von Karl-Heinz Streibich | Jan 30, 2018 | Allgemein
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft sind gewaltig. Sie verändert die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren, um relevant zu bleiben und mit neuen, smarten Technologien ihre Marktposition auszubauen. So entstehen neue Märkte, neue Geschäftschancen, neue Unternehmen und Ökosysteme, aber auch neue Herausforderungen. Das Tempo des Wandels ist oft überwältigend. Worauf müssen wir uns in diesem Jahr einstellen?
Niemand kann voraussehen, wie die Welt in den nächsten Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten aussehen wird. Es gibt jedoch einige Hinweise auf die Änderungen, die uns unmittelbar bevorstehen. Die folgenden Trends in der Digitalisierung werden unsere digitale Zukunft kurz- und langfristig maßgeblich beeinflussen:
- Softwarebasierte Plattformen werden den Maschinenbau und die Fertigungsindustrien grundlegend verändern
In der Plattformwirtschaft ist Geschwindigkeit alles, deshalb werden nur die agilsten Unternehmen erfolgreich sein. Das betrifft vor allem die Fertigungsbranche, die sich inmitten der vierten industriellen Revolution befindet. Wer sich nicht zum softwaregetriebenen Unternehmen wandelt, wird vom Markt verschwinden. Durch diese Marktbereinigung werden in jeder Branche lediglich drei Plattformenübrigbleiben, die zukünftig den Ton angeben.
- Intelligente Lösungen werden 2018 in der Fertigungsindustrie florieren
Plattformen für Maschinenlernen werden im produzierenden Gewerbe zum unverzichtbaren Bestandteil einer jeden Digitalisierungsstrategie. Basierend auf Echtzeit-Daten können sie Entscheidungsprozesse automatisiert abwickeln. Es wird keine guten oder schlechten Entscheidungen mehr geben, wenn diese evidenzbasiert getroffen werden. Dabei spielen das Tempo und die Qualität der Daten eine wichtige Rolle. Unabhängige Analysten schätzen, dass der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) von 8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf über 47 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 wachsen wird.
- Die Fabrik der Zukunft wird einen digitalen Zwilling haben
Der digitale Zwilling ist mit Objekten der realen Welt und ihren Sensoren verknüpft und kann Prozesse in der Produktion reproduzieren, analysieren und prognostizieren – und zwar in Echtzeit und sehr präzise. Der Branchenanalyst Gartner erwartet, dass bis 2021 die Hälfte der großen Industriebetriebe digitale Abbildungen ihrer Fabriken erstellen – und so ihre Effektivität um bis zu zehn Prozent steigern werden.
Das neue Jahr hält viele Herausforderungen, aber auch spannende Projekt für uns bereit. Die digitale Transformation wird sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft eine noch größere Rolle spielen. Welche strategischen Technologietrends stehen 2018 auf Ihrer Agenda?
Lernen Sie in diesem Video bewährten Lösungen kennen, mit denen Sie die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern können!
von Karl-Heinz Streibich | Mai 3, 2017 | Allgemein
Auf der Hannover Messe haben wir gezeigt, wie das Internet der Dinge unsere Arbeit und unser Leben auf den Kopf stellt.
Die Digitalisierung und in ganz besonderem Maße das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) verändern unseren Alltag. So gut wie alles, was wir im täglichen Leben benutzen, wird über Sensoren mit der digitalen Welt verbunden: Smartphones, Laptops, Autos, Kühlschränke, einfach alles.
Dabei ist die digitale Transformation längst kein rein technisches Thema mehr. Sie ist zu einem grundlegenden Teil unserer Gesellschaft geworden. Und gerade deshalb ist es wichtig, die Digitalisierung dafür zu nutzen, Dinge zum Besseren zu verändern, indem wir Innovationsbarrieren in unseren Schulen, Fabriken und Köpfen abschaffen.
