Der Deutsche Logistik-Kongress 2018 in Bildern

Der Deutsche Logistik-Kongress 2018 in Bildern

Der 35. Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) fand vom 17.-19. Oktober 2018 unter dem Motto „Digitales trifft Reales“ in Berlin statt. Rund 3.400 Fachbesucher, 200 Aussteller und 180 Fachjournalisten trafen sich in Berlin, um sich von den Keynotes hochkarätiger Logistik-Akteure inspirieren zu lassen und sich an den Ständen der Aussteller live davon zu überzeugen, wie die Digitalisierung die Logistik ganz konkret nach vorn bringt. Auch die Software AG war bei diesem Top-Event der Logistikbranche mit dabei:

Die Software AG gehörte mit ihrem zentral gelegenen, offenen Stand zu den größten Ausstellern des DLK. In vier Showcases informierten wir ausführlich über die Themen Smart Goods, digitale Supply Chain, Mobilität der Zukunft und Blockchain sowie über das gemeinsame Angebot mit T-Systems, Cloud of Things. Zahlreiche Logistiker nutzten die Möglichkeiten zum Austausch mit unseren Experten.

In zahlreichen Keynotes und Vorträgen teilten Logistik-Experten aus aller Welt ihre Einschätzung der Branche und gaben tiefe Einblicke in Best Practices und strategische Überlegungen in ihren Unternehmen. Zu den Keynote-Speakern gehörten Wirtschaftsminister Peter Altmaier sowie hochrangige Vertreter von Top-Konzernen wie Lufthansa, UPS, Zalando oder Audi.

Wie schon im letzten Jahr hatten alle Besucher des Kongresses die Gelegenheit, ihr Logistik-Know-how bei unserem Gewinnspiel unter Beweis zu stellen. Die Verlosung unter allen Teilnehmern mit der richtigen Antwort fand am Donnerstagabend auf der After-Work-Party des BVL am Stand der Software AG statt. Drei glückliche Gewinner durften am Ende eine Alexa (Amazon Echo) mit nach Hause nehmen.

Auch für Fachmagazine, die über die Trends in der Logistik berichten, ist der DLK ein zentraler Treffpunkt und eine willkommene Gelegenheit, um sich mit gefragten Experten auszutauschen und aus erster Hand Details über die Trends der Branche zu erfahren. Thomas Alberti, Vice President Sales, Director Strategic Accounts Service & Retail bei der  Software AG, sprach unter anderem mit der Deutschen Verkehrs-Zeitung sowie dem stellvertretenden Chefredakteur der renommierten Zeitschrift „Logistik Heute“.

Neugierig geworden? Sehen Sie hier ein Video vom diesjährigen Logistik-Kongress.

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Interview mit Andreas Geiss von Siemens, Teil 2: IoT ist wichtig – und vor allem einfach!

Interview mit Andreas Geiss von Siemens, Teil 2: IoT ist wichtig – und vor allem einfach!

Andreas Geiss ist CTO und VP Strategy bei Siemens. Auf der IoT Innovation Tour 2018 plädierte er in seinem Vortrag mit dem Titel „IoT – start implementing now!“ für mehr Mut bei IoT-Projekten. Denn Unternehmen, die den Anschluss an ihre Partner und Wettbewerber verlieren, haben in Zukunft schlechte Überlebenschancen. Wir haben uns mit Herrn Geiss über IoT-Innovationen für die Industrie aus dem Hause Siemens unterhalten und erfahren, warum der Einstieg ins IoT eigentlich ganz einfach ist.

Herr Geiss, im ersten Teil unseres Interviews haben Sie festgestellt, dass viele Unternehmen mit dem Einstieg ins Internet of Things zögern. Das zu ändern scheint Ihnen persönlich ein großes Anliegen zu sein.

