an den Bedürfnissen des Kunden. So wie es den Banken heute von den Fintechs vorgemacht wird.
Schon von der SIBOS 2016 konnte ich berichten, dass sich viele Themen immer mehr vom Hype zur Realität entwickelt haben. Diese Tendenz hat sich in diesem Jahr fortgesetzt.
Implementierung von Blockchains
Über Blockchains wurde häufiger als in den Vorjahren anhand von konkreten Implementierungen berichtet. In Russland wurde beispielsweise eine Anleihe über eine Blockchain emittiert. Aus anderen Ländern wurde über Blockchain-Projekte für Collateral Management, Corporate Actions und Trade Finance berichtet. Bemerkenswert war dabei, dass immer wieder auf den notwendigen Kulturwandel hingewiesen wurde. Die am Prozess beteiligten Mitarbeiter müssen nämlich bisherige Arbeitsweisen aufgeben, was nicht immer einfach ist. Zudem wurde auf die dringend notwendige Standardisierung von Blockchains hingewiesen. Selbst wenn es pro Land nur eine Blockchain für das Geschäft mit Wertpapieren gibt, ergibt sich daraus für Investoren und Intermediäre eine unzumutbare Vielfalt an Schnittstellen zu länderspezifischen Blockchains. Als nächstes großes „Ding“ rund um Blockchain wurden Initial Coin Offerings (ICOs) genannt, bei denen Eigentumsrechte digital veräußert werden.
APIs: 2018 wird ein entscheidendes Jahr
Der Einsatz von APIs wurde in einem größeren Kontext diskutiert als in den Vorjahren, als man noch primär über die grundsätzliche Notwendigkeit dieser Technologie diskutierte. Einerseits scheint man in Europa aufgrund der PSD2-Einführung 2018 bei der konkreten Bereitstellung von APIs weiter zu sein als in anderen Teilen der Welt. Andererseits sieht man gerade in Amerika aufgrund der Marktmacht von GAFA (Google, Amazon, Facebook und Apple) die Notwendigkeit von APIs eher grundsätzlich und spricht daher auch von „Open Banking“. Einigkeit bestand darin, dass 2018 ein entscheidendes Jahr für die breite Anwendung von APIs werden wird. Weltweit müssen sich Banken stärker für Partner öffnen und für sich eine entsprechende Strategie zurechtlegen, wie sie sich im Rahmen des sich abzeichnenden Unbundlings von Bankprozessen positionieren möchten.
Der Mensch im Mittelpunkt von Cyber Security
Cyber Security nahm einen breiten Raum in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen ein. Dabei wurde nicht die Technologie, sondern der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. Einerseits weil es die Menschen sind, die von Banken Vertrauen und Sicherheit erwarten. Andererseits weil Cyber Security vor allem einen Kulturwandel („Nicht Angst machen, sondern darüber reden!“) und eine umfassende Schulung der Mitarbeiter braucht. So sollen Angriffe von vorne herein verhindert werden und das Vertrauen der Kunden zu ihren Banken erhalten bleiben.
In vielen Gesprächen kamen die Teilnehmer zu der Erkenntnis, dass es am Ende des Tages der Kunde ist, der über die Zukunft der Banken entscheiden wird. Viele Banken mögen heute aufgrund der unverändert guten Ertragssituation (zumindest auf globaler Ebene) nur einen bedingten Handlungsbedarf erkennen. Und teilweise ist nicht nur die Technik der Banken veraltet, sondern auch das Verhalten der Kunden, wie der unverändert hohe Stellenwert der Schecks in den USA zeigt. Aber bereits heute lässt sich am Marktwert der großen Technologiefirmen (GAFA & Co.) die Macht der potenziellen Wettbewerber ablesen. Daraus entsteht ein unmittelbarer Handlungsbedarf. Banken tun gut daran, die notwendigen Maßnahmen zur digitalen Transformation sorgfältig zu planen und an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Plattformen werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Bank als Teil eines Ökosystems zu positionieren und die eigenen Produkte, Services und Systeme stärker mit denen von Partnern zu verknüpfen. Diese Plattformen fördern auch die Agilität und Flexibilität bei der Entwicklung innovativer Angebote und erleichtern die sukzessive Erneuerung von Legacy-Systemen.