Im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft organisierte Deutschland im April in Düsseldorf das erste Treffen der G20-Digitalminister und zwar zum Thema “Digitalization: Policies for a Digital Future”. Zum ersten Mal brachte Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, die für Digitalisierung zuständigen Minister an einen Tisch, um die Herausforderungen der digitalen Transformation für die weltweit größten Volkswirtschaften zu erörtern. Ziel war es, Erfahrungen und Best Practices auszutauschen, wie neue und innovative Ansätze für die Gestaltung der digitalen Zukunft gefördert werden können.
Hier einige Ergebnisse der Diskussion der G20-Digitalminister: Die Digitalisierung soll weiter auf globalem Niveau vorangetrieben werden, um so das Potenzial für Wachstum und Beschäftigung zu nutzen. Außerdem soll die digitale Zusammenarbeit für die industrielle Wertschöpfung (“digital networking for industrial value creation”) gefördert werden. Die Minister waren sich einig, dass es von größter Bedeutung ist, auf höchster Ebene aktiv zu werden. Ganze Industriezweige haben sich dank des rasant wachsenden Netzwerks der „Dinge“ und der mit dem Internet verbundenen Sensoren bereits auf den Weg gemacht in Richtung digitale Transformation.
Die Hannover Messe, die vom 24.-28. April in Hannover stattgefunden hat, ist der Ort, an dem Deutschland gezeigt hat, welche Rolle die Digitalisierung in einer der wichtigsten Industrienationen weltweit spielt. Mehr als 200.000 Besucher haben dort die Vorzüge von Industrie 4.0 live erlebt.
Wir von der Software AG haben auf unserem Stand anhand verschiedener Showcases gezeigt, wie IoT-Softwarelösungen ganze Branchen verändern können. Zusammen mit unseren Innovationspartnern haben wir unsere gemeinsamen IoT-Lösungen für Industrie 4.0 vorgestellt, ganz im Sinne des Mottos „Made in Digital Germany”. Das Schlagwort, das alle unsere Showcases verbindet, ist „Co-Innovation“. Und unser Slogan „Unleash your Vision #withoutcompromise” bringt zum Ausdruck, dass auch klassische, traditionelle Unternehmen zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören können. Mit der Übernahme von Cumulocity hat die Software AG nicht nur ihre IoT-Software-Services vervollständigt. Sie erlaubt uns auch eine stärkere Fokussierung auf Operational Technology (OT), also auf die Funktion der „Dinge“, womit wir unsere Kunden wiederum neue Potentiale für ihre Geschäftsmodelle bieten können.
Der Prozess der Digitalisierung ist die schnellste und umfassendste Welle der Veränderung, die die Industrie seit langem gesehen hat. Industrie 4.0 oder das industrielle Internet wird in Zukunft zum Antriebsmotor der Wirtschaft. Das Internet der Dinge ist die neue digitale Wirklichkeit, auf der Unternehmen ihre Geschäftsmodelle werden aufbauen müssen. Es bietet unendliche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, die es für traditionelle Unternehmen zu überwinden gilt. Es wird also darauf ankommen, sich für das digitale Zeitalter zu rüsten, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. In Hannover haben wir die faszinierenden Möglichkeiten des Internet der Dinge aus erster Hand gezeigt.
von Karl-Heinz Streibich | Jan 17, 2017 | Allgemein
Der Chief-Digital-Officer (CDO) spielt eine zentrale Rolle im digitalen Unternehmen und deshalb auch für den zukünftigen Betriebserfolg.
Sie oder er muss breit aufgestellt sein, muss die vielen neuen IT-Technologien, die ununterbrochen auf den Markt kommen im Auge behalten und muss gleichzeitig ein Auge darauf haben, wie durch die nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten dieser Technologien ein Unternehmen zu einem digitalen Unternehmen werden kann.
Warum? Weil die neuen digitalen Geschäftsmodelle digitaler Unternehmen auf IT basieren, konkret auf Software, mit der die digitale und die physische Welt verbunden werden. Wenn also Software die Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt ist, dann ist der CDO die Verbindung zwischen IT und Business. Sie sind zwei Seiten derselben Medaille.