Absolut – das ist übrigens eine Einstellung, die mich mit Werner Rieche von der Software AG verbindet: Wir möchten unsere Kunden persönlich begeistern und dazu bewegen, jetzt mit den Implementierungen zu starten. Auch wenn es Überwindung kostet, Neuland zu betreten, muss sich niemand sorgen, dass er auf dem Weg der Digitalisierung seines Geschäfts auf der Strecke bleibt oder alleingelassen wird. Denn IT-Expertise lässt sich ganz unkompliziert einkaufen. Es geht vielmehr darum, sich mental darauf vorzubereiten und eine Entscheidung zu treffen: „Ja, das ist die Zukunft, dieser möchten wir uns stellen und weiterhin ganz vorn mitspielen.“

Wir rechnen fest damit, dass in den nächsten Monaten auf dem IoT-Markt ein Schneeball-Effekt einsetzen wird. Wenn beispielsweise unsere großen Automobilhersteller voranschreiten, werden sich alle anderen Unternehmen der Branche fragen: Was bedeutet das für mich, wenn ich diesen Weg nicht mitgehe? Die Frage lässt sich aus unserer Sicht leicht beantworten: Sie werden sich von neuem Kundennutzen oder Produktivitätssteigerungen, die es ohne IoT nicht gab, oder auch von neuen Geschäftsmodellen abschneiden und im schlimmsten Fall durch disruptive Anbieter aus dem Markt katapultiert werden. Denn dieser Markt kommt in Bewegung, das merken wir auch sehr deutlich an dem Wachstum unseres Ökosystems: Derzeit haben wir über 160 Value-Add-Partner für MindSphere – diese Zahl hat sich in den wenigen Monaten seit der Hannover Messe mehr als verdreifacht.

Wie sind Sie diese Notwendigkeit, sich zu verändern, im eigenen Haus angegangen?

Wir machen uns stetig Gedanken darüber, wo neue Geschäftsfelder liegen und wie wir uns darauf vorbereiten müssen, damit nicht ein anderes Unternehmen unsere Marktführerschaft verdrängt. Ich kann Ihnen ein ganz konkretes Beispiel dazu nennen: Wer in der Vergangenheit eine Turbine zur Energieerzeugung brauchte, hat ganz klassisch die Maschine bei uns gekauft. Heute können Unternehmen auch nur den Gebrauch der Maschine bezahlen und der Preis bemisst sich danach, wie lange die Turbine läuft, wie viel Megawatt sie erzeugt und wie oft sie gewartet werden muss. Das ist im Grunde genommen ein komplett neues Geschäftsmodell für den Vertrieb von Turbinen. Es liegt in unserer Verantwortung, den Kunden dabei den größtmöglichen Mehrwert zu bieten und die gesetzten KPIs zu erfüllen. Das bedeutet, wir haben Konzepte entwickelt, um mit Smart Analytics und Algorithmen das Turbinensetting an die Begebenheiten beim Kunden anzupassen. So können wir die Turbine durchgehend im optimalen Bereich betreiben und sorgen mittels vorausschauender Instandhaltung für eine durchgehende Verfügbarkeit und optimierte Wartungszyklen, die dem Kunden je nach Gebrauch der Turbine eine verlängerte Betriebszeit und große Einsparungen ermöglichen. Dieses Prinzip kennen wir übrigens alle aus dem privaten Umfeld: Früher musste das Auto strikt nach 20.000 Kilometern oder nach einem Jahr zum Service. Bei modernen Autos berechnet sich der nächste Inspektionstermin individuell je nach Beanspruchung und Fahrweise.

Welche Botschaft würden Sie Entscheidern gerne mitgeben, die vor dem Schritt ins IoT stehen?

IoT ist wichtig – und IoT ist einfach. Viele denken, das Internet of Things ist ein „Big Bang“, für den man erst einmal Millionen investieren muss, bevor ein Mehrwert deutlich wird. Dabei ist der große Vorteil von IoT, dass sich Systeme sehr schnell und einfach bereitstellen lassen. Dank der Cloud ist Rechenleistung nahezu unlimitiert und schnell skalierbar, und das zu sehr wettbewerbsfähigen Kosten, was niemand mit einem eigenen Datencenter stemmen könnte. Und auch die notwendigen Inhalte wie etwa die Anwendungen und Services, die Siemens oder die Software AG anbieten, sind bereits vorhanden und schnell implementierbar. Die Wegbereiter haben die Vorarbeit bereits geleistet – die Einstiegshürden sind denkbar niedrig und die Zeit, den Sprung zu wagen, ist jetzt.