Transformation für die Zukunft – und für den Menschen
SIBOS hat einmal mehr die notwendige Transformation der Banken aufgezeigt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde dabei aber nicht mehr auf einzelne Technologien abgezielt. Vielmehr wurde der Mensch (Mitarbeiter/Kunde) mit seinen veränderten Verhaltensweisen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt gerückt. Das macht die anstehenden Aufgaben nicht weniger komplex und kompliziert. Es gilt nun, gemäß dem SIBOS-Motto, den Umbau für die Zukunft entschieden voranzutreiben.
Die nächste SIBOS findet im Oktober 2018 in Sydney statt. Ich bin gespannt, wie sich die Themen bis dahin entwickeln und welche neuen Themen und Technologien wir bis dahin sehen werden.
von Steffen Lorenz | Okt 24, 2017 | Allgemein
Im ersten Beitrag zu diesem Thema haben wir schon die drei Ziele besprochen, die der Einzelhandel durch Technologie-Investitionen erreichen will: Einblicke, Effizienz und intelligente Reaktionen. Der Weg dahin führt über vier Schritte: Die ersten beiden Schritte, Konnektivität und die Abstimmung von Prozessen und Systemen, haben wir im zweiten Beitrag behandelt. Sie liefern grundlegende Einblicke in aktuelle Vorgänge im Unternehmen, Customer-Journeys, sowie die Art und Weise, wie Systeme auf beides abgestimmt sind. Dadurch erkennen Einzelhändler Rationalisierungs- und Automatisierungspotenzial in ihrem Unternehmen und können so ihre Effizienz steigern. Kommen wir nun zu den letzten beiden Schritten.
Schritt 3: Orchestrierung und Automatisierung
Um komplexe, systemübergreifende Prozesse zu orchestrieren, müssen diese mithilfe von Geschäftsprozess-Management automatisiert werden. So können Unternehmen Verschwendung verhindern und Fehlerquellen ausschalten.
Zwei Anwendungsfälle aus der Praxis sind die Einführung neuer Produkte oder die Bearbeitung von Rücksendungen. Beides sind Prozesse, die bestimmte Aktionen erfordern, die von bestimmten Individuen oder Systemen in unterschiedlichen Geschäftsbereichen ausgeführt werden müssen. Es sind Prozesse, die – wenn sie manuell ausgeführt werden – fehleranfällig sind und bei Verzögerungen unangenehme Folgen haben. Diese Prozesse müssen stets transparent sein, damit klar ist, welche Prozess-Schritte zu einem gegebenen Zeitpunkt bereits abgeschlossen sind.
Kompliziert wird es, wenn unterschiedliche Systeme und Menschen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens – involviert sind. Um die benötigte Effizienz zu erreichen, ist die Automatisierung der komplexen Prozesse unerlässlich, und zwar über alle betroffenen Systeme und Akteure hinweg.
Schritt 4: Intelligente Echtzeit-Reaktionen
Intelligente Echtzeit-Reaktionen basieren auf der Kombination von Echtzeit-Daten aus Systemen und Sensoren. Daten aus Lager-, Kunden-, Vertriebs- und operativen Systemen werden mit Predictive Analytics und künstlicher Intelligenz untersucht und ermöglichen so eine automatische Reaktion auf aktuelle Vorgänge, beispielsweise auf ein bestimmtes Kundenverhalten im Zusammenhang mit einer Marketingaktion, die dem Kunden in Echtzeit angeboten wird. Hier besteht die angestrebte intelligente Reaktion darin abzuschätzen, ob der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Kaufabsicht hat oder nicht, um entsprechend reagieren zu können.
Der Weg dahin führt über vier Schritte:
- Unternehmensweite Konnektivität
- Abstimmung von Systemen und Prozessen
- Orchestrierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen
- Intelligente Reaktion in Echtzeit
So kann der Einzelhandel mit gezielten Technologie-Investitionen Einblick, Effizienz und intelligente Reaktion ermöglichen.
Hätten Sie gedacht, dass es so einfach ist, im Einzelhandel neue Wege zu gehen? Erfahren Sie mehr darüber, wie international führende Einzelhändler mit der Software AG ihre Unternehmen transformieren.