Mithilfe von Software erweitern Unternehmen ihre Geschäftsmodelle oder entwickeln neue, die vollständig digitalisierte Kundenerlebnisse ermöglichen. Das sehen wir bei den jungen digitalen Unternehmen, die über keinerlei physische Werte verfügen: keine Fahrzeugflotten, keine Fabriken, keine Maschinen oder Waren. Sie verdanken es ihren Geschäftsmodellen, die ausschließlich auf Software-Plattformen basieren, dass sie so schnell agieren können und häufig ein exponentielles Wachstum verzeichnen. In der digitalen Welt geht es um alles oder nichts.
Wenn die digitalen Herausforderer ein Marksegment angreifen, treiben sie einen Keil zwischen die etablierte Unternehmen und ihre Kunden und bieten basierend auf digitalen Technologien völlig neue Wege der Kundeninteraktion. Uber macht das mit Taxi-Unternehmen, Airbnb mit Zimmervermietern und Alibaba mit Millionen von Produktionsbetrieben und Einzelhandelsunternehmen.
Die Gefahr, reduziert zu werden auf reine Zulieferer von Geräten und Waren für die digitalen Spieler, besteht für alle traditionellen Unternehmen in jeder Branche. Die digitale Disruption ist deshalb der Albtraum von Management-Teams auf der ganzen Welt.
Aber die digitale Disruption ist nichts anderes als gelebte digitale Innovation. Sie macht das Ineffiziente effizient. Sie verschiebt auf Makro- und Unternehmensebene Ressourcen dahin, wo sie die größte Wirkung erzielen. Und Innovation steht jedem offen.
Es gibt kein Naturgesetz, nach dem die neuen, rein digitalen Marktteilnehmer die Kundenbeziehungen der traditionellen Unternehmen einfach kapern können. Unternehmen mit materiellen Werten können mit denselben Waffen zurückschlagen: digitalen Waffen, für die ihre eigenen digitalen Software-Plattformen die Munition liefern. Angemessen bewaffnet können sie den aktuellen Herausforderungen furchtlos begegnen.
Um zu überleben müssen traditionelle Unternehmen eine In-House-IT-Infrastruktur und eigene Software-Entwicklungsmöglichkeiten herausbilden. Sie müssen dahin zurückgehen, wo sie waren, bevor Sie ihren Wettbewerbsvorteil ausgelagert haben, und sie müssen einen neuen Weg einschlagen.
Es beginnt an der Spitze – Innovation durch Software ist im Augenblick die einzige Möglichkeit, und der CDO muss sich darauf konzentrieren, die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern, indem er Datenanalyse, Software-Entwicklung und Software-Architektur-Know-how in seinem Unternehmen vorantreibt. Wer sich auf Standard-Geschäftslogik und -Geschäftsmodelle verlässt, die von ERP- und anderen relativ statischen Anwendungen bereitgestellt werden, kann im digitalen Zeitalter nicht bestehen. Jedes Unternehmen wird zum Software-Unternehmen, und jedes Unternehmen nutzt Software, um seinen Wettbewerbsvorsprung zu vergrößern.
Die Entwicklung moderner Geschäftsstrategien erfordert deshalb eine umfassende Kenntnis der Gefahren, Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung sowie der IT-Technologien und Software-Werkzeuge, mit denen man diesen begegnen kann. Um zu erkennen, welche der vielen kommenden und bereits vorhandenen Technologien eine dauerhafte Wirkung haben werden, braucht es sowohl technische als auch unternehmerische Fähigkeiten.
Und hier kommt unser Renaissance-Mensch, der Chief Digital Officer, ins Spiel. Als ein CIO+ oder gemeinsam mit dem CIO, braucht jeder Vorstand dieses Fachwissen, denn digitale Strategie und Unternehmensstrategie sind heute eins geworden.