Lesen Sie hier den ersten Teil des Interviews mit Andreas Geiss.

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Interview mit Andreas Geiss von Siemens, Teil 1: Ran an die Daten!

Interview mit Andreas Geiss von Siemens, Teil 1: Ran an die Daten!

Andreas Geiss ist CTO und VP Strategy bei Siemens. Auf der IoT Innovation Tour 2018 plädiert er in seinem Vortrag mit dem Titel „IoT – start implementing now!“ für mehr Mut bei IoT-Projekten. Denn Unternehmen, die den Anschluss an ihre Partner und Wettbewerber verlieren, haben in Zukunft schlechte Überlebenschancen. Wir haben uns mit Herrn Geiss über IoT-Innovationen für die Industrie aus dem Hause Siemens unterhalten und erfahren, warum der Einstieg ins IoT eigentlich ganz einfach ist.

Herr Geiss, auf der diesjährigen Hannover Messe haben Siemens und die Software AG ihre Kooperation zu MindSphere gemeinsam auf dem Stand von Siemens präsentiert. Wie genau sieht diese Zusammenarbeit aus?

Siemens hat mit MindSphere ein cloudbasiertes, offenes IoT-Betriebssystem entwickelt, das aus drei Schichten besteht: Die Konnektivitätsschicht hilft Kunden, Produkte, Anlagen sowie Web- und Enterprise-Systeme zu verbinden und Daten in der Cloud verfügbar zu machen. Hierfür nutzen wir unter anderem die Technologie der Software AG. Die „Platform as a Service“-Schicht bietet Schnittstellen (APIs), mit denen der Kunde eigene Applikationen und Services über verschiedene Backend-Offerings hinweg cloudagnostisch betreiben kann. Die dritte Schicht beinhaltet Applikationen. Zum einen stellt Siemens viele selbst entwickelte Anwendungen zur Verfügung, zum anderen bringen unsere Partner wie etwa die Software AG ihre IT- und Industrie-Expertise mit eigenen Anwendungen und Services ein. Das heißt also: Wir haben die Technologie der Software AG nativ in unsere Plattform eingebaut, um den Konnektivitäts-Layer zu stärken. Umgekehrt können Kunden der Software AG mit MindSphere den Wert ihrer Daten durch umfangreiche Analysen nutzen und steigern.

Wie wichtig ist der Aspekt Konnektivität für Unternehmen?

Das ist ein ganz entscheidender Faktor, denn Daten sind heute unser wichtigster Rohstoff. Zahlreiche Assets liefern uns Daten und geben dadurch umfassende Einblicke in bestehende operationale Betriebe, Verfahren sowie Anlagen. Damit Unternehmen ihre Daten zur Verarbeitung in die Cloud senden können, ist es jedoch wichtig, dass man die Assets erst einmal verbindet. Die unterschiedlichen Gerätetypen nutzen eine Vielfalt an Protokollen und Kommunikationsstandards. Mit den MindConnect Lösungen, die die Offerings der Software AG enthalten, können wir alles sehr smart einbinden: unterschiedliche Gerätetypen und -protokolle, cloudbasierte oder On-Premises-Systeme, aber auch klassische IT-Systeme wie beispielsweise ERP- und andere Historiensysteme. In der Industrie spielen vor allem prozessbezogene Daten eine wichtige Rolle. Unsere Kunden können die Daten aus allen Quellen reibungslos und mittels vordefinierter Konnektivitätslösungen mit MindSphere verbinden.

Für welche Anwenderunternehmen ist MindSphere besonders geeignet?

MindSphere ist natürlich zuallererst im Siemens-Konzern eine gesetzte Größe. Aufgrund unserer Unternehmenshistorie verfügen wir außerdem über umfassendes Industriewissen und sind in sehr vielen Industriesegmenten als Marktführer etabliert, wo es um Automatisierung, Elektrifizierung oder auch um Engineering- und Softwarelösungen geht. Diese Expertise nutzen wir für den Aufbau von branchenspezifischen Applikationen, um auch die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich zu treffen und, wie man so schön sagt, die Sprache unserer Kunden widerzuspiegeln. Nehmen wir einmal das Beispiel Predictive Maintenance: Die Grundstruktur dahinter mag überall ähnlich aussehen, aber es gibt Spezifika, die man je nach Branche berücksichtigen muss – es ist ein Unterschied, ob ein Kunde Predictive Maintenance in einer Automobilfertigung oder im Pharma- und Chemieumfeld betreiben möchte.

Unsere Stärke ist wie gesagt das Industrieumfeld, genauer gesagt, die Ermöglichung des Product Digital Twins. Das ist eine virtuelle Repräsentation eines Produktes oder einer Anlage. Kombiniert mit einem Performance Digital Twin – also einem digitalen Zwilling, der mit Daten aus dem Betrieb des Produktes oder einer Anlage erstellt wurde – erhalten wir Erkenntnisse darüber, wie gut Produkte oder Anlagen in bestimmten Abschnitten des Produktionsprozesses funktionieren. So lassen sich Verbesserungspotenziale definieren, was am Ende des Tages zu einer höheren Verfügbarkeit und einer höheren Zuverlässigkeit führt. Ziel ist es natürlich immer, dass unsere Kunden sowohl ihr Ergebnis als auch ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können.

Wie weit ist diese Branche in Sachen Internet of Things?

Wir sehen, dass Unternehmen zögern und es bedarf bei vielen noch einiger Überzeugungsarbeit, dass sie nicht nach dem ersten Proof of Concept (POC) aufhören. An diesem Punkt geben wir verstärkt Hilfestellung und entwerfen ein zielführendes Implementierungskonzept. Dieses kann beispielsweise zunächst auf einen Werkstandort limitiert sein, damit der Kunde den Mehrwert und die Vorteile, die MindSphere als cloudbasiertes IoT-Betriebssystem mit sich bringt, kennen und verstehen lernt.

Sie würden sich gerne persönlich mit Herrn Geiss unterhalten? Kommen Sie zum Stopp der IoT Innovation Tour in Zürich am 26. September. 

Lesen Sie hier den zweiten Teil des Interviews mit Andreas Geiss.

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Interview mit Dorian Gast von Dell EMC: IoT macht das Leben einfacher

Interview mit Dorian Gast von Dell EMC: IoT macht das Leben einfacher

Dorian Gast beschäftigt sich seit 2011 mit dem Thema IoT – damals war noch von M2M (Machine to Machine) die Rede. Seit Ende 2016 ist er Head of Business Development IoT Germany, Israel und UAE bei Dell Technologys mit Fokus auf End-2-End Lösungen im Bereich IoT. Hier unterstützt er den Vertrieb sowohl intern als auch extern bei der Akquise von IoT-Projekten – hauptsächlich im Bereich Manufacturing.

Herr Gast, welchen Stellenwert hat das Thema IoT für Sie?

Wir befinden uns gerade in der vierten Stufe der industriellen Revolution – der Industrie 4.0. Vor hundert Jahren haben wir Kohle geschleppt und in Stahlwerken den Stahl per Hand bearbeitet. Daraufhin folgte die Massenproduktion; die Automatisierung hat begonnen. Heute bewegt sich die Generation Facebook und iPhone dahin, alles miteinander zu vernetzten. Das bringt viele Vorteile und einen gewissen Komfort mit sich. Die Fragen, die sich uns aktuell stellen, sind: Wie kommen wir von viel Arbeitszeit hin zu mehr Freizeit? Wie können wir mit der Technologie, die uns zur Verfügung steht, das Leben einfacher gestalten? Mit dem Internet of Things können wir viele Bereiche in unserem privaten Leben vereinfachen und automatisieren. Im Geschäftsumfeld bedeutet das wiederum, dass wir Geschäftsprozesse oder -modelle entwickeln können, die neue Umsätze sicherstellen.

Wie weit ist Deutschland in Sachen IoT?

Eine Vielzahl an Geräten, die wir tagtäglich mit uns herumtragen, produziert kontinuierlich eine große Menge an Daten. Diese werden bereits jetzt von Startups so verarbeitet und bereitgestellt, dass sie am Ende für Milliarden am Markt verkauft werden. Das zeigt: Die Grundlagen sind bereits vorhanden. Allein die Daten generieren jedoch erst einmal keinen Mehrwert. Sie müssen so aufbereitet werden, dass man sie analysieren und daraus Erkenntnisse gewinnen und Geschäftspotenziale entdecken kann. Für diesen Schritt müssen Unternehmen ihre Angst überwinden, mit IoT-Projekten zu starten. Große Konzerne wie Siemens oder BMW sind nicht erst seit gestern so erfolgreich. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis sie sich etabliert haben – doch dieser Weg begann immer mit einem mutigen ersten Schritt in Richtung Innovation. Genauso verhält es sich mit dem Thema IoT: Anfangs gibt es einen Test, mit Proben von Einzel- und Kleinserien, welcher anschließend auf anderen Produktionsreihen etabliert wird.

Warum zögern deutsche Unternehmen dennoch vor der Umsetzung von IoT-Projekten?

Die Deutschen sind eher zurückhaltend. Wir sind zwar Weltmarktführer in der Technologie – wir produzieren viel im Automobilbereich, im maschinellen Umfeld, im Bereich Robotik –, schauen aber immer darauf, was die anderen machen und lassen sie erst einmal ihre Erfahrungen sammeln, bevor wir nachziehen. Zum Glück findet im Moment ein Umdenken statt, sodass viele Unternehmen sich mit der Digitalisierung beschäftigen und erste Initiativen umsetzen. Trotzdem müssen wir darauf achten, nicht von neuen Mitbewerbern überholt zu werden. Wenn disruptive, digitale Firmen zum Beispiel mit Alternativen zu unseren bewährten, aber veralteten Geschäftsprozessen und -modellen aufwarten, kann es durchaus sein, dass Bestandskunden sich ihnen anschließen. Auf solche Szenarien sollten Unternehmen vorbereitet sein.

Was benötigen Unternehmen denn, um für die Umsetzung von IoT-Projekten gut vorbereitet zu sein?

Zuallererst benötigen Unternehmen eine Maschine, die Daten produziert und mit einem Sensor versehen ist. Daneben brauchen sie Hardware, die diese Daten aufnimmt und Software, die die Daten so leserlich macht, dass sie etwas damit anfangen können. Und zu guter Letzt noch einmal Software, welche die Ergebnisse gut verständlich aufbereitet und darstellt. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, sollten die Entwicklerteams vor Ort sein und das Ohr ganz nah an der Kundenherausforderung haben – das vereinfacht die Zusammenarbeit wesentlich.

Wie können Dell EMC und die Software AG Unternehmen dabei unterstützen?

Mit der Software AG haben wir einen agilen Partner, mit dem wir bestmöglich auf die Herausforderungen unserer Kunden eingehen können. Sie sind global aufgestellt, denken aber lokal. Zusammen mit der Software AG bauen wir sogenannte Appliances auf. Das sind vorkonfigurierte Server, die der Kunde direkt bei uns bestellen und bei sich in der Produktion einbauen kann. So hat er einen sehr einfachen Beschaffungsweg, denn er bekommt alles aus einer Hand und kann direkt loslegen.

Was ist der erste Schritt, zu dem Sie Unternehmen raten?

Trauen Sie sich und fangen Sie einfach an. IoT-Pioniere haben bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten erprobt und Standards entwickelt. Zwar stellte Cisco 2017 in einer Befragung von internationalen Unternehmen noch fest, dass nur 60 Prozent aller Proof of Concepts erfolgreich waren. Aber die Learnings aus solchen Misserfolgen haben uns dahin gebracht, wo wir heute stehen. Wir haben breite Erfahrungswerte, auf die man erfolgreich aufbauen kann. Nutzen Sie das Momentum!

Treffen Sie Dorian Gast und weitere Sprecher live auf der IoT Innovation Tour in Zürich.

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IT-Architekturen im Wandel

IT-Architekturen im Wandel

Digitale Plattformen bieten Unternehmen die nötige Agilität und Flexibilität, um die unternehmenseigene IT-Architektur wirkungsvoll zu gestalten und den Weg der Digitalisierung erfolgreich zu beschreiten. Bisher eingesetzte Standardsoftware erreicht schnell die Grenzen der Flexibilität, wenn aufgrund eines neuen Geschäftsmodells neue Prozesse und  Organisationsstrukturen schnellstmöglich implementiert werden müssen. Über den Innovationsfaktor „Software“ und die richtige IT-Architektur für die Digitalisierung haben wir mit Dr. Wolfram Jost, Chief Technology Officer der Software AG, gesprochen.

Dr. Jost, sind Altsysteme – gerade in geschäftskritischen Bereichen – eine unüberwindbare Hürde auf dem Weg zum digitalen Unternehmen?

Nein, eine Anwendungs- und Technologie-Architektur wird selten von Grund auf neu entwickelt. Im Gegenteil: Ältere Systeme werden oft gebraucht, um zentrale Geschäftsprozesse entscheidend zu unterstützen. Der wesentliche Wert dieser Systeme liegt in der Geschäftslogik, die über viele Jahre entwickelt wurde und häufig einen Differenzierungsfaktor im Wettbewerb darstellt. Der geeignete Ansatz für die Digitalisierung ist daher eine Modernisierung, also ein Facelifting vorhandener Anwendungen. Diese Modernisierung kann sowohl am Front End (User Interface) als auch im Back End (Application Integration) stattfinden.

Wie sieht die Einbindung von traditionellen Systemen aus?

Über offene Programmierschnittstellen lassen sich ältere Anwendungen mit webbasierten, modernen Benutzeroberflächen ausstatten. Eine weitere Chance für digitale Wertschöpfung ist die Integration von traditionellen Applikationen in Cloud- oder mobile Anwendungen. Eine Modernisierung des „Bestands“ führt oft zuverlässiger und effizienter zum Erfolg, als eine bewährte Lösung komplett aufzugeben und durch eine Neuentwicklung zu ersetzen. Diese Neuentwicklungen scheitern in den allermeisten Fällen, weil man das, was man über Jahrzehnte mit viel Know-how entwickelt hat nicht mal „schnell“ neu entwickelt. Dabei handelt es ich hier primär nicht um ein technologisches, sondern vielmehr um ein fachliches Problem. Das domänenspezifische Know-how ist oft nicht mehr im dem Maßen vorhanden, wie es sein müsste, um alles nochmals neu zu entwickeln. Ein weiterer Punkt ist, dass bei solchen Neuentwicklungsprojekten häufig ein „Overengineering“ stattfindet. Es wird versucht, alles was man sich theoretisch vorstellen kann, in das System zu implementieren.

Was genau lässt sich an der genutzten Software ablesen?

Software war und ist DER Innovationsfaktor am Markt und blickt mittlerweile auf eine über 40-jährige Entstehungsgeschichte zurück. In den Anfangsjahren versorgten externe Entwickler Unternehmen mit individuellen, funktionsbezogenen IT-Programmen, die Geschäftsprozesse im Finanz- oder Personalwesen unterstützten. Hardware, Daten und Software waren eine monolithische Einheit. Damals galten Unternehmen als modern und innovativ, wenn sie überhaupt Software nutzten und die Entwicklung erfolgte ausnahmslos individuell für ein Unternehmen. Erstes und einziges Zielsystem war der Großrechner.

Damals beanspruchten Computer noch ganze Räume.

Genau, erst mit der Verkleinerung und „Beschleunigung“ der Hardware und den auf dieser neuen Hardware beruhenden Standardanwendungen fanden die Computer ihren Weg in die Büros. Die Anwendungen wurden von externen Softwareanbietern entwickelt und vermarktet. Softwarepakete von der Stange bedienten nicht mehr nur einzelne Funktionen, sondern mit der Zeit fast sämtliche administrativen Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Vorteile waren konsistente Daten, integrierte Geschäftsprozesse, benutzerfreundliche Oberflächen und mehr Wahlfreiheiten bei Hardware und Datenbanksoftware. Durch das Aufkommen des Internets wurde der Browser zum neuen Front End und ermöglichte hierüber den Zugriff auf Geschäftsanwendungen. Damit eröffnete sich ein vollkommen neuer Kommunikations- und Vertriebskanal für Unternehmen, dessen Potenzial wir mit dem Schlagwort E-Business/E-Commerce umschreiben.

Welchen Stellenwert nimmt Software heute ein?

Während bisher Effizienz, Kostenoptimierung und Standardisierung administrativer Geschäftsprozesse im Vordergrund standen, geben digitale Plattformen den Unternehmen heute ihre Innovationsfreiheit zurück: Dank der schnellen Entwicklung und Integration innovativer Anwendungen auf der Basis von plattformbasierten Softwarearchitekturen können sie ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln. Die Verbesserung der Customer Experience ist hierbei das Schlagwort. Die Wünsche, Bedürfnisse und das Kauferlebnis der Kunden und Partner stehen heute im Mittelpunkt des Unternehmens. Daten zum Kauferlebnis werden möglichst in Echtzeit analysiert. Deren Rückmeldungen bildet die Basis, um neue, digitale Kundenerlebnisse zu schaffen.

Welche Bausteine sind für eine digitale Plattform erforderlich?

In-Memory Data Stores, Integration, API-Management, Process Automation, Analytics sowie Business Design und IT-Portfolio-Management – das sind die zentralen Softwarebausteine einer digitalen Technologieplattform, die jedes Unternehmen braucht. Alle digitalen Fähigkeiten sind Microservice-orientiert, API-fähig und ereignisbasiert. Eine digitale Plattform bildet das Fundament für die digitale Architektur des Unternehmens. Sie stellt alle zentralen Funktionen und Komponenten bereit, um digitale Architekturen und Applikationen für innovative Anwendungsszenarien zu konzipieren, zu implementieren und zu managen. Damit bestimmen die Unternehmen wieder selbst ihren Innovationszyklus – nicht der Anbieter der Standardsoftware.

Wo liegen die Herausforderungen beim Aufbau einer solchen Architektur?

Zentral für den richtigen Zuschnitt einer Technologiearchitektur sind die von der Anwendung zu verarbeitende Datenmenge, Nutzerzahlen sowie die gewünschte Flexibilität, Performance und Skalierbarkeit. Ein Entwickler läuft stets Gefahr, dass er den Zuschnitt zu groß oder zu knapp dimensioniert. Die Folge können mangelnde Prozessunterstützung, fehlende Agilität und Skalierbarkeit, umständliches Betriebsmanagement und geringe Benutzerakzeptanz sein. Bei jedem Unternehmen ist der Aufbau einer digitalen Arichitektur anders – es gibt kein allgemeingültiges Standardkonzept. Solche Architekturen entstehen auch nicht über Nacht. Sondern sie entwickeln sich über die Zeit.

Gibt es so etwas wie ein Herzstück in einer digitalen Architektur?

Ja, das sind die Integrationstechnologien. In heterogenen und verteilten Architekturen ist Integration eine core capability. Sie dient dem Design, der Implementierung und dem Management von komplexen Integrationsflüssen. Ihre wichtigsten Funktionen sind Routing, Mapping, Transformation, Orchestrierung, Sicherheit und Mediation. Die entwickelten Integrationsflüsse werden als Microservices mit offenen Schnittstellen bereitgestellt, die kleinere Softwaremodule einer größeren, komplexen Integrationsanwendung sind. Sie können unabhängig voneinander implementiert, bereitgestellt, aktualisiert und verwaltet werden.

Digitale Architekturen sind also für Unternehmen das A und O auf dem Weg in die digitale Transformation?

Genau. Die Architektur bestimmt die Skalierbarkeit, Performance, Sicherheit, Wartbarkeit und Flexibilität der digitalen Anwendungen. Zu beachten ist außerdem, dass digitale Architekturen ihren vollen Nutzen nur dann entfalten, wenn die dahinter liegenden fachlichen Anwendungskonzepte differenziert und innovativ sind. Doch mindestens genauso wichtig sind Geschäftsmodellierung und IT-Portfolio-Management. Denn: Ohne zu wissen, was die eigentlichen betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge sind und wie man den Übergang vom Ist- zum Soll-Zustand managen kann, wird die digitale Transformation zwangsläufig scheitern.